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047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits

047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits

Titel: 047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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führte
Lunch die Männer ins Haus.
    Die
Routinearbeit der Kriminalisten begann, während der Chiefinspektor sich
intensiv mit Lunch unterhielt.
    Der
Polizeiarzt nahm an Ort und Stelle eine Untersuchung der Toten vor. „Ich kann
mich selbstverständlich noch nicht in allen Einzelheiten festlegen“, meinte
Doktor Flanagan. „Dafür liegen mir noch zu wenig Ergebnisse vor. Doch schon jetzt läßt sich sagen, daß der Tod zwischen
Mitternacht und halb eins eingetreten ist. Ich kann diese Zeitspanne deshalb so
knapp bemessen, weil wir praktisch unmittelbar nach der Tat benachrichtigt
wurden.“
    Die
Routineuntersuchung ergab ein Bild, mit dem Chiefinspektor Higgins alles andere
als zufrieden war. Er knöpfte sich noch mal Lee Lunch vor, stellte die gleichen
Fragen und erhielt die gleichen Antworten.
    „Sie bleiben
also dabei, daß Sie nichts bemerkt haben?“ meinte Higgins abschließend. Er
hielt die erkaltete Pfeife in der Hand. Der Chefinspektor war schlau wie ein
Fuchs. Seine Hartnäckigkeit war innerhalb von Scotland Yard schon
sprichwörtlich.
    „Nein,
nichts!“ Lunch zuckte die Achseln. „Es tut mir leid, Chiefinspektor. Ich würde
Ihnen gern etwas anderes sagen. Auch mir liegt daran, den Mörder meiner Frau so
schnell wie möglich zu finden.“
    Higgins ließ
sein Gegenüber nicht aus den Augen. „Genau daran liegt auch uns, Lunch. Aber
wie die Dinge jetzt stehen, sieht es so aus, als wäre der Mörder gar nicht von
außen gekommen.“
    „Ich verstehe
Sie nicht, Chiefinspektor…“
    „Dann will ich
noch deutlicher werden.“ Higgins steckte seine Pfeife in den Mund und zündete
den Tabak an. Er paffte drei dicke Rauchwolken vorsich hin und fuhr
dann fort: „Meine Leute haben festgestellt, daß es praktisch nicht den
geringsten Hinweis dafür gibt, daß jemand in diese Wohnung eingedrungen ist.
Die Tür war verschlossen - das haben Sie uns selbst bestätigt. Die Fensterläden
wurden von außen nicht gewaltsam geöffnet. Wie soll dann der Mörder hier in die
Wohnung gekommen sein?“
    Lee Lunch
schluckte. Er wurde mit etwas konfrontiert, worüber er sich in der Hetze, der
Aufregung und Verzweiflung noch gar keine Gedanken gemacht hatte.
    „Um es
drastisch zu beschreiben“, sagte Higgins ruhig und gelassen und betrachtete
gedankenverloren seine Pfeife, „sieht es ganz so aus, als ob der Mörder bereits
im Haus gewesen wäre.“
    Eine
Hitzewelle durchflutete Lee Lunchs Körper „Ich - soll - der - Täter sein?“
Schwer wie Tropfen kam jedes einzelne Wort über die spröden, ausgetrockneten
Lippen. Lunch sah sich gehetzt um.
    „Alles spricht
dafür“, sagte Higgins ernst. „Könnte es nicht so gewesen sein, Lunch: Sie kamen
früher nach Hause, als Sie uns verrieten. Sie waren mit Ihrer Frau noch
zusammen. Wir wissen nicht, was der Tat vorausgegangen ist, wir kennen noch
nicht Ihr Eheleben. Vielleicht gab es einen Streit, Sie haben im Affekt
gehandelt - und Ihre Frau getötet!“
    „Unsinn!“
Lunchs Stimme überschlug sich. Schweiß perlte auf der Stirn des Engländers.
    Higgins ließ
sich nicht beirren. „… danach haben Sie sich sofort auf den Weg gemacht und uns
benachrichtigt.“
    Lunch fuhr
sich durch das schüttere Haar, seine Finger zitterten. „Was Sie da erzählen,
Chiefinspektor, ist absurd! Es ist an den Haaren herbeigezogen…“ Mehr fiel ihm
nicht ein. Es war wie verhext. Die Polizei verdächtigte ihn. Ehekrach? Das kam
überall mal vor. Hin und wieder hatte es gefunkt in seiner Ehe, aber ein
Gewitter reinigte die Luft. Der Gedanke an Mord wäre ihm nie gekommen. Er war
doch kein Unmensch!
    Verschlossene
Wohnung! Rundum gesichert… Auch daran mußte er denken, und er mußte Higgins im
stillen recht geben. Der Chiefinspektor hatte gar keine andere Wahl, als ihn zu
verdächtigen.
    Hatte Peggy
ihn betrogen? Mit einem anderen? Hatte sie ihm Hörner aufgesetzt? Auch dieser
Gedanke blitzte klar und leuchtend in seinem fiebernden Gehirn. Er verwarf
diese Idee ebenso schnell wieder, wie sie ihm gekommen war.
    Peggy war
attraktiv gewesen, leidenschaftlich, rassig - aber untreu? Das paßte nicht zu
ihr… Außerdem hätte ihr Liebhaber Spuren hinterlassen müssen. Die aber gab es
nicht.
    Irgend etwas
ging hier nicht mit rechten Dingen zu.
    Das war die
einzige, gleichzeitig aber auch die ungewöhnlichste Erklärung.
    Er gab noch
mal einen genauen Bericht seiner Entdeckung und wies darauf hin, daß sein Alibi
stimmte. Higgins ließ die Angaben sofort überprüfen. Auch die Tatsache,

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