Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0471 - Der letzte Test

Titel: 0471 - Der letzte Test Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
überprüfte sein Armbandgerät. Es war sein wichtigster Besitz, denn es öffnete ihm die Türen zu den Geheimstationen und stellte Verbindungen zu wichtigen Stützpunkten her.
    Die Augen des Taschkars verengten sich, als er am Ende des Ganges zwei Wächter auftauchen sah, die einen widerstrebender. Minister von Arsaschnon in Richtung des großen Saales zerrten.
    Ronar schob sich an seinem Herrn vorbei, aber ein leiser Ruf des Taschkars hielt ihn auf.
    „Nicht so hastig, mein Freund. Du wirst schon Beschäftigung bekommen.
    Eisher ist noch kein Feiertag vergangen, an dem du nicht Beute machen konntest." Ronar schien ihn zu verstehen, denn er beruhigte sich schnell.
    Der Taschkar wartete, bis die beiden Wächter mit dem Minister verschwunden waren. Es gab immer wieder Narren, die glaubten, Unabhängigkeit und Stolz demonstrieren zu müssen. Im vergangenen Jahr waren am Tag des Ocscha vierzig Männer und sieben Frauen hingerichtet worden.
    „Benimm dich jetzt, mein Freund!" warnte der Taschkar seinen Leibwächter, als sie den Hauptkorridor betraten.
    Der Korridor war mit Blumen geschmückt. An den Wänden rieselte farbiges Wasser herab. Die Decke war abgestuft und mit Gransoren bedeckt. Die Blumentiere waren festgeklebt worden und starben im Verlauf der Feier einen qualvollen Tod. Doch das war der Sinn der Sache, denn im Todeskampf spreizten sie ihre wunderbaren Blüten und entfalteten eine phantastische Farbenpracht. Der Taschkar hörte das gequälte Summen der Gransoren, aber es ließ ihn kalt.
    Eine Schar phantasievoll gekleideter Diener huschte im Korridor hin und her, um die ankommenden Gäste an ihre Plätze zu führen. Sechs weitere Mitglieder der Leibwache erwarteten den Taschkar und Ronar inmitten des Korridors. Sie nahmen den Herrscher des takerischen Imperiums in die Mitte.
    Es störte den Taschkar nicht, von einer Gruppe von Monstren umgeben zu sein. Seine Leibwächter kamen aus allen Teilen der Galaxis und waren größtenteils das Ergebnis takerischer Zuchtversuche.
    Jeder Leibwächter hätte auf der Stelle sein Leben geopfert, um den Taschkar zu retten.
    Trotz dieser Streitmacht trug der Taschkar einen starken IV-Schirm, um gegen Schüsse aus dem Hinterhalt geschützt zu sein. Zwar wurden alle Gäste und Diener nach Waffen durchsucht, aber die Möglichkeit, daß jemand eine Waffe in den Purpurpalast schmuggelte, war nicht auszuschließen.
    Der Taschkar war sich der Blicke bewußt, die auf ihm und seiner Leibwache ruhten. Langsam, nach allen Seiten nickend, näherte er sich dem Eingang des großen Saales. Der Eingang war für den heutigen Tag dimensioniert, so daß er wie ein flimmernder Torbogen von unendlicher Tiefe wirkte. Trotzdem erschienen die Personen im Innern des großen Saales in natürlicher Größe und Entfernung.
    Cappinsche Augen waren mit solchen Spielereien leicht zu überlisten.
    Der Taschkar wußte, daß im Eingang zusätzliche Kontroll- und Ortungsgeräte eingebaut waren. Hier wurden die Gäste zum letztenmal unauffällig durchsucht.
    Für den Taschkar bestand keine Notwendigkeit, sich einer solchen Kontrolle zu unterziehen, aber er blieb sekundenlang im Eingang stehen und wartete, bis die Musik verstummt war.
    Während er auf seinen Platz zuschritt, war es im Innern des Saales vollkommen still. Alle Gäste hatten sich von den Plätzen erhoben. Der Taschkar wußte, daß ihn mehr als die Hälfte aller Anwesenden haßte und auf der Stelle getötet hätte, wenn sich eine Gelegenheit dazu geboten hätte.
    Alle bewohnten Planeten des Deep Purple-Systems hatten Delegierte nach Takera geschickt. Hinzu kamen die Vertreter der Kolonien und der Fremdvölker.
    Der Taschkar schritt an einer leuchtenden Wasserblase vorüber, in der sich Heimsoder Kernan aufhielt. Kernan lag unbeweglich am Boden seines Nd-Heimes und ließ die Flüssigkeit durch seine Kiemen pulsieren. Er kam von der Wasserwelt Keystoffen. Heimsoder Kernans Gedanken waren schwer zu beurteilen; er war so fremdartig und harmlos, daß es dem Taschkar auch gleichgültig war, was dieses Wesen von ihm dachte.
    Wie jedes Jahr hatte Kernan auch dieses Jahr einen Krebs mitgebracht; das Tier lag in einem kleinen Becken neben der Wasserblase und wackelte mit den Fühlern.
    Der Taschkar lächelte einigen Mitgliedern der Regierung zu. Die Minister auf Takera hatten lediglich Verwaltungs- und Organisationsaufgaben zu erfüllen. Entscheidungen von großer Bedeutung traf allein der Taschkar.
    Der Diktator hatte seinen Platz erreicht. Es war ein

Weitere Kostenlose Bücher