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0471 - Im Bann der Hexe

0471 - Im Bann der Hexe

Titel: 0471 - Im Bann der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte. Das war nicht geplant. Aber möglicherweise war der Gnom vom bevorstehenden Tod seines Herrn und des Mädchens so verwirrt, daß er darauf verzichtete, seine magischen Kräfte einzusetzen. Der familiaris hatte ein wenig Zeit zum Nachdenken gehabt. Er war darauf gekommen, daß der Schwarze kaum mehr darstellte als er selbst. Wäre er wirklich ein selbständiger mächtiger Zauberer, würde er sich kaum von einem normalen Sterblichen dermaßen gängeln lassen. Also mußte er eine Rolle spielen oder nicht so stark sein, wie er behauptete.
    Dennoch würde es nicht einfach sein, ihn zu töten.
    Aber vielleicht konnte man sich ja auch anderweitig einigen, falls der Schwarze ebenfalls so etwas wie ein familiaris war. Darauf hoffte der Abgesandte der Hölle. Falls er sich irrte, bot sich sicher noch Gelegenheit, den Schwarzen zu meucheln. Denn der würde über den Tod seines Herrn doch ein wenig verblüfft sein.
    Deshalb nahm der familiaris die Notwendigkeit seiner Flucht jetzt nicht allzu ernst; deshalb ließ er sich von dem Gnom fangen - ganz abgesehen davon, daß er mit seinen kurzen Beinen den krummen, aber langen Extremitäten des Verwachsenen auf Dauer ohnehin nicht hatte entkommen können. Trotz seines überlegenen Wissens über die Örtlichkeiten…
    Nun, was sollte es noch?
    Der Dicke und das Mädchen waren erledigt.
    Kommen wir nun zu dir, Schwarzer, dachte der familiaris , als der Gnom ihn packte und in seinen kräftigen Händen zappeln ließ.
    Doch der Schwarze handelte ganz anders, als der familiaris erwartete.
    Mit einem geradezu lässigen Ruck brach er dem Abgesandten der Hölle das Genick…
    ***
    Zamorra hatte das magische Feld, das der Gnom benutzt hatte, untersucht. Er hatte auch sein Amulett eingesetzt und einen Blick in die Vergangenheit getan. So hatte er herausgefunden, was der Gnom im einzelnen getan hatte.
    Ausnahmsweise hatte er tatsächlich unter Zuhilfenahme diverser Süßigkeiten aus irgendeiner Substanz kein Gold machen wollen, sondern er hatte den Weg zurück ins 17. Jahrhundert schaffen wollen. Bloß hatte er dabei gleich mehrere entscheidende Fehler gemacht, wie Zamorra feststellte.
    Der Meister des übersinnlichen griff sich an den Kopf.
    Er war auch kein Spitzenkönner auf dem Gebiet der Magie. Aber immerhin besaß er eine Menge Grundkenntnisse - zumindest so viele, daß er bei einem anderen Zauberer voraussetzen konnte, daß dieser sich ebenfalls auskannte. Vor allem, wenn er so auf den Putz haute wie der Gnom.
    Aber offensichtlich war das hier nicht der Fall.
    Zamorra seufzte.
    Der Gnom hatte die Zeit- mit der Raumlinie verbunden.
    Aber selbst, wenn er das nicht getan hätte, wäre er wohl kaum an sein Ziel gelangt. Er hatte Fehler über Fehler begangen. Aber das war noch nicht alles. Bei seinem Blick in die Vergangenheit stellte Zamorra fest, daß sowohl der Gnom als auch sein Herr noch immer hier sitzen würden, wenn nicht wirklich eine fremde Kraft dazwischengekommen wäre.
    Andererseits schien es fast so, als hätte die fremde Kraft auch unter dem Einfluß des Gnoms und seiner Zauberei zu leiden gehabt. Also gewissermaßen eine gegenseitige Rückkopplung, und ausgerechnet auf einem höchstwahrscheinlich absolut unerwünschten Gebiet.
    Die fremde Kraft hatte ein Weltentor zu schaffen versucht.
    Der Gnom hatte einen Weg in die Vergangenheit zu schaffen versucht.
    Die beiden magischen Kraftfelder hatten sich berührt und vermischt. Das Weltentor war zwar entstanden, aber sicher nicht so, wie es geplant war. Statt dessen war der Gnom mit seinem Zauber hinein geraten. Und sein Herr war ebenfalls in den Sog geraten. Zamorra preßte die Lippen zusammen.
    Er wußte jetzt auch den genauen Zeitpunkt des Geschehens. Es war der Moment gewesen, in welchem Teri mit ihm, Nicole und dem Wolf von Rio de Janeiro ins Château Montagne sprang. DAS mußte es gewesen sein, was die Störung verursacht hatte, was auf jeden von ihnen eingewirkt hatte, je nach Stärke der Para-Begabung.
    Alles paßte zusammen.
    Zamorra hatte jetzt das Bild, das er suchte. Er hatte nur nicht die beiden Verschollenen.
    Und er hatte ebenfalls nicht: einen klaren Eindruck von dem, was auf Don Cristofero und den Zeit-Zauberer wartete.
    Um so mehr wuchs der Drang in ihm, daß es absolut notwendig war, den beiden zu helfen. So, wie Zamorra den Gnom und seine Künste einschätzte, steckten sie garantiert in einer gewaltigen Klemme.
    Immer wieder stieg in Zamorra die Befürchtung auf, daß Don Cristoferos unversehrte Existenz in

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