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047 - Medium des Mord-Magiers

047 - Medium des Mord-Magiers

Titel: 047 - Medium des Mord-Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sich zusammenzuschließen. Jeder war auf seinen eigenen Vorteil aus. Gemeinsam wären sie übermächtig gewesen, aber ihre Bündnisse hielten zumeist nicht lange, wenn sie überhaupt mal zustande kamen, und davon profitierte ich.
    »Was führte dich hierher?« wollte Anthony Ballard wissen.
    »Das wirst du gleich sehen«, gab ich lächelnd zurück, ließ ihn in der Halle stehen und verließ für wenige Augenblicke das Haus.
    Als ich wiederkam, trug ich Marras Gepäck, und Marra befand sich hinter mir.
    Mein Ahne musterte die attraktive Astrologin durch die Sehschlitze seiner blutroten Maske eingehend.
    »Das ist Marra, eine Hexe…«, sagte ich.
    Durch den stählernen Muskelkörper des Hexenhenkers ging ein heftiger Ruck, und seine Hand umschloß den Schaft des Beils fester.
    »Eine weiße Hexe!« verbesserte ich mich schnell, damit es kein Unglück gab, denn ich wußte nicht, was Anthony Ballard in den Sinn kam.
    Er hatte bei Hexen früher keine Gnade gekannt, und er tötete mit Sicherheit auch heute noch jede Satansbraut auf der Stelle. Weiße Hexen jedoch hatten von ihm nichts zu befürchten, denn sie hätten sich ja vom Bösen abgekehrt.
    Ich berichtete meinem Ahnen, wie ich die Sterndeuterin kennenlernte und daß ich ihr vorgeschlagen hatte, sich dem »Weißen Kreis«
    anzuschließen.
    »Diejenigen, die es ehrlich meinen, sind uns herzlich willkommen«, sagte der Hexenhenker und nahm mir das Gepäck der weißen Hexe ab.
    »Ich stelle Marra unter deinen persönlichen Schutz«, sagte ich.
    »Das ehrt mich«, erwiderte der Maskierte und forderte Marra auf, mitzukommen, denn er wollte ihr die Möglichkeit geben, sich eines der leerstehenden Zimmer auszusuchen.
    Ich begab mich in den Living-room und genehmigte mir einen Pernod. Als das Glas leer war, kehrten Marra und Anthony Ballard zurück.
    »Ich habe ihr einen Großteil des Hauses gezeigt«, sagte der Hexenhenker. »Jetzt kommt der Keller dran. Willst du mitkommen?«
    Ich dachte an Yuums Auge, das sich dort unten in einem Raum mit schwarzen Wänden befand, und wollte sehen, welche schwarze Aktivitäten meine Freunde alarmiert hatten.
    »Klar komme ich mit«, sagte ich und stellte das leere Glas weg.
    ***
    John Darcel betrat den Festsaal. Er hoffte, daß seine Abwesenheit nicht bemerkt worden war. Vor allem Sarracedo sollte nichts davon wissen, denn der Manager hätte ihn mit Vorwürfen traktiert, und darauf war er nicht gerade versessen.
    Zum erstenmal spürte Darcel, daß die Bindung zu Sarracedo brüchig geworden war, und ein merkbarer Freiheitsdrang erwachte in ihm. Er wollte sich von Sarracedo loslösen, sich von ihm keine Vorschriften mehr machen lassen, aber die Trennung brauchte nicht abrupt zu erfolgen. Vor allem dann nicht, wenn Sarracedo ihn in Ruhe ließ.
    »Mr. Darcel«, sagte jemand mit röhrender Stimme und riß den Schlagzeuger damit aus seinen Gedanken.
    John Darcel drehte sich um und blickte in ein aufgedunsenes Gesicht mit Glubschaugen. Der Mann nannte seinen Namen, doch Darcel überhörte ihn. Unwichtig.
    »Wir werben für die größten Unternehmen unseres Landes«, sagte der Dicke. »Wie war’s, wenn ›Fiona‹ uns mal einen zündenden Song liefern würde?«
    »Ich finde die Idee nicht schlecht«, antwortete der Musiker, »aber für geschäftliche Dinge ist unser Manager zuständig. Wenn Ihr Angebot in Ordnung ist, werden Sie sich mit Mr. Sarracedo bestimmt einigen können.«
    »Wer von euch schreibt eigentlich die großartigen Nummern?«
    »Mal Fiona Swift, mal Kirk Miller, unser Lead-Gitarrist. Jeder von uns hat mindestens eine Nummer zur ersten LP beigesteuert.«
    »Und von wem stammen die Texte?«
    »Damit verhält es sich genauso. Wir sind ein Team. Was wir tun, tun wir gemeinsam«, sagte John Darcel, aber das bezog sich nur auf die Musik.
    Was er mit Jane Pickup gemacht hatte, hatte er allein getan, und kein Mitglied der Horrorband hätte ihm dabei ins Gehege kommen dürfen.
    Der Dicke wollte noch mehr wissen, aber John Darcel ließ ihn mit einer höflich klingenden Floskel stehen und drängelte sich durch die Gäste.
    Sein schwarzes Herz schlug schneller, denn er hatte das rothaarige Mädchen wiederentdeckt. Stromstöße schienen durch seinen Körper zu jagen. Bald würde auch dieses blutjunge Mädchen nicht mehr leben.
    Darcel schob eine füllige Frau sachte zur Seite, obwohl er ihr am liebsten einen kräftigen Tritt gegeben hätte.
    »Verzeihen Sie«, sagte er freundlich. »Darf ich bitte durch?«
    In seinem Inneren brodelte es. Die

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