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0469 - Bumerang mit langen Wimpern

0469 - Bumerang mit langen Wimpern

Titel: 0469 - Bumerang mit langen Wimpern Kostenlos Bücher Online Lesen
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Dollar aufzutreiben, wenn es um Tod oder Leben seiner Tochter geht.«
    »Wenn er nicht zahlt, wollen Sie mich…?« Sie ließ den Satz unbeendet in der Luft hängen. Es war auch so klar, was sie sagen wollte.
    »Uns bleibt keine andere Wahl«, meinte er.
    Janet ließ ihre Blicke durch den Garten huschen. Wo blieb denn der Butler? Sah denn niemand, was sich hier abspielte?
    Der Besucher lachte leise. »Ein hübscher Garten«, sagte er. »Umzäunt und von Bäumen und Büschen umgeben. Von den Nachbarhäusern sieht man nur die Dächer. Wir sind völlig unbeobachtet. Wirklich ein sehr geeigneter Platz für mein Vorhaben.«
    »Wenn Sie mich anfassen, schreie ich!« sagte Janet.
    Er betrachtete sie fast mitleidig. »Das ist doch Nonsens, Baby«, meinte er. »Sehen Sie lieber ein, daß Sie spuren müssen. Was würde Ihnen der Versuch zu schreien schon einbringen? Ich müßte Ihnen den Mund zuhalten oder auf andere Weise durchsetzen, daß Sie brav bleiben.«
    »Wissen Sie, was auf Kidnapping steht?«
    Der Mann blickte auf die Uhr. »Es wird Zeit, daß wir verschwinden«, sagte er plötzlich knapp und bestimmt. »Kommen Sie!«
    Janet trug eine rot-weiß karierte Bluse und blaue Shorts. An den Füßen hatte sie Tennisschuhe. In dem Moment, als ihr diese Tatsache ins Bewußtsein drang, wirbelte sie auch schon herum und stürmte davon. Sie war rasch auf den Beinen und dem normal gekleideten Mann sicherlich überlegen, wenn es darum ging, einen Wettlauf zu gewinnen. Es kam nur darauf an, schnell genug am Zaun zu sein. Sie brauchte mindestens drei bis fünf Sekunden Vorsprung, um über den Zaun klettern zu können, noch ehe er es schaffte, sie zurückzureißen.
    Janet lief, als ginge es um ihr Leben. In gewisser Weise stimmte es ja auch. Sie hörte den Mann dicht hinter sich. Er hielt mit. Er war wirklich ein ausgezeichneter Sprinter. Janet raste weiter. Der Zaun kam näher, aber sie fühlte, daß sie außerstande war, den notwendigen Vorsprung herauszuarbeiten. Plötzlich blieb sie stehen und drehte sich um. Sie wollte etwas sagen, aber der Mann gab ihr keine Gelegenheit dazu. Er riß sie mit einem Arm dicht an sich heran und schlug ihr ins Gesicht. Der Schlag kam für Janet völlig unerwartet. Er war nicht einmal im Ansatz erkennbar gewesen. Seine Hand traf sie nur kurz, aber heftig. Schlimmer noch als der Schmerz war das damit verbundene Empfinden der Demütigung. Tränen schimmerten in Janets Augen. Sie war wütend darüber. Sie wollte sich diesem Banditen gegenüber nicht schwach zeigen.
    »Das werden Sie nicht noch einmal wagen!« sagte sie.
    »Doch! Das war nur eine Probe. Solltest du dich weiter querstellen, passieren noch ganz andere Dinge.«
    ***
    Chuck Coburn öffnete die Wohnungstür so leise wie möglich. Auf Zehenspitzen schlich er durch die Diele. Er blieb nur einmal stehen, als er Maureens Kichern hörte. Dann lachte sie kehlig. Das. Lachen traf seinen Lebensnerv. So hatte sie in seiner Gegenwart nie gelacht, so glücklich! Dann sagte der Mann etwas. Die Worte waren nicht zu verstehen, aber man konnte hören, daß er die Frau duzte. Chuck ballte die Fäuste und ging weiter. Mit einem Ruck riß er die Wohnzimmertür auf.
    Er sah seine schlimmsten Befürchtungen auf den ersten Blick bestätigt.
    Die beiden saßen auf der Couch. Der Mann entließ die Frau langsam aus seiner Umarmung. Maureen war so verblüfft, daß sie sich selbst nicht mehr ähnlich sah. Ihr runder, offenstehender Mund war ein Symbol törichten Staunens.
    Chuck blieb an der Schwelle stehen. Er atmete heftig. Jetzt hatte er sie erwischt. Jetzt konnte er triumphieren. Dieses Wissen verdrängte sogar die Gefühle der Eifersucht und Erniedrigung, mit denen er sich nun schon seit Wochen herumschlagen mußte. Endlich hatte er die beiden in flagranti ertappt, seine Frau Maureen und Dennis Westmore, ihren geschniegelten Liebhaber.
    Noch sah Maureen einfach stupid aus, aber er wußte, daß dieser Ausdruck schon binnen weniger Sekunden in wimmernde Angst übergehen würde.
    Westmore benahm sich ganz anders. Er grinste. Der Anblick des Grinsens ließ Chucks Triumphgefühl in sich zusammensinken. Es wurde zur Seite gestoßen von dem wilden, bohrenden Empfinden des Hasses.
    Westmore stand langsam auf und zog den verrutschten Schlips gerade. Es war ein teurer Schlips aus schwerer Seide. Ja, Westmore hatte Geld und Geschmack. Alles an ihm deutete auf Klasse hin, aber er war nur ein mieser Gangster, einer von Al Bakers bevorzugten Leuten. Daran konnten weder der

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