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047 - Panik

047 - Panik

Titel: 047 - Panik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Ecke standen ein paar sehr schöne große Krüge, Muster der Keramikkünste der Insulaner. In der anderen Ecke hatten zwei spitz zulaufende und mit langen, turmartigen Spitzen versehene Dukduk-Masken ihren Ehrenplatz. An der Feuerstelle standen in Körben allerlei Ingredienzien, auch Kokosnusshälften, die als Tiegel dienten, und Flaschen und Schalen.
    Dorian wusste von Jean Guillard, wer Araui war. Ein Zauberer, der Beschwörungen durchführte, viele der zahlreichen Tabus der Südsee brechen konnte und Liebeszauber und Heilmittel verkaufte. Araui war ein Tohunga, ein Meister, aber kein bedeutender.
    »Du also sollst beim Kampf der Tubuan geopfert werden«, sagte Araui nun. »Ich hätte nicht gedacht, dass du die Kühnheit besitzt, zu mir zu kommen.«
    »Ich hörte, du bist gegen die Dukduk eingestellt. Wenn es stimmt, was ich glaube, dann befindet sich der Geheimbund in der Gewalt von Dämonen, die ihn für ihre bösen Zwecke missbrauchen.« Dorian spielte wie zufällig mit der gnostischen Gemme, die er aus der Hosentasche genommen hatte. »Mit deiner Hilfe kann es mir vielleicht gelingen, das Treiben dieser Dämonen zu beenden.«
    Er ließ die Gemme, auf der eine Schlange eingraviert war, die sich selbst in den Schwanz biss, vor Arauis Gesicht pendeln. Araui betrachtete die Gemme neugierig, zeigte aber keine Reaktion. Dorian war jetzt davon überzeugt, dass sich hinter ihm kein Schwarzblütiger verbarg.
    »Ja, Dämonen missbrauchen die Dukduk. Ich weiß es«, sagte der Zauberer. »Einer der beiden Tubuan ist ein Dämon, und er will den andern verdrängen. Die beiden Tubuan verlangen immer wieder Opfer und Bluttaten. Es ist innerhalb des Geheimbundes zu einer Spaltung gekommen. Beim Fest der Mondsichel, das bald stattfinden wird, muss es sich entscheiden, welcher Tubuan Sieger bleibt.«
    Ein Gedanke drängte sich Dorian auf. Der Tubuan war weiblich, und Coco Zamis war eine Frau, eine Hexe. Konnte es sein, dass Olivaro sie zwang, die Rolle eines Tubuans zu spielen, weil er sie prüfen wollte? Oder war es ein neuer Versuch des Fürsten der Finsternis, Coco ihr Kind zu nehmen und es zu opfern? Der Gedanke lag nahe, denn sicher war es kein Zufall, dass die Dukduk sich ausgerechnet Dorian Hunter als Opfer ausgesucht hatten.
    »In der letzten Zeit sind viele Menschen auf den Inseln des Archipels spurlos verschwunden oder auf mysteriöse Weise umgekommen«, fuhr Araui fort. »Es ist durchgesickert, dass die Dukduk damit zu tun haben, und die Regierung erwägt schon ernsthafte Schritte. Ich habe viele Feinde und Gegner innerhalb des Bundes, und mir widerstrebt, was in der letzten Zeit dort vorgeht. Du kannst mir glauben, dass ich mich lieber heute als morgen von den Dukduk trennen würde, Tohunga Hunter, aber dann würde sicher auch ich ein Opfer des falschen Tubuans werden.«
    Dorian sagte Araui, dass er den falschen Tubuan vernichten wolle. Doch er hatte Verständnis dafür, dass Araui zögerte. Der Gedanke, einen Außenstehenden mit zu den geheimen Versammlungen zu nehmen, erfüllte den Zauberer sicher mit Angst und Sorge. Die Treffen der Dukduk fanden in strenger Abgeschiedenheit statt: Eine Lichtung oder ein bestimmtes Areal des Waldes wurde mit Bastmatten verhängt und bei Todesstrafe war nicht zum Geheimbund Gehörenden der Zutritt verboten. Aber Dorian gelang es, Araui zu überzeugen: »Wenn der falsche Tubuan tot ist und sich alles beruhigt hat, hast du eine gute Gelegenheit, dich von den Dukduk zu trennen, Araui. Vielleicht willst du es dann aber gar nicht mehr, denn wenn du deine Rolle bekannt werden lässt, wird der siegreiche Tubuan dir Dank schulden, und du wirst einer der angesehensten Dukduk werden. Vielleicht wirst du nach dem Tod des Mannes, der den Dukduk-Geist verkörpert, sogar zu seinem Nachfolger bestimmt.«
    Araui schaute zu Boden und überlegte offensichtlich angestrengt. »Also gut. Ich will dich bei der nächsten Versammlung einschmuggeln. Unter der Dukduk-Maske kann man dich nicht erkennen. Sag mir, wo du dich aufhältst, und ich werde dir eine Nachricht zukommen lassen, wo du dich einfinden sollst.«
    Dorian beschrieb Araui die Lage des Bungalows. Der Dukduk sagte ihm, er erwarte Besuch und er und Marvin Cohen sollten jetzt lieber gehen.
    Die beiden Männer nahmen ihre Kleider, die immer noch feucht waren. Araui überließ ihnen die Tiputas, und sie verließen die Hütte.
    Es hatte aufgehört zu regnen. Die Luft roch würzig und frisch. Araui stand in der Tür und schaute dem davonfahrenden

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