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0469 - Bumerang mit langen Wimpern

0469 - Bumerang mit langen Wimpern

Titel: 0469 - Bumerang mit langen Wimpern Kostenlos Bücher Online Lesen
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zusammenhängt«, meinte er. »Bitte! Ich präsentiere Ihnen hiermit einen Toten, der zu Fordhams engsten Mitarbeitern zählte.« Ich nickte und trat ans Telefon. Das Buch lag daneben. Ich suchte eine Nummer heraus und wählte sie. Balmot musterte mich mit leiser Mißbilligung. Er hatte eine Flut von Fragen erwartet und war enttäuscht, daß ich sie nicht stellte.
    »Ja, bitte?« fragte eine dünne und hohe Stimme am anderen Leitungsende. Ich nannte meinen Namen. »Spricht dort der Butler?«
    »Am Apparat, Sir. Was kann ich für Sie tun?«
    »Eine ganze Menge«, sagte ich. »Klettern Sie in Ihren Wagen und kommen Sie sofort zur Bronx, 167. Straße, Nr. 419. Bitte wiederholen Sie die Anschrift.« Er tat mir den Gefallen, fügte aber sofort hinzu: »Was soll ich denn dort? Ich kann hier nicht weg. Ich bin ganz allein im Haus.«
    »Ich brauche Sie nur für wenige Minuten. Es ist sehr wichtig.«
    Balmot lächelte. »Immer wenn ich mit Ihnen zusammentreffe, überraschen Sie mich durch höchst unorthodoxe Handlungen. Mit wem haben Sie gesprochen?«
    »Mit Rogers’ Butler.«
    »Wer ist Rogers?«
    »Einer der Kandidaten für das Amt des Gouverneurs.«
    »Ach so, der. Hat der überhaupt einige Chancen?«
    »Nicht viele, fürchte ich. Seine Tochter ist entführt worden.«
    Balmots Augen wurden klein. »Kidnapping?«
    »Ja.«
    »Wann?«
    »Heute vormittag, gegen elf Uhr.«
    »Wer hat Alarm geschlagen?«
    »Der Butler. Er brauchte ungefähr eine Stunde, um sich von den Fesseln zu befreien.«
    »Kann er die Kidnapper beschreiben?«
    »Es war nur einer. Vermutlich Westmore.«
    Balmot riß die Augen auf. »Westmore? Das halte ich für ausgeschlossen.«
    »Ich weiß, dpß Kidnapping nicht zu Fordhams Spezialitäten gehört«, sagte ich. »Aber die Beschreibung paßt auf ihn. Bis auf das Bärtchen.«
    »Bärtchen kann man ankleben und wieder entfernen.«
    »Eben«, sagte ich. »Unter normalen Umständen hätte ich kaum an Westmore gedacht. Soviel ich weiß, beschäftigt er sich mit Aufgaben ganz anderer Art. Aber die Beschreibung steht in dem Rundtelegramm, das wir vorhin bekommen haben, und ich möchte beinahe wetten, daß er der Entführer ist. Es gibt nicht sehr viele Leute seiner Größe mit Bronzeteint und dunklen Augen.« Ich wandte mich an Maureen Cobum. »Können Sie etwas dazu sagen?« Maureen Coburn hob die Schultern und ließ sie wieder sinken. »Er sprach von einem Superding. Er sagte, es sei ganz einmalig und dabei völlig ungefährlich…«
    »Da hat er schön daneben gehauen«, meinte Balmot. »Das Superding hat ihm das Genick gebrochen!« Der Lieutenant faßte mich am Ärmel. Er zog mich in die Küche und teilte mir mit, was geschehen war und was er bisher ermittelt hatte.
    »Gerade hat Coburn angerufen«, sagte er. »Er war im Haune, als die Sdiüsse fielen. Er behauptet, den Täter auf der Flucht gesehen zu haben. Eine komische Geschichte. Coburn gibt zu, daß er diesen Westmore umbringen wollte. Angeblich ist ihm der Fremde zuvorgekommen. Der große Unbekannte! Wissen Sie, was das komischste daran ist? Ich glaube Coburn!« Balmot schnaufte wütend durch die Nase. Er schien mit sich selbst unzufrieden zu sein. »Was halten Sie davon?« fragte er. »Ich, Lieutenant Balmot, glaube einem alten ausgekochten Ganoven, der schon ein Dutzend Jahre im Zuchthaus gesessen hat und von dem ich weiß, daß er wie gedruckt lügen kann!«
    »Ich verstehe Sie«, sagte ich ruhig. »Das beruhigt mich«, meinte Balmot. »Sie sind lange genug beim Bau, um zu wissen, daß auch Ganoven gelegentlich die Wahrheit sagen. Coburn ist in den letzten vier Jahren nicht mehr straffällig geworden. Seine Heirat mit der hübschen Maureen scheint ihn günstig beeinflußt zu haben. Natürlich ist es denkbar, daß er Westmore aus Eifersucht niederschoß, aber wenn meine Menschenkenntnis mich nicht trügt, sagte er die Wahrheit. Coburn weiß, daß die Indizien gegen ihn sprechen. Deshalb will er untertauchen.«
    Wir beleuchteten den Fall von allen Seiten. Nach zwanzig Minuten klingelte es. Einer von Balmots Leuten ließ den Butler ein.
    Der Mann war knapp sechzig Jahre alt. Er trug eine randlose Brille und war von asketisch wirkender Hagerkeit. Er hieß James Lipton.
    Er stand wie erstarrt, als er den Toten sah.
    »Ja«, sagte er dann, »das ist er.«
    »Sie sind ganz sicher?« fragte ich. Lipton nickte. »Er hat nicht mal den Anzug gewechselt. Er trug die gleiche Sportkombination. Bloß das Bärtchen fehlt.«
    Lipton schluckte. »Wo ist Miß Janet?«

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