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047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits

047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits

Titel: 047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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da nicht ‘raus.“
    X-RAY-3
nickte. „Dann wollen wir ihm den Gefallen tun.“
    „Ich möchte
Sie gleich einweihen, worum es geht, Larry. Breach war ein äußerst
erfolgreicher Mann des Yard. Seine besondere Liebe galt der Erforschung
ungewöhnlicher und grausamer Mordfälle. Über die Verbrechen Dr. Crippens und
Jack the Rippers hat er kriminologische Berichte und Studien geschrieben, die
fast zu Handbüchern innerhalb unserer Abteilungen wurden. Ein eigenwilliger
Kopf! Ich habe ihn in den frühen Morgenstunden gesprochen. Er nimmt trotz
seines hohen Alters noch sehr intensiv am Geschehen innerhalb des Yard teil.
Das ist uns nicht mal unangenehm. Wir greifen gern auf seine Erfahrung und
seinen Rat zurück. Allerdings ist in den letzten Jahren, wohl wegen des
zunehmenden Alters eine gewisse Halsstarrigkeit, Schrulligkeit und Sturheit
eingetreten. Sein großes Ziel ist immer gewesen herauszufinden, wer sich hinter
Jack the Ripper wirklich verbarg. Aber das alles kann er Ihnen besser erklären
als ich, Larry. Ich hätte es nie gewagt, Ihre Zeit so in Anspruch zu nehmen.“
    „Besondere
Ereignisse erfordern eben auch eine besondere Reaktion“, warf Larry ein. „Das
war schon immer so. Ich möchte Breach gern kennenlernen! Es wird allerdings
notwendig sein, daß sich dann einer Ihrer Männer um Miß Myriam sorgt.“
    „Das werde ich
veranlassen.“
    Drei Minuten
später stand ein schmucker Sergeant im Büro. Schlank und rank sah er aus wie
ein Filmschauspieler. Nur die Uniform störte. Er mußte Zivil anziehen. Dann war
Larry zufrieden. Er schrieb auf einen Bogen ein paar Zeilen an Mister Toynbee
und weihte den Sergeant, Henry Baker, in seine Aufgabe ein.
    „Sie haben
nichts anderes zu tun, als die Nacht in der Nähe eines schönen Mädchens zu
verbringen, Baker“, sagte Larry abschließend.
    Baker grinste.
„So einen Auftrag erhält man im Yard nicht jeden Tag.“
    „Die Kleine
ist hübsch.“
    „Das ist
gefährlich.“
    „Und verdammt
jung! Jünger als Sie. Nehmen Sie sich also in acht! Sie sollen das Leben eines
jungen Mädchens schützen und nicht auf dumme Gedanken kommen.“
    „Aber Sir!“
Der Sergeant dehnte die Brust. „Was denken Sie von mir?“
    „Im Augenblick
noch gar nichts. Aber ich weiß, wie ich darüber denke, und so etwas Ähnliches
könnte wohl auch durch Ihren Kopf gehen.“
    Larry hörte
auf mit der Flachserei und gab dem jungen Sergeanten noch einige Hinweise und
Tips, wie er es an dessen Stelle handeln würde. „In erster Linie kommt es auf
die Situation an, die Sie erwartet. Im Prinzip kann Ihnen kein Mensch die
Verantwortung abnehmen.“
    „Miß Myriam
Toynbee wird kein Haar gekrümmt werden, Sir. Und wenn ich mir die ganze Nacht
um die Ohren schlagen sollte.“
    Baker
verschwand. Ein schwarzer Bentley brachte ihn in den Vorort Londons.
    Larry Brent
und Edward Higgins verließen kurz danach das Yard-Gebäude. Ihr Ziel war die
Wohnung des pensionierten Kollegen Breach.
    X-RAY-3 war
gespannt darauf, was der ehemalige Chiefinspektor wohl in petto hatte. Daß
ausgerechnet er ein Fachmann für das Leben und Morden Jack the Rippers war, gab
ihm zu denken.
     
    ●
     
    Um sieben Uhr
holte Frank Hunter Linda Davon ab. Die junge Dame ließ den Mini Cooper zu Hause
stehen.
    Ein Drittel
des Nachmittags hatte Linda nach dem Essen noch mit Hunter zugebracht, aber das
Gesprächsthema war von einem bestimmten Punkt an nicht mehr weitergeführt
worden. Irgendwie hatte jeder vermieden, gewisse Dinge noch beim Namen zu
nennen. Man wartete den Abend ab und wollte die Dinge auf sich beruhen lassen.
    Gegen zwei Uhr
hatte Linda deshalb noch mal ihre Wohnung aufgesucht und sich von Hunter
getrennt.
    Linda hatte
sich vorgenommen, noch eine Reportage in die Maschine zu tippen. Doch die Arbeit
war ihr selten so schwergefallen wie an diesem trüben Nachmittag. Die
Journalistin konnte es kaum erwarten, daß Frank Hunter sie abholte und
gleichzeitig hatte sie eine gewisse Furcht davor.
    Zum erstenmal
würde sie bei einer spiritistischen Sitzung anwesend sein.
    Linda Davon
und Frank Hunter fuhren mit dem Wagen des Vertreters nur bis zur nächsten
U-Bahn-Station. Auf einem nahegelegenen Parkplatz stellte Hunter den grauweißen
Bently ab. Der Nebel hatte sich verdichtet. Die Straßen der Stadt lagen vor
ihnen wie mit Dampf gefüllte Röhren, die jeden Augenblick bersten konnten.
    Mit der Tub waren sie knapp eine halbe Stunde unterwegs. Im
Stillen war Linda Davon ihrem Begleiter dankbar, daß er den Wagen

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