0469 - Der brennende Inka
übermitteln oder eine Frage stellen.«
»Na, prima«, sagte Nicole. »Wo steckt er überhaupt?«
»In Peru. Soweit ich weiß, war er erst in Lima, dann in Iquitos. Von dort aus sind sie südwärts vorgestoßen…«
Nicole verbarg ihre Überraschung. »Fragt ihn, ob er etwas über diesen Xotopetl weiß oder in Erfahrung bringen kann. Dazu gehören der flammenumhüllte Inka, eine Stadt in der Tiefe und ähnliche Scherze. Es wäre nett, wenn wir bald Antwort bekämen.«
»Worauf du dich verlassen kannst«, versicherte Monica. »Mein Schwesterchen und ich setzen uns gleich hin und versuchen den Wolf anzusprechen. Wenn er nicht gerade auf Gürteltierjagd ist, könnt ihr mit unserem Rückruf innerhalb einer Stunde rechnen.«
»Na, das ist ja auch schon was«, sagte Nicole erleichtert. »Von Iquitos aus, sagtest du? Direkt von der Stadt aus südwärts, vielleicht über den Rio Javari nach Brasilien?«
»Ja«, bestätigte Monica. »Zumindest ist das unser Wissensstand. Und ich wüßte nicht, weshalb er uns etwas vorschwindeln sollte.«
Nicole bedankte sich für die Informationen und beendete das Gespräch. Zamorra und Ted Ewigk hatten mitgehört.
»Von Iquitos aus südwärts… wißt ihr, was das bedeutet? Drei Mittage südlich des Javari… Unser Freund ist mit seiner Expedition genau da, wo dieser Xotopetl herkommt!« behauptete Ted Ewigk.
Zamorra nickte.
Es war nicht von der Hand zu weisen.
Andere hätten es als Zufall abgetan. Er nicht. Zufälle dieser Art häuften sich bei dem kleinen Team der Dämonenjäger. Die Fälle, in denen der eine und andere an verschiedenen Orten an derselben Sache arbeiteten, um dann irgendwann zusammenzutreffen und die Aktion gemeinsam abzuschließen, ließen sich schon längst nicht mehr an den Fingern beider Hände abzählen. Es schien ein magisches Naturgesetz zu sein. Deshalb wunderte Zamorra sich kaum noch darüber. Eher hätte es ihn erstaunt, wenn es nicht so gewesen wäre.
Jetzt warteten sie also auf die Rückmeldung.
Zamorra berührte Nicoles Wange. »Weißt du, was ich befürchte? Wir werden bald Flugtickets brauchen. Nach Iquitos, über Lima.«
Sie lächelte verschmitzt. »Und Rio ist nicht mal ganz viertausend Kilometer davon entfernt. Ein Katzensprung, wenn du mich fragst…«
***
Tendyke, Lopez und deRomero erreichten das Ende der Fährte. Eine Bodenerhebung, von Sträuchern umwachsen. Der flüchtende Azarro war in das Strauchwerk eingedrungen. Die Spitzen einiger Zweige waren abgeknickt. Der Mann hatte sich nicht die geringste Mühe gegeben, vorsichtig zu sein. Entweder war er wirklich sehr in Eile gewesen, oder es handelte sich um eine Falle für seine Verfolger. Denn daß er verfolgt wurde, damit mußte er einfach rechnen.
Tendyke sah sich um. Er konnte das Lager in der Ferne entdecken. Es lag wesentlich näher, als er gedacht hatte. Um so erstaunlicher war es, daß niemand das Verschwinden des Indios bemerkt hatte. Aber sie waren alle wohl zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen - die einen an den Autos und Waffen, die anderen mit dem Streit zwischen Lucille Carpenter und Julia deRomero.
Tendyke schob sich vorsichtig zwischen die Sträucher. Etwas huschte raschelnd durch das hohe Gras davon. Der Abenteurer erkannte einen Höhleneingang. Er war gerade groß genug, daß ein Mensch darin abwärts rutschen oder aufwärts klettern konnte. Die Pflanzen schirmten ihn nach außen hin völlig ab. Es gab mehrere dieser bewachsenen Erhebungen auf der großen Lichtung. Hätte nicht die Spur hierher geführt, niemand hätte jemals vermuten können, daß dies der Eingang zu einer unterirdischen Welt sein könnte.
»Der Eingang zur verlorenen Stadt?« flüsterte deRomero.
Tendyke zuckte die Schultern. »Wir werden sehen«, sagte er. »Schön wäre es, wenn… ich sehe mir diese Höhle mal von innen an.«
Er nahm seine Stablampe und leuchtete den Höhleneingang aus. Er machte schon nach gut drei Metern eine Biegung; was sich dahinter befand, war nicht zu sehen. Tendyke vergewisserte sich, daß seine Pistole griffbereit saß, dann faßte er mit der linken Hand nach dem Seilende. »Schön locker lassen«, sagte er. »Ich versuche so weit wie möglich vorzustoßen. Sollte ich einmal ganz ruckartig ziehen, holt mich am Seil sofort heraus. Ganz gleich, ob ihr mich etwas Gegenteiliges rufen hört.«
Er schlang sich das Seilende um den Leib und sicherte es mit einem starken Knoten. Dann schob er sich, mit den Füßen voran, in die Öffnung.
Er war sicher, daß Azarro
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