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0469 - Der brennende Inka

0469 - Der brennende Inka

Titel: 0469 - Der brennende Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ebensolche Umstände machen.«
    Ausgerechnet Julia deRomero faßte sofort mit zu. Sie betteten Fenrir auf die Ladefläche von Tendykes Wagen. Der Abenteurer nickte Lopez zu. »Kommen Sie. Wir wollen nicht noch mehr Zeit verlieren.«
    »Ich begleite Sie«, sagte Julia deRomero entschlossen.
    »Zu gefährlich«, wehrte Tendyke ab.
    »Es ist besser, wenn ich mitkomme«, widersprach sie. »Selbst wenn ich mich in einen knöchellangen Wintermantel hülle, wird die gute Lucille jede Chance nutzen, mich verbal oder tätlich anzugreifen.«
    »Na schön«, sagte Tendyke. »Kommen Sie erst mal mit. Die anderen Herrschaften können sich derweil damit beschäftigen, aus jungen Ästen und starken Schnüren Pfeil und Bogen in Serienproduktion zu nehmen. Ich hoffe doch, daß Sie als Jungen mal so was gebastelt haben. Ist ganz einfach… und noch einfacher ist es, einen möglichst geraden Pfeil in ein wildes Raubtier zu schießen. Falls es sich denn herantraut«, fügte er hinzu.
    Dann machten sie sich zu dritt auf den Weg.
    Tendyke dachte an Fenrir. Selbst wenn jeder andere aus dem Team einen Grund gehabt hätte, den Wolf zu erschlagen, hätte es nur Julio Azarro sein können.
    Nur seine Gedanken hatte Fenrir nicht lesen können.
    Und deshalb die Gefahr für ihn nicht rechtzeitig erkannt…
    Um die Spur zu finden, die Azarro diesmal hinterlassen hatte, brauchten sie Fenrirs Spürnase nicht. Der Strich niedergetretener Pflanzen war überdeutlich zu sehen. Es war die gleiche Richtung wie in der Nacht.
    Tendyke war gespannt darauf, wo sie Azarro wiedersehen würden.
    ***
    Der Wächter hatte die Flucht ergriffen. Von einem Moment zum anderen war ihm klar geworden, daß seine Position unhaltbar wurde.
    Dieser Tendyke war zu früh auf die Sabotage gekommen. Er hatte entdeckt, daß die Funkgeräte nicht mehr funktionierten, und er würde sehr schnell herausfinden, daß auch die Autos und die Waffen unbrauchbar waren. Und dann mußte auch der Vertrauensseligste feststellen, daß ein Saboteur dahintersteckte. Dafür hatte Tendyke genug Mißtrauen gesät. Jetzt würden sie ihm glauben und Azarro zumindest verdächtigen, auch wenn sie ihm nichts beweisen konnten. Aber das Mißtrauen würde sie vorsichtiger machen.
    Azarro mußte sie auf Trab halten. Er mußte sie zu Handlungen zwingen. Sie durften keine Zeit zum Nachdenken bekommen. Eine Flucht würde zumindest die Mutigen unter Tendykes Führung auf seine Spur bringen. Er würde sie in die Falle locken. Mit den anderen würde er auch so fertig werden. Sie konnten nur noch zu Fuß fort. Und dann waren sie, auch wenn sie jetzt einen bereits freigemachten Weg benutzen konnten, wenigstens eine Woche unterwegs, bis sie wieder in die Nähe der Zivilisation kamen. Aber so viel Zeit würden sie nicht bekommen.
    Azarro beabsichtigte, das Trinkwasser umzuwandeln.
    Er hätte es um ein Haar schon in der vergangenen Nacht getan, als er, für Lopez' Augen unsichtbar, durch das Lager geisterte, ehe er die verlorene Stadt aufsuchte. Doch seine Kraft hatte dazu nicht mehr ausgereicht. Wasser war eines der Grundelemente. Er konnte andere Flüssigkeiten in Wasser verwandeln, aber Wasser selbst zu verändern, dazu benötigte er weit mehr Kraft, als er momentan hatte. Dazu mußte er die alten Götter um Hilfe bitten. Die Zeit dazu fehlte ihm bisher. Und auch das Opfer.
    Vorsichtshalber hatte er auch noch den Wolf erschlagen. Das Tier war ihm unheimlich, und er wurde das Gefühl nicht los, daß sich Tendyke und seine Bestie auf eine unerklärliche Weise miteinander verständigen konnten. Wenn Tendyke den Wolf nicht mehr einsetzen konnte, war er nicht mehr ganz so gefährlich, überlegte Azarro. Deshalb hatte er den grauen Räuber erschlagen.
    Und jetzt lief er und hinterließ eine Spur, die seine Verfolger in die Falle locken würden…
    ***
    Die Satellitenverbindung über den Atlantik hinweg kam zustande. Aber es dauerte dann noch eine Weile, bis das Freizeichen verschwand und Monica Peters sich meldete. »Du, Nicole?« stieß sie überrascht hervor. »Ist irgend etwas passiert?«
    Nicole erklärte das Problem im Telegrammstil; Transkontinentalgespräche waren teuer und zählten bereits ab dem ersten Wählton.
    Monica lachte leise. »Natürlich können wir Rob jederzeit erreichen«, sagte sie. »Fenrir ist bei ihm. Wir stehen natürlich nicht pausenlos in Kontakt, das wäre erstens zu anstrengend und zweitens zu überflüssig. Aber wir können ihn jederzeit erreichen und damit auch Rob eine Nachricht

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