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047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits

047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits

Titel: 047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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wir sie töten.“
    Ein hartes
Wort!
    Doch es blieb
nicht unwidersprochen. „Nein“, sagte Larry Brent. „Wir sind keine Mörder, Winter!“
    Der
Angesprochene lachte rauh. „Das möchten Sie nicht? Aber es gibt keinen anderen
Ausweg! Oder heucheln Sie? Das Weiterleben Lorettas bedeutet Mord, Blut in den
Straßen von London und unschuldige Opfer, die Jack the Ripper sich Jahrzehnte
nach seinem Tod ins Jenseits holt!“
    „Es gibt einen
anderen Weg! Und gerade Sie als Kenner des Okkulten sollten wissen, daß es ihn
gibt! Loretta ist nicht mit normalen Maßstäben zu messen. Sie ist kein Fall für
den Kriminologen, sondern für den Psychiater. Loretta ist mit unseren Augen
gesehen - krank. Wenn ein Kranker zur Gefahr für seine Umwelt wird, tötet man
ihn nicht, man isoliert ihn, Winter. Und genau das müßte auch bei Loretta
möglich sein.“
    Noch ehe die
Spanierin aus dem Erschöpfungsschlag gegen Morgen erwachte, führte Larry Brent
ein umfangreiches Telefongespräch mit seinem Freund Dr. Barring. Der
Psychoanalytiker war bereit, die notwendigen Schritte in diesem
außergewöhnlichen Fall einzuleiten.
    Eine Stunde
lang schließlich unterhielt sich Larry noch mit Loretta. Sie machte einen sehr
ruhigen, beinahe scheuen Eindruck. Und sie wußte nichts von dem, was sich
während ihrer Trance ereignete.
    Schonend
brachte der PSA-Agent es ihr bei und zeigte auch die Mordwaffe, mit der
inzwischen drei junge Frauen getötet worden waren. Linda Davon hatte von den
Ärzten nicht mehr gerettet werden können.
    Die
Aussichten, daß Myriam Toynbee durchkam, waren gut.
    Loretta konnte
nicht fassen, was sie zu hören bekam. Die Zeit während ihres Trancezustandes
war aus ihrem Gedächtnis gelöscht. Sie kannte nur den Anfang und das Ende der
Qualen und wußte, daß sie medial veranlagt war, konnte aber für diese
Veranlagung keinen Grund angeben.
    „Man vermutet,
daß es mit meinem Unfall zusammenhängt“, sagte sie leise.
    „Was für ein
Unfall?“ wollte Larry wissen.
    „Vor fünf
Jahren stürzte ich von einer Leiter. Ich zog mir eine schwere
Gehirnerschütterung zu. Fünf Tage lang war ich bewußtlos. Als ich wieder normal
arbeiten ging und diese Dinge schon lange vergessen hatte, kam es oft vor, daß
ich unerwartet minutenlang das Bewußtsein verlor. Wenn ich dann wieder
aufwachte, befanden sich oft Gegenstände in meiner Nähe, die zuvor nicht da
gewesen waren.“
    Hatte zu
diesem Zeitpunkt die Fähigkeit begonnen, Dinge aus einem anderen Raum in ihre
Umgebung zu apportieren? War nach der Gehirnerschütterung der Grundstein für
die Gabe der Materialisation gelegt worden?
    Diese Fragen
erörterte Larry am gleichen Morgen noch mit Dr. Barring, nachdem er Loretta
davon überzeugt hatte, daß es wichtig für sie und die Gesellschaft wäre, wenn
sie sich Dr. Barring anvertrauen würde.
    Der
Psychoanalytiker wies in seinem großen Haus der jungen Spanierin einen eigenen
Raum zu, mit dem es seine besondere Bewandtnis hatte: die vier Wände waren mit
dünnen Metallstreifen verstärkt. Das Metall stand unter ständiger elektrischer
Spannung, und die Atmosphäre - so Dr. Barring - war für einen überempfindsamen
Menschen, wie Loretta es zweifellos war, geradezu wie geschaffen. Diese
imprägnierten Wände hielten alle Einflüsse von außerhalb ab, und die Spanierin
saß in so etwas Ähnlichem wie einem Faraday’schen Käfig.
    Doch Barrings
war es offenbar nicht ganz geheuer zumute, die Verantwortung allein zu
übernehmen. Er informierte Professor Darkley, einen Mann des
Parapsychologischen Forschungsinstituts in London. Darkley hatte viele Jahre in
Amerika verbracht und gemeinsam mit dem berühmten Dr. Rhine ungewöhnliche
Phänomene studiert.
    Loretta
interessierte ihn, und er war sich sofort darüber im klaren, daß Larry Brent so
etwas wie geistiges Dynamit herbeigeschafft hatte.
    Darkley griff
Brents Vorschlag auf, die junge Spanierin während einer eventuell zu
erwartenden nächsten Trance sofort in Tiefenhypnose zu versetzen, um Loretta
aus den gefährlichen Einflüssen zu reißen, denen sie sonst ausgesetzt war.
    Loretta wurde
wie ein seltener Vogel im Käfig ständig beobachtet. Einmal von Barring, dann
wieder von Darkley.
    Der erste Tag
verging. Es war ein klarer, kühler aber sonniger Tag. Am Abend kam kein Nebel
auf. Loretta blieb ruhig. Nichts wies daraufhin, daß irgend etwas in der Luft
lag.
    Nachmittags
hatte Larry ein paar Stunden geschlafen. Er fühlte sich wieder völlig fit.
    Den ganzen
Abend verbrachte

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