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0469 - Bumerang mit langen Wimpern

0469 - Bumerang mit langen Wimpern

Titel: 0469 - Bumerang mit langen Wimpern Kostenlos Bücher Online Lesen
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und schnupperte daran. Alt waren sie noch nicht. Sie zeigten keine Lippenstiftspuren. Es waren Zigaretten der Marke Tareyton.
    Im übrigen machte das Zimmer einen sauberen, aufgeräumten Eindruck. Ich wandte mich Fordham zu. Er war auf der Schwelle stehengeblieben und starrte mich an.
    Charles Fordham war ein großer und kräftiger Bursche. In seiner Jugend war er ein bekannter Baseballspieler gewesen. Es gab Leute, die ihn sogar mit Babe Ruth verglichen, aber das war sicherlich übertrieben. Später war er in einen handfesten Skandal verwickelt worden. Dabei war es um die Manipulationen von Spielergebnissen gegangen. Fordham konnte nicht überführt werden, aber sein Ruf als Sportler war angekratzt worden. Er gab die aktive Laufbahn auf und kümmerte sich um Managertätigkeiten.
    Es wurde gemunkelt, daß damals seine Verbrecherlaufbahn begann. Im Laufe der Jahre übte er einen immer größer werdenden Druck auf den Profisport aus. Jetzt war er der ungekrönte König der schmutzigen Geschäfte, die sich mit dem Berufssport verbinden können.
    »Westmore soll tot sein? Das kann ich nicht glauben!«
    »Wissen Sie, daß er mit Coburns Frau ein Verhältnis hatte?« fragte ich.
    Fordham zuckte die Schultern. »Er hatte mit vielen Frauen Verhältnisse. Das war seine schwache Seite. Aber das ist doch kein Grund, einen Menschen umzubringen.«
    »Möglicherweise gibt es noch andere Gründe?«
    »Warum sehen Sie mich dabei so vorwurfsvoll an? Ich bin nicht sein Vormund!«
    »Er hat für Sie gearbeitet.«
    »Na, und?«
    »Ich wüßte gern, was er für Sie gearbeitet hat.«
    Fordham Setzte sich. Er streckte beide Beine weit von sich und schob die Daumen in die karierte Weste, die er unter seinem grauen Minikaroanzug trug. »Er hat mal dies und mal jenes getan«, sagte er ausweichend. »Meistens habe ich ihn losgeschickt, wenn es darum ging, mit Frauen zu verhandeln. Darin bewies er immer besonderes Geschick. Zu blöd, daß ihm das zustoßen mußte! Er wird mir fehlen!«
    »Er hat auch heute morgen mit einer Frau verhandelt, nicht wahr? Mit einem Mädchen, um genau zu sein…« Fordham blinzelte. »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Sagen Sie mir lieber, welchen Auftrag er hatte und weshalb Sie ihn besuchen wollten.«
    »Für heute hatte er keinen Auftrag«, sagte Fordham. »Ich war gerade in der Nähe und wollte mal sehen, was er so treibt. Sie müssen wissen, daß Dennis nicht mein Angestellter war. Er arbeitete quasi freiberuflich für mich. Wenn ich ihn brauchte, holte ich ihn mir. Wir wickelten die Geschäfte auf Provisionsbasis ab.«
    »Was sollte er für die Entführung bekommen?«
    Fordhams Augen wurden schmal. »Wovon reden Sie denn jetzt schon wieder?«
    »Westmore hat Janet Rogers entführt.«
    »Seine verdammten Weibergeschichten! Ist der Mann dahintergekommen?«
    »Janet Rogers ist nicht verheiratet. Sie ist die einundzwanzigjährige Tochter des Senators, der sich an den Gouverneurswahlen beteiligt.«
    »Westmore soll sie entführt haben? Warum?«
    »Das möchte ich von Ihnen erfahren.« Fordham holte ein ledernes Zigarrenetui aus der Innentasche des Jacketts. Er nahm eine dunkle Brasil heraus und biß die Spitze ab. Er spuckte sie ins Zimmer und klemmte die Zigarre zwischen seine festen, leicht gelblichen Zähne. Während er in seinen Taschen nach Streichhölzern suchte, sagte er: »Jetzt geben Sie mal gut acht, Cotton. Ich weiß, daß Sie mir seit langem was am Zeug flicken wollen. Okay, das ist Ihre Sache. Aber Sie können mich nicht für den Blödsinn verantwortlich machen, den Westmore gelegentlich anstellte. Ich sagte bereits, daß er ein Weiberheld war. Wenn es stimmt, daß er die Kleine entführt hat, dann dürfte das wohl ausschließlich amouröse Gründe haben. Oder wollen Sie behaupten, daß er von dem Vater Lösegeld zu erpressen versuchte?«
    »Dazu ist er nicht mehr gekommen.’«
    »Woher stammen denn Ihre Weisheiten?«
    »Der Butler hat ihn identifiziert.«
    »Und wo ist das Mädchen?«
    »Das versuche ich gerade herauszufinden. Warten Sie hier auf mich.«
    Ich verließ das Zimmer. Die Wohnung bestand aus fünf Räumen und dem Bad, der Diele und der Küche. Zwei der Räume waren unmöbliert. Es war mir schleierhaft, warum sich Westmore eine so große Wohnung gemietet hatte, für einen Junggesellen war sie denkbar ungeeignet. Ich schaute mich überall gründlich um. Von Janet Rogers fand ich keine Spur.
    Ich ging zurück ins Wohnzimmer. Fordham hatte sich inzwischen die Zigarre angezündet. Er starrte mir

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