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0468 - Ich gegen die Terror-Gang

0468 - Ich gegen die Terror-Gang

Titel: 0468 - Ich gegen die Terror-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
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als Phil und Rochville in sein Dienstzimmer traten.
    Wortlos reichte Phil ihm das Schreiben an Rochville, meine Dienstmarke und den Ausweis.
    Für eine Weile sagte Mr. High gar nichts. Dann ließ er sich von Rochville noch einmal genau den Sprengstoffanschlag und die Zusendung des Briefes erklären.
    Schließlich drückte er auf einen Knopf seines Sprechgeräts.
    »Simpson und Delhany, kommen Sie bitte sofort in mein Zimmer«, ordnete er kurz an.
    Zwei Minuten später standen die Kollegen im Raum.
    Mr. High deutete auf Rochville.
    »Diesen Mann werdet ihr von jetzt an Tag und Nacht bewachen. Er wird von einem Gangster bedroht, der uns unter dem Namen ,Der Absahner' bekannt ist und der sich in diesem Schreiben damit brüstet, daß er Jerry Cotton ermordet hat.«
    Die Gesichter der beiden Kollegen glichen starren Masken. Sie sahen den FBI-Ausweis und meine Dienstmarke auf dem Tisch.
    »Wir werden auf ihn achten«, sagte Delhany mit metallischer Stimme. »Bestimmt, das werden wir.«
    ***
    Ich atmete so tief ein, wie ich nur konnte und spannte unwillkürlich jeden Muskel an, als ich zu fallen begann.
    In dem Augenblick, in dem ich auf die Wasseroberfläche aufschlug, verdrehte ich meine Handgelenke gegeneinander. So konnte ich den Strick, der sie fesselte, so weit zum Nachgeben zwingen, wie es sich eben erreichen ließ.
    Das Entsetzen dieses hilflosen Sturzes in den Tod war etwas, was mich nur leicht streifte. Das Gefühl war mit einem Male völlig in mir ausgeschaltet. Nur mein Verstand arbeitete schnell und präzise.
    Ich dachte nicht an die Gefahr, an den Tod, sondern nur an die Dinge, die ich jetzt unternehmen mußte.
    Ich öffnete die Augen. Zuerst konnte ich nichts sehen. Nur ganz allmählich, nachdem sich meine Augen an das brackige Wasser gewöhnt hatten, konnte ich Umrisse erkennen.
    Ich sackte auf den schlammigen Boden des Hafens und bemerkte eine große Korbflasche, die mit ihrem zackigen, aufgeschlagenen Hals aus dem Schlamm ragte.
    Ich robbte auf sie zu. Sie konnte meine Rettung sein.
    Zweimal glaubte ich schon, ich hätte sie greifbar vor mir, aber es war eine optische Täuschung. Dann, mit einem Male, schnitt meine Handfläche sich an der scharfen Kante der Flasche.
    Ich spürte nicht den Schmerz, sondern nur die Freude, eine Möglichkeit gefunden zu haben, mich von meinen Fesseln zu befreien.
    Als ich die Hanfstricke gegen das scharfe Glas rieb, glaubte ich einen Augenblick, daß mir selbst in der Kühle dieses feuchten Grabes der Schweiß ausbrechen würde.
    Ich spürte mein Herz hohl in der schmerzhaft gespannten Brust pochen. Eine tödliche Finsternis schwoll einen winzigen Augenblick in mir auf, und eine barmherzige Bewußtlosigkeit wollte mich überrollen.
    Aber ich wollte nicht aufgeben. Ich dachte an das brutale Gesicht des Gorillas und an die Freude des »Absahners«, wenn er von meinem Tod erfahren würde.
    Meine Hände rieben die Fesseln über den Flaschenhals. Langsam mußte ich Luft aus meinen Lungen ablassen.
    Immer mehr Fasern zerbarsten unter dem Glas, und die Fesseln lockerten sich etwas.
    Ich jonglierte mit den Händen um mein Leben. Hätte ich zu hastig an dem Flaschenhals gerissen, so hätte sich die Scherbe aus dem Schlamm gelöst und wäre nutzlos zu Boden gesunken.
    Ich mußte Geduld haben. Aber kein Mensch kann lange unter Wasser bleiben. Ich spürte das rote Flimmern vor meinen brennenden Augen und wußte, daß mir nicht mehr viel Zeit blieb.
    Dumpf brütete Phil vor sich hin, nachdem Rochville das Zimmer verlassen hatte.
    Immer wieder las er den Brief. Seine Hände umklammerten meinen Dienstausweis und die blaugoldene Marke.
    »Jerry war schon wiederholt in kitzligen Situationen«, sagte der Chef. Aber seinen Worten fehlte jede Überzeugungskraft, und er wußte es auch.
    Phil blickte ihn an. Als er sprach, klang seine Stimme ruhig und gelassen. Aber seine angespannten Wangenmuskeln verrieten deutlich, wie sehr er sich beherrschen mußte.
    »Natürlich, jeder G-man ist mit der Gefahr verheiratet. Das ist Berufsrisiko. Aber der ,Absahner‘ behauptet in diesem Brief klipp und klar, Jerry ermordet zu haben. Er will ihn ermordet haben, um Rochville deutlich zu demonstrieren, daß die Polizei machtlos gegen ihn ist.«
    Mr. High nickte.
    »Viele Gangster halten sich für unbesiegbar. Anscheinend ist es mit diesem ,Absahner‘ nicht anders. Gerade das ist der große Fehler der Gangster. Das bringt sie zu Fall.«
    »Wenn wir nur den geringsten Anhaltspunkt hätten«, stöhnte Phil. »Wenn

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