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0468 - Ich gegen die Terror-Gang

0468 - Ich gegen die Terror-Gang

Titel: 0468 - Ich gegen die Terror-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
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bin ich nicht überzeugt«, sagte Phil schon etwas lauter.
    »Aber von wem sollte es denn sonst sein?« erkundigte sich Gynor.
    »Von Ihnen etwa«, sagte Phil kalt.
    Der Versicherungsagent schwieg einen Augenblick.
    Sein Mund öffnete sich vor Staunen, seine Augen blickten Phil prüfend an.
    »Was wollen Sie damit sagen, Decker?« fragte er dann gepreßt.
    »Zum Beispiel, daß der junge Rochville gar nicht gekidnappt ist.«
    »Aber Sie waren doch selbst Zeuge, als…«, protestierte Gynor.
    »Natürlich«, unterbrach ihn Phil. »Ich war Zeuge. Zeuge einer sehr geschickten Täuschung. Mr. Gynor, meine Kollegen von der Stadtpolizei haben das ganze Gebiet abgeriegelt. Nimand kann unerkannt entkommen. Auch der junge Rochville mußte durch die Absperrung. Aber er saß allein in seinem Sportwagen. Er wurde überprüft und konnte weiterfahren. Von Kidnapping kann überhaupt keine Rede sein. Ich erwarte jetzt von Ihnen eine einleuchtende Erklärung, was Sie mit dieser Täuschung bezweckten. Sie ist nämlich von Ihnen inszeniert worden. Daran gibt es kaum Zweifel mehr. Vorab darf ich Sie schon darauf aufmerksam machen, daß Sie sich wegen Irreführung der Behörden verantworten müssen, wenn nicht noch mehr ans Tageslicht kommt.«
    Wie ein Peitschenhieb klang Phils Stimme durch den Raum. Die Schultern des Versicherungsagenten sanken langsam herunter.
    »Okay«, murmelte er schließlich schwach. »Ich habe kein Talent zum Lügner. Ich will Ihnen sagen, wie alles gekommen ist. Als die ersten Schüsse fielen, raste der junge Rochville zu seinem Wagen und floh. Er verlor dabei sein Taschentuch. Ich war an der Hand verletzt und hob es auf, um das Blut zu stillen. Dann warf ich es wieder fort. Ich wollte den jungen Rochville decken. Man sollte nicht sofort annehmen, daß er getürmt war.«
    »Weswegen ergriff er die Flucht?« Gynor zuckte die Achseln.
    »Er steckt immer in Schwierigkeiten. Ich habe oftmals seine Schuldscheine aus den Spielhöllen zurückgekauft, Rochville junior ist ein Gammler. Er wird mit dem Leben nicht fertig und schlittert von einer Dummheit in die andere.«
    »Wollen Sie mir sagen, daß Sie den jungen Rochville aus lauter Menschlichkeit gedeckt haben?« spottete Phil. Gynor schüttelte den Kopf.
    »Natürlich nicht«, meinte er leise, »Rochville ist der Alleinerbe der Speed-Versicherungen. Ich komme immer gut mit ihm aus. Ich bin fast schon sein Vertrauter. Er versteht auch nichts vom Geschäft. Ich habe mir große Chancen ausgerechnet für den Fall, daß der Junge hier einmal alles erbt.«
    »Well«, meinte Phil, »wenn dem alten Rochville etwas passiert, sind Sie ganz gut dran.«
    Gynor blickte Phil ruhig an.
    »Irrtum, Decker, mir geht es jetzt auch ganz gut. Natürlich kann ich dadurch nur gewinnen, wenn die Versicherung ganz in den Händen des Jungen liegt. Aber Sie vergessen meine Verbindung zur Unterwelt. Das meiste Geld verdiene ich dadurch, daß ich gestohlene Schmuckstücke wieder aufkaufe. Mehr als jetzt schaffe ich auch dann nicht, wenn der Junge die Versicherung hat.«
    Phil überlegte einen Augenblick. Die Worte Gynors waren einleuchtend. Er zweifelte nicht daran, daß Gynor diesmal die Wahrheit sagte.
    Gynor griff zu einem der Whiskygläser auf dem Tisch und setzte es an die Lippen. Er nahm einen kräftigen Schluck.
    Mit einem Male verkrampfte sich sein Gesicht. Er starrte die Männer im Raum wie gelähmt an.
    Als Phil ebenfalls sein Glas hob, sprang er auf und schlug es ihm aus der Hand.
    »Um Gottes willen«, japste er gequält. »Nicht trinken… Gift!«
    ***
    In weniger als zehn Minuten hatte ich meinen Wagen vor dem Haus Nummer 239 in der 32. Straße Ost geparkt.
    Mit einem Satz war ich an der alten Tür und drückte die Klingel herunter. Ich mußte mehrmals schellen, dann erst hörte ich schlurfende Schritte, die sich langsam näherten.
    Als sich die Tür öffnete, blickte ich in das Gesicht eines jungen Mannes.
    Ich hielt ihm meine blaugoldene Marke unter die Nase.
    »Jerry Cotton, FBI-Distrikt New York.«
    Die Augen des Mannes weiteten sich vor Angst. Langsam wich er ins Hausinnere zurück. Einer plötzlichen Eingebung folgend sagte ich:
    »Sie sind Jonathan Rocliville!«
    Der junge Mann zuckte unter meinen Worten zusammen. Tränen traten ihm in die Augen und liefen in breiten Spuren über sein Gesicht.
    »Mister Rochville, ich mache Sie pflichtgemäß darauf aufmerksam, daß alles, was Sie jetzt sagen, bei einer späteren Gerichtsverhandlung als Beweismaterial gegen Sie verwendet

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