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047 - Medium des Mord-Magiers

047 - Medium des Mord-Magiers

Titel: 047 - Medium des Mord-Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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die Teppichbrücke, die ihn behinderte, zur Seite, sprang auf und holte mit dem Henkersbeil aus. Bosco versuchte ihn zu täuschen, doch Anthony Ballard fiel nicht darauf herein.
    Entschlossen hieb er zu. Der Todesschrei des Dämons gellte durch das Haus. Sobald Bosco vergangen war, hatten wir es nur noch mit Arrac Merris zu tun, und der war angeschlagen.
    Die geweihte Silberkugel steckte in seinem Körper, sie vermochte ihn zwar nicht zu vernichten, raubte ihm aber viel von seiner schwarzen Kraft.
    Ich jagte noch eine Kugel in den roten Tornadokreisel, wuchtete mich dann vor und versetzte dem Dämon mit der Schulter einen gewaltigen Rammstoß, der ihn weit zurückwarf… direkt auf Anthony Ballard zu.
    Der Hexenhenker stand breitbeinig da.
    Wieder hatte er das magisch geschärfte Beil zum Schlag erhoben, und als der Tornado ihn erreichte, »waltete er seines Amtes.«
    ***
    John Darcel richtete sich auf. Ein nie erlebter Taumel erfaßte das Horrorwesen, das geschaffen worden war, um zu töten.
    Doch es hätte nicht heute schon damit beginnen sollen!
    Darcel lehnte sich an die Wand und ließ den Taumel in sich allmählich abklingen. Dieses Gefühl, dieses großartige, berauschende Gefühl… Er wollte es wieder Leben, immer wieder. Es war wie eine Sucht.
    Dieser erste Mord war in seinen Körper gedrungen wie starkes Rauschgift, von dem er nun nie mehr loskommen würde.
    Aus seinem Schnabel drang ein krächzendes Lachen. Er mußte unbedingt den anderen von seinen grandiosen Empfindungen berichten.
    Allmählich kam er zur Ruhe, nahm wieder menschliches Aussehen an und begab sich ins Bad, um sich das Blut seines Opfers abzuwaschen. Als er wenig später das Bad verließ, umspielte ein kaltes Lächeln seine Lippen.
    Beim Anblick der Leiche empfand er nichts, weder Mitleid noch Reue. Nur ein stark ausgeprägtes Triumphgefühl schwellte seine Brust. Achtlos ging er an der Toten vorbei, und seine Gedanken befaßten sich bereits mit dem nächsten Opfer.
    Das junge rothaarige Mädchen, das ihm zuerst aufgefallen war, kam ihm wieder in den Sinn, und er beschloß, sie zu suchen. Wenn sie die Party noch nicht verlassen hatte, würde er sie finden, und dann würde die Geierbestie zum zweitenmal zuschlagen.
    ***
    »Die Zusammenarbeit war großartig«, sagte ich und streckte meinem Ahnen die Hand entgegen. Kraftvoll schlug er ein.
    »Du warst mir eine große Hilfe, Tony.«
    »Ich bin sicher, du wärst auch allein mit den Höllentornados fertiggeworden«, sagte ich und lud meinen Revolver nach. »Wo sind die anderen?«
    »Im Einsatz«, sagte der Hexenhenker.
    »Zeigte Yuums Auge eine neue schwarze Aktivität?«
    »Ja, deshalb verließen Pakka-dee, Fystanat und Thaipex in großer Eile das Haus.«
    »Und du solltest mit den Tornado-Drillingen die Stellung halten.«
    »Gewissermaßen. Die Merris-Brüder dachten, ihre Chance wäre gekommen, aber sie nahmen die Sache zu leicht. Anstatt mich zu dritt anzugreifen, attackierte mich nur Cirda.«
    »Als du ihn erledigt hattest, erkannten Arrac und Bosco den Fehler und wollten dir gemeinsam den Garaus machen.«
    »Was ihnen jedoch dank deiner Hilfe nicht gelang«, sagte der Hexenhenker und lachte grollend. »Woher wußtest du, daß ich in Schwierigkeiten war?«
    »Ich hatte nicht die leiseste Ahnung.«
    »Dann bist du rein zufällig im richtigen Augenblick erschienen?«
    »So ist es«, sagte ich und begab mich mit Anthony Ballard nach unten.
    Ich hatte mich immer noch nicht so recht daran gewöhnt, daß ich mit meinem Ahnen reden konnte, daß er neben mir ging, mit mir kämpfte, als wäre er Geschöpf des zwanzigsten Jahrhunderts.
    Dabei hatte er vor einigen hundert Jahren gelebt, und genau genommen war er schuld daran, daß ich heute den »Beruf« des Dämonenjägers ausübte, denn er knüpfte damals sieben gefährliche Hexen am Galgenbaum auf, und die Furien schworen unserem kleinen Dorf schreckliche Rache.
    Alle hundert Jahre machten sie ihren Schwur wahr und töteten Menschen, und immer mußte ein Ballard dabei sein. Als wieder einmal hundert Jahre vergangen waren, lebte ich als Polizeiinspektor in unserem Dorf, und diesmal sollte ich sterben, aber ich drehte den Spieß um und bereitete dem Spuk ein Ende.
    Es war lange, her, und ich dachte eigentlich nur noch selten an diese Zeit. Vieles war seither geschehen. Ich hatte gute Freunde gewonnen, manche von ihnen wieder verloren, und die Zahl meiner Gegner war im Laufe der Jahre ständig gewachsen.
    Ein Glück, daß sie zu eigensinnig waren, um

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