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0469 - Der brennende Inka

0469 - Der brennende Inka

Titel: 0469 - Der brennende Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hinein.
    »Julia?« rief Tendyke.
    Er bekam keine Antwort. Entweder konnte die Frau ihn nicht hören, oder sie antwortete zu leise. Tendyke wollte Lopez gerade bitten, zurückzugehen und die Frau vom derzeitigen Stand der Dinge zu unterrichten, ehe sie tiefer in diese unterirdische Anlage eindrangen, als der Brasilianer gegen den Schalterstein drückte und ihn zurückschob.
    Wie vorhin in umgekehrter Richtung, bedurfte es jetzt wieder nur eines leichten Druckes. Der Stein glitt dann wie von selbst in seine ursprüngliche Lage zurück.
    Im gleichen Moment schloß sich die Türplatte.
    Und noch etwas geschah.
    Der Boden gab unter den beiden Männern nach, und sie rasten in die Tiefe…
    ***
    Nicole hob sofort ab, als das Telefon summte. Monica Peters war am anderen Ende der Leitung.
    »Da stimmt etwas nicht«, behauptete die Telepathin. »Wir können Fenrir nicht erreichen. Er reagiert einfach nicht.«
    »Vielleicht schläft er«, überlegte Nicole.
    Monica lachte kurz unfroh auf. »Du bist eben keine echte Telepathin, sonst wüßtest du, daß man auch im Schlaf angesprochen werden kann und dann darauf reagiert, indem man erwacht. Nein, da muß etwas anderes sein. Fenrir kann nicht antworten. Weshalb, weiß ich nicht, aber ich habe Angst, daß er tot sein könnte.«
    »Und du folgerst daraus, daß auch Robert in Gefahr sein könnte.«
    »Ja.«
    »Wir werden uns darum kümmern«, sagte Nicole. »Erzähl mir jetzt sehr genau, was du über diese Expedition weißt. Wir müssen jedes Detail wissen.«
    »Wir wissen auch nicht viel mehr als die ungefähre Gegend.«
    »Ungefähr reicht schon«, sagte Nicole. Sie ließ sich erzählen, woran Monica sich erinnerte. Es gab eine plastische Landschaftsbeschreibung, die der Wolf ihr beim letzten Kontakt übermittelt hatte, aber sehr viel ließ sich damit auch nicht mehr anfangen.
    »Wir sehen zu, was wir tun können«, sagte Nicole. »Wir jetten sofort hin. Wir melden uns wieder, sobald wir Näheres wissen.«
    Die Verbindung brach wieder zusammen.
    Zamorra seufzte.
    »Selbst wenn wir mit der nächsten Maschine fliegen können, brauchen wir wenigstens zehn Stunden bis Lima, vermutlich zwölf oder noch mehr. Und dann sind wir immer noch nicht an Ort und Stelle. Den Flug nach Iquitos zu organisieren und an Ort und Stelle anzukommen, dürfte alles in allem noch einmal gut einen Tag dauern… wenn dort wirklich Gefahr im Verzug ist, kommen wir in jedem Fall zu spät.«
    Nicole nickte.
    »Wenn es dort Regenbogenblumen gäbe«, sagte sie, »wäre es kein Problem. Dann wären wir praktisch mit einem einzigen Schritt in der Nähe. Ohne großen Zeitverlust. Wir müßten es einfach mal ausprobieren.«
    »Dazu brauchen wir eine klare Vorstellung, wie es an unserem Ziel aussieht«, sagte Zamorra, »und die dürften wir trotz der eindringlichen Schilderung aus zweiter Hand nicht entwickeln können. Selbst wenn wir uns auf Robert konzentrieren, wird er kaum so nahe bei den Blumen sein, daß sie auf ihn ansprechen und uns anziehen. Das wäre ein zu großer Zufall.«
    »Die Druiden«, schlug Nicole vor. »Vielleicht können sie uns per zeitlosem Sprung hinschaffen. Oder wir versuchen Merlin zu erreichen. Er oder Sara Moon könnten uns helfen.«
    »Ich werde beides versuchen«, sagte Zamorra. »Du solltest trotzdem sicherheitshalber ein Flugticket nach Lima und möglichst weiter nach Iquitos buchen. Wir haben es ja schon oft genug erlebt, daß die Druiden nicht erreichbar waren, und Merlin beziehungsweise Caermardhin erreichen wir auch nur, wenn er erreicht werden will. In letzter Zeit traue ich dem alten Freund aber nicht mehr sonderlich viel zu. Er ist zu kraftlos geworden…«
    Während er zu telefonieren begann, um die Druiden Gryf ap Llandrysgryf oder Teri Rheken möglicherweise in Gryfs Blockhütte auf der Insel Anglesey zu erreichen, fragte er sich, was in Südamerika passiert sein mochte. Aus welchem Grund reagierte der Wolf nicht mehr auf die telepathischen Kontaktversuche? War er tatsächlich tot?
    Diese Vorstellung wollte Zamorra überhaupt nicht gefallen…
    ***
    Fenrir erwachte.
    Der alte graue Wolf spürte starke Schmerzen. Sein Schädel schien zu platzen. Als Fenrir sich aufrichten wollte, knickten seine Vorderbeine so fort wieder ein. Er war schwach. Daß es der Blutverlust war, der ihn schwächte, begriff er zunächst noch nicht. Er versuchte seine Gedankenwelt zu ordnen und sich an das zu erinnern, was geschehen war.
    Viel war es nicht.
    Im einen Moment war er noch zwischen den

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