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047 - Medium des Mord-Magiers

047 - Medium des Mord-Magiers

Titel: 047 - Medium des Mord-Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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konnte damit alle kursierenden Gerüchte entkräften.«
    »Ja, ich denke, daß Ihnen das gelungen ist, Fiona. Hören wir nun ein paar Songs von Ihrer zweiten LP?«
    »Aber sicher«, sagte Fiona und stand auf.
    Sie begab sich zur Band, die auf einem schillernden Podium wartete. Der Showmaster verschwand in der Versenkung der Dunkelheit.
    Die Show gehörte für zehn Minuten »Fiona«, und die Band legte mit einem Drive los, daß es in der Halle zu brodeln begann.
    Die Lieder hatten einen mitreißenden Rhythmus, die Melodien gingen sofort ins Ohr, ohne simpel und einfallslos zu sein. Das Publikum klatschte den Refrain mit, trampelte und grölte zwischen den Nummern, und als die Band abtrat, konnte sie sicher sein, daß sie in der Publikumsgunst ganz oben rangierte.
    Hinter der Bühne empfing sie Sarracedo, ihr Manager. Seine Augen blitzten wie Eiskugeln. »Hört ihr das? Hört ihr diesen Beifall? Die Leute finden kein Ende. Ihr müßt noch einmal raus. Los, verbeugt euch.«
    Die Band kehrte ins grelle Scheinwerferlicht zurück, und während sich Fiona Swift verneigte, zuckte ein gemeiner Ausdruck um ihre Lippen.
    Wenn ihr wüßtet! dachte sie. Wenn ihr verdammten Dummköpfe wüßtet, was wirklich gespielt wird…
    Sarracedo nickte ihnen zufrieden zu, als sie zu ihm hinter die Bühne kamen.
    Joe Trane führte seine Show mit den Kandidaten fort, und Sarracedo sagte: »Alles verläuft genau nach Plan. Nach diesem Auftritt wird es nicht mehr lange dauern, bis man euch ins Königshaus holt, und dann…«
    Er sprach nicht weiter, aber in seinen bösen Augen schien auf einmal die Hölle zu lodern.
    ***
    Die Maschine setzte zur Landung an. Ich schloß die Augen und lehnte mich zurück. Da war es wieder, dieses merkwürdige Gefühl, für das ich keine Erklärung hatte.
    Mit mir schien irgend etwas vorzugehen, doch ich wußte nicht was. Veränderte ich mich? Manchmal hatte ich diesen Eindruck.
    Aber wodurch wurde diese Veränderung ausgelöst? Es mußte dafür eine Ursache geben.
    Mir wurde warm; ich öffnete den Kragenknopf, während vor meinen geschlossenen Augen rote Punkte tanzten. War ich krank? Oder bildete ich mir nur ein, krank zu sein?
    Ich bin kein Hypochonder, und daß ich wegen Krankheit für längere Zeit ausgefallen war, hatte es noch nie gegeben.
    Verdammt, was ist los mit mir? fragte ich mich wütend.
    Ich kehrte nach London zurück, freute mich aber nicht darüber.
    Wenn ich tief in mich hineinhörte, vermeinte ich eine Stimme zu vernehmen, die mir sagte, daß London nicht die Stadt war, wo ich hingehörte, aber das war Unsinn, denn ich wohnte seit vielen Jahren dort.
    »Ist irgend etwas nicht in Ordnung, Tony?« fragte Pater Severin.
    »Du bist ein wenig blaß um die Nase. Man sollte meinen, ein Mann wie du müßte das Fliegen vertragen.«
    Ich öffnete die Augen und wandte den Kopf. Der Priester saß nicht direkt neben mir, sondern einen Sitz weiter. Zwischen uns saß Marra, die attraktive Astrologin, eine feierliche Schönheit mit kupferfarbenem Haar.
    Wir hatten ihr, einer weißen Hexe, das Leben gerettet, als sie das Opfer von Xendarro, dem Vampir, und von Magos Schergen werden sollte, und es fiel mir nicht schwer, sie zu überreden, sich dem
    »Weißen Kreis« meines Freundes Daryl Crenna anzuschließen. [1]
    Marra brauchte ein sicheres Versteck. Bei Daryl Crenna, dem Mann aus der Welt des Guten, würde sie es finden.
    »Mach dir um mich keine Sorgen«, sagte ich zu dem vierschrötigen Mann in der Soutane, der wie ein verkleideter Catcher aussah.
    »Es ist alles bestens.«
    »Dein Aussehen straft dich Lügen.«
    »Vielleicht habe ich mir in letzter Zeit zuviel zugemutet.«
    »Eine kleine Verschnaufpause wird dir guttun.«
    »Ich denke, ich werde mit Vicky Bonney für ein paar Tage verreisen.«
    »Weißt du schon wohin?«
    Ich hob die Schultern. »Ach, irgendwohin, wo es kein Telefon und keine Geister und Dämonen gibt. Dort werde ich neue Kräfte tanken.«
    Der Jet setzte daunenweich auf und raste über die Landepiste.
    Ich sah Marra an. »Daryl Crenna und seine Freunde werden dir gefallen.«
    »Davon bin ich überzeugt«, sagte die Sterndeuterin, die dem Tod in Spanien nur knapp entronnen war.
    »Du mußt versuchen, deine übernatürlichen Fähigkeiten wieder zu aktivieren«, sagte ich. »Vielleicht können dir die Mitglieder des ›Weißen Kreises‹ dabei helfen.«
    »Keine Sorge, Tony, ich werde ihnen nicht zur Last fallen.«
    »Das habe ich nie befürchtet. Mir geht es darum, daß du so bald wie

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