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0471 - Im Bann der Hexe

0471 - Im Bann der Hexe

Titel: 0471 - Im Bann der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und wohl längst das genaue Zählen aufgegeben hatte. Gryf, der wie ein fröhlicher Zwanzigjähriger aussah…
    Zamorra war nur heilfroh, daß Nicole sein Schicksal teilte und ebenfalls nicht mehr alterte. Er hätte sie auch steinalt und gebrechlich so geliebt wie jetzt und immer, aber allein die bloße Vorstellung, Gevatter Tod könnte sie eines Tages von seiner Seite nehmen, war furchtbar. Sie gehörten zusammen, im Leben wie im Tod. Einer ohne den anderen konnte nicht leben.
    Aber viele andere Freunde waren schon gegangen - Bill Fleming, Colonel Odinsson, Inspektor Kerr, Tanja Semjonowa… und weitere würden gehen. Im Earl of Pembroke sah Zamorra einen baldigen Todeskandidaten, nur konnte er nicht abschätzen, wann die Norne den Lebensfaden durchtrennen würde, und er wollte es auch nicht. Bei einem anderen Freund, dem schottischen Lord Saris ap Llewellyn, war der Zeitpunkt seines Todes vorausbestimmt; aber er würde nicht wirklich sterben, sondern am gleichen Tag wiedergeboren werden. Zamorra erinnerte sich daran, daß er den Lord häufiger besuchen wollte, um seine Gegenwart und seine Freundschaft noch auszukosten - später würde er es mit einem Säugling und Kleinkind zu tun haben, das sich in den ersten Jahren nicht an Zamorra erinnern würde…
    Der Earl of Pembroke riß ihn aus seinen Gedanken. »Wo bist du, Zamorra?« erkundigte er sich. »Weit weg, nicht wahr?«
    »Sehr weit«, gestand Zamorra. »Ferner, als du ahnst… das hier ist also der Raum, in welchem der Gnom experimentiert hat?«
    Der Earl nickte.
    Fenrir trottete an ihnen vorbei in den Raum. Die Wände waren schwarz gestrichen wie der Fußboden; nur die Zimmerdecke war hell. Zamorra sah einen Zauberkreis, wie er typisch für den Namenlosen war, und zahlreiche Zaubersymbole.
    Teri berührte seinen Arm und wollte etwas sagen, aber Zamorra schüttelte ihre Hand ab. »Warte«, murmelte er.
    Er versuchte die magischen Symbole zu erkennen. Sie entstammten samt und sonders der Weißen Magie. Etwas anderes hatte Zamorra bei dem Schwarzhäutigen auch nicht erwartet. Er hatte sich zwar einmal vor sehr langer Zeit dem Teufel angedient, aber das war vorbei. Der Bann war zerbrochen. Der Gnom brauchte die Schwarze Magie nicht mehr. Allerdings - Weiße Magie war schwerer und anstrengender, wenn sie dasselbe Ziel erreichen sollte wie die Schwarze.
    »Was…«, hub der Earl an, aber diesmal war es Teri, die ihn stoppte. »Still, er konzentriert sich…«
    So kompliziert war es gar nicht. Zamorra betrachtete nur staunend die Symbole. Wohl oder übel mußte er den Gnom ob seines Mutes bewundern. Der Bursche hatte doch wahrhaftig versucht, ein Weltentor zu öffnen.
    Aber weshalb?
    Sein Ziel mußte es doch eigentlich sein, ein Zeit-Tor zu finden!
    Da hatte der Schwarze sich wohl verrechnet… hatte die falschen Formeln und Zeichen benutzt.
    Aber immerhin schien es ihm gelungen zu sein, dieses Weltentor zu öffnen. Allerdings war Zamorra sich nicht darüber im klaren, wie er das zustandegebracht hatte. Die mittels dieser Symbole aufgewandte Kraft reichte bei weitem nicht aus. Es hatte eine andere Kraftquelle mitarbeiten müssen.
    »Oh, verdammt«, murmelte Zamorra.
    »Was ist?« wollte der Earl wissen.
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Daß eine andere Kraft beteiligt war, gefiel ihm nicht. Das roch nach Schwierigkeiten. Wer auch immer anderswo daran arbeitete, ein Weltentor zur Erde zu öffnen, hatte in den seltensten Fellen etwas Gutes vor. Das war weniger ein Vorurteil als eine Erfahrungstatsache. Wer auch immer auf der anderen Seite war und - mit Sicherheit ohne Willen und Wissen - den gleichen Punkt bearbeitet hatte wie der Gnom, er konnte nichts Gutes planen. Zamorra mußte herausfinden, wer dahintersteckte, und ihn möglicherweise daran hindern, an seinem Vorhaben weiterzuarbeiten.
    Ganz abgesehen davon, daß Don Cristofero nicht schwerwiegend verletzt und erst recht nicht getötet werden durfte, solange die Möglichkeit bestand, daß er im Zeitverlauf wichtig für Zamorras Existenz war.
    Zamorra sah die anderen an. Im gleichen Moment klang die telepathische Stimme des Wolfes in ihm auf.
    Sieht so aus, als würden wir eine kleine Weltreise machen, wie, Chef? fragte er. Vielleicht kann ich doch noch einen Wolpertinger probebeißen…
    ***
    Susy von Loowensteen war sich nicht ganz sicher, was sie von dem Mann mit dem Degen zu halten hatte. Recht wohlbeleibt, etwa um die 50 Jahre oder knapp darunter, mit lustigen Äuglein und einer roten Knollennase, die ihn

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