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0469 - Tödlicher Flammengruß

0469 - Tödlicher Flammengruß

Titel: 0469 - Tödlicher Flammengruß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sicher.
    Das existent gewordene Unterbewußtsein ermöglichte ihm durch diese außergewöhnlichen Kräfte phantastische Möglichkeiten. So konnte der Mensch bald vieles überspringen.
    Und er gehörte zu den ersten. Vielleicht war er auch der erste. Ein Windzug fuhr gegen ihn und ließ ihn frösteln. Er schlug den Kragen des Mantels hoch. Im Dunkeln eilte er die Stufen der Treppe hinab und schaute sich nicht einmal um.
    Margret hatte auf ihn gewartet. Sie atmete sichtlich auf, als ihr Mann ins Haus trat. »Himmel, bist du lange weggeblieben. Wo warst du denn überall?«
    »Im Haus!«
    »Die ganze Zeit über?«
    »Ja.«
    »Ist es denn bewohnt?«
    »Ich weiß es nicht genau«, erwiderte Herbert. »Zumindest ist es interessant.« Nach diesem Satz lief er fast fluchtartig vor seiner Frau davon und knallte die Tür seines Zimmers hinter sich zu.
    Er wollte allein sein.
    Margrets Worte hörte er nicht. »Wenn das nur gutgeht…«
    ***
    Es hatte nach Bier gerochen, nach Schweiß, auch ein wenig nach Parfüm und Feuchtigkeit. Dies alles gehörte zum Geruch eines U-Bahn-Wagens ebenso wie das Rattern der Räder, das Schaukeln der Waggons, die Dunkelheit der Tunnels und das flackernde Licht. Wer öfter mit der Bahn fuhr, hatte sich schnell daran gewöhnt.
    Auch Jane Collins hatte diese Umgebung wahrgenommen und auch den Geruch, der sie kaum störte.
    Bis es dann passiert war!
    Das Grauen war schlagartig über sie hergefallen. Grauen in Form von alles fressendem und blendendem Feuer. Es war wie ein gewaltiger Ball oder wie eine Lawine gekommen, hatte nicht nur sie umhüllt, auch den Zug, und Jane konnte sich nur mehr daran erinnern, daß sie aufgesprungen war.
    Als einziger Fahrgast im Wagen, die anderen waren vor Schreck erstarrt.
    Sie waren hineingerast.
    In das hellrote, gierige und zuckende Inferno der Flammen. Die Menschen hatten nicht einmal geschrieen, weil der fürchterliche Vorgang zu schnell ablief.
    Auch Jane nicht.
    Andere mochten die Augen geschlossen haben, sie nicht. Sie wollte dem Tod ins Auge sehen.
    Ihre Gedankenwelt erlosch, das Feuer aber nicht. Es blieb, war auch dann vorhanden, als sie irgendwann einmal wieder so zu sich kam, daß sie denken konnte.
    Sie hielt die Augen offen, schloß sie aber sehr schnell wieder, da sie geblendet wurde.
    Zuerst dachte sie weiter darüber nach, ordnete ihre Gedanken, wobei es ihr auch gelang, die Furcht zu unterdrücken, so daß sie an sich selbst und ihre Situation denken konnte.
    Jane begann, sich damit zu beschäftigen.
    Feuer, wohin sie schaute. Sie drehte sich, sie wollte gehen, heraustreten aus dem Vorhang aus Flammen, aber das gelang ihr nicht. Die Grenze wurde scharf und grausam gezogen.
    Jane hütete sich, einen zweiten Schritt zu machen, denn es wurde glühend heiß.
    Und sie verstand.
    Man hatte sie in einem Feuermantel gefangen, dessen Inneres das Gefängnis darstellte. Der äußere Mantel war glühend heiß. Er hätte sie gnadenlos verbrannt.
    Also ließ sie eine Flucht bleiben!
    Wiederum dauerte es seine Zeit, bis sie sich soweit unter Kontrolle hatte, daß sie normal denken konnte und sich auch über ihren Zustand klarwurde.
    Sie konnte nicht weg.
    Aus welchen Gründen auch immer, war sie in die Gewalt einer gefährlichen Macht geraten, die Jane kontrollierte und nicht umgekehrt. Selbstverständlich dachte sie sofort an ihre Vergangenheit, an das Hexendasein und an die Rache derer, die zurückgeblieben waren und Jane auf die Todesliste gesetzt hatten.
    Sollte es den anderen tatsächlich möglich gewesen sein, sie auf diese Art und Weise zu fangen?
    Eingepfercht im Feuer, das wie ein Mantel aus Stahl wirkte, den sie nicht durchbrechen konnte.
    Jane schüttelte den Kopf. Was hatte es für einen Sinn? Man hätte sie längst töten können, aber sie lebte, und sie konnte sich sogar bewegen.
    Da ihr Leben nicht unmittelbar bedroht wurde, fand Jane auch die Kraft, sich um Dinge zu kümmern, die sie direkt umgaben, und zwar war dies nicht nur das Feuer.
    Der gelbrote Vorhang war so dünn, daß sie hindurchschauen konnte. Leider sah sie die Umgebung nicht klar, aber sie erkannte, daß noch andere Zungen in der Nähe standen. Die blitzenden Reflexe zeugten davon. Zudem waren sie unterschiedlich hoch angeordnet. Einige standen höher, andere wiederum tiefer, wieder andere nach rechts oder links hin versetzt, als würden sie auf einer Treppe stehen.
    Zwischen den Lichtern ballte sich die Dunkelheit zusammen. Tiefe Schatten, die eine Wand bildeten, ohne Leben, ohne

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