0470 - Testfall MARCO POLO
„Wir sprechen uns, wenn Sie wieder nüchtern sind - in einer Stunde bei mir." Damit verschwanden sie wieder.
Schicksal, Spanne zwischen Geburt und Tod.
Kampf, Bewegung nach innen und außen.
Arbeit, Verrichtung des Notwendigen.
Erfüllung, das Schaffen von Neuem.
Zufriedenheit, Selbstbesinnung des Ichs.
Glück, Reflexion des Schweigens.
Aus den „Flammenschriften von Llagloan", gefunden auf Mars im Jahre 3437 terranischer Zeitrechnung, entstanden um 2 000 000 vor Jetztzeit.
3.
Als Perry Rhodan und Atlan zusammen mit dem Mausbiber in die Kommandozentrale zurückkehrten, saßen oder standen die Männer der Zentralebesatzung unbeweglich da und erweckten den Eindruck, als lauschten sie auf irgend etwas. Ovaron blickte beharrlich auf das Kommandogerät an seinem Unterarm.
„Was ist ...", begann Perry, wurde aber von einer metallisch hallenden lauten Stimme unterbrochen, die aus dem Übertragungsgerät des Hyperkoms schallte.
Sie sprach Neu-Gruelfin.
„Ich wiederhole die galaktischen Positionsdaten des gesuchten terranischen Raumschiffs!" verkündete die Stimme. Umfangreiche Koordinatenangaben folgten. Dann schwieg die Stimme wieder.
Perry war blaß geworden. Er rannte zum Kartentisch, schaltete den Interkom ein und rief „Rhodan an Funkzentrale! Woher kommt der Spruch? An Ortungszentrale! Was melden die Hypertaster?
An Navigation! Stimmen die Koordinaten mit dem tatsächlichen Standort der MARCO POLO überein?"
Zuerst beantwortete der Chefkosmonavigator die an ihn gerichtete Frage.
Danach hatte der unbekannte Sender tatsächlich die exakten Positionsdaten der MARCO POLO genannt!
Aber weder die Funkzentrale konnte sagen, woher der Spruch kam, noch meldete die Ortungszentrale die Anmessung fremder Raumschiffe im Umkreis von zehn Lichtjahren.
Der Interkom wurde ausgeschaltet. Der Großadministrator sah hilflos zu Ovaron hinüber.
„Empfangen Sie die Sendung auch mit Ihrem Armband?"
Der Ganjase erwachte wie aus einem schlechten Traum.
„Wie? - Ja, ich empfange sie ebenfalls, Perry. Ich möchte wissen, wer da unsere Position an die Takerer verrät."
Abermals dröhnte die fremde Stimme aus dem Hyperkom.
Perry Rhodan wartete, bis diese Sendung vorüber war, dann stellte er eine Hyperkomverbindung zum Hyperphysikalischen Hauptlabor her und verlangte Geoffry Abel Waringer zu sprechen.
Sein Schwiegersohn kam erst nach anderthalb Minuten. Ungehalten fragte er: „Warum rufst du mich an, Dad? Du weißt, daß ich mitten in komplizierten Versuchen stecke."
„Eben deshalb rufe ich an, Geoffry. Unbekannte haben über einen starken Sender die genauen Positionsdaten unseres Schiffes verraten. Du mußt versuchen, das Störgerät schnellstens einsatzbereit zu machen, und wenn es nur provisorisch ist."
Waringer holte tief Luft.
„Die Positionsdaten sind verraten!"
Er lachte grimmig. „Was meinst du, was wir hier tun, Dad? Genau das, was du verlangst. Mehr als ein Provisorium hatte ich nicht geplant. Wir arbeiten wie die Wahnsinnigen, aber das Gerät ist noch nicht fertig."
„Wie lange noch?" drängte Perry.
„Ich weiß nicht. Ich versuche, die Sache zu beschleunigen, aber viel schneller als bisher geht es wirklich nicht."
„Gut, danke. Ende."
Der Großadministrator schaltete ab und sah sich bedeutungsvoll um.
Sein Blick blieb an Gucky hängen, der Seit seiner Huckkehr aus dem Unbekannten kaum den Mund aufgemacht hatte. Er glaubte zwar nicht, daß Guckys rätselhaftes Abenteuer im Zusammenhang mit dem Verrat ihrer Position zu tun hatte, aber es gab zu viele Querverbindungen zwischen den Ereignissen der letzten Zeit, als daß diese Frage sich endgültig mit nein beantworten ließe.
„Du weißt wirklich nicht, wo du gewesen warst?"fragte er zögernd.
Guckys große Augen sahen ihn traurig an. Leise erwiderte der Ilt: „Ich weiß nicht einmal, daß ich irgendwo anders als auf der MARCO POLO war, Perry. Vielleicht wurde meine Wiederverstofflichung lediglich durch unbekannte Energieeinflüsse verzögert."
„Wir sollten unsere Position wechseln, Sir!" rief Oberst Korom-Khan drängend.
„Einverstanden", antwortete Rhodan. „Fliegen Sie vorerst vier Stunden lang irreführende Manöver. Wir müssen Zeit gewinnen, damit Waringer den Störsender fertigstellen kann. Danach dürften unsere derzeitigen Probleme gelöst sein."
Nachdem der Kommandant bestätigt hatte, nahm sich Perry noch einmal den Mausbiber vor.
„Und wie erklärst du dir, daß du ausgerechnet in Major Lokoshans Kabine
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