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0472 - Das violette Feuer

Titel: 0472 - Das violette Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorsichtig genug, auf keine Frage mehr einzugehen. Er verriet auch nicht, wo sich die Station unter dem Eis verbarg, versprach hingegen, über die Begegnung Stillschweigen zu bewahren. Dann verabschiedete er sich von dem Fremden, nicht ganz befriedigt. Er hatte nichts über den Ganjo erfahren können, aber der Preis wäre zu hoch gewesen. Er hätte Informationen preisgeben müssen, die einem Hochverrat gleichgekommen wären. Zum Glück hatten die Fremden Verständnis für seine Situation gehabt. Niemals in seinem Leben würde er sie als Feinde betrachten können.
    Mit seltsamen Empfindungen trat er den Rückzug zu seinem Gleiter an. Er wußte nicht genau, ob ihn die Fremden mit ihren Instrumenten verfolgen würden. Aber wenn sie es taten, würden die Abwehrforts sie entdecken und vernichten.
    Er stieg in seinen Gleiter und schloß die Kabine.
    Als wieder normaler Druck herrschte, konnte er den Raumanzug öffnen. Er startete, flog eine Schleife über das Plateau und verschwand in entgegengesetzter Richtung seiner Station.
    Er tat alles, um die Fremden irrezuführen, damit sie die Station nicht fanden ...
    ... und damit sie weiterlebten.
     
    *
     
    „Können wir noch bleiben?"
    Maron nickte zögernd.
    „Ich denke schon. Glaubst du an Verrat?"
    „Eigentlich nicht. Er machte einen guten Eindruck, und sicherlich hätten wir bessere Informationen erhalten, wenn er nicht unter Druck gestanden hätte.
    Wir sahen doch, daß er Angst hatte."
    „Geheimdienst, Rain! Er darf nichts sagen.
    Trotzdem glaube ich, daß er den Mund hält - wenigstens eine Zeitlang. Wir werden in zwanzig Stunden starten. Wenn bis dahin nichts geschehen ist, was uns betrifft, erhalten die Takerer einen Pluspunkt von mir. Dann weiß ich, daß auch sie, wenigstens in Einzelfällen, verläßlich und friedliebend sind. Mann kann ein fremdes Volk niemals über einen Kamm scheren."
    Corner überwachte den Funkempfang, während Maron es sich im Sessel, bequem machte, um zu schlafen.
    Wenn Corner insgeheim hoffte, eine nicht verschlüsselte Meldung aufzufangen, die zudem noch etwas über ihren Aufenthalt auf >Schneeball< aussagte sah er sich bitter enttäuscht.
    Selbst die MARCO POLO meldete sich nicht mit Rafferspruch, aber das konnte nur ein gutes Zeichen sein.
    Resigniert gab Corner es schließlich auf und betrachtete den Schläfer im Vordersessel.
    Eigentlich hatte er sich einen solchen Erkundungsauftrag erlebnisreicher vorgestellt, aber auf der anderen Seite konnten sie mit ihres Erfolg zufrieden sein.
    Sie hatten eine Takerer kennengelernt, und nicht einmal von seiner schlechtesten Seite.
    Vielleicht ein Ereignis am Rande, das später einmal erst in seiner ganzen Bedeutung erkannt werden konnte.
    Später ...?
    Als er müde wurde, weckte er Maron, der die Wache übernahm.
    Sie blieben unbehelligt.
    Calimasch hatte geschwiegen und die Begegnung mit den Terranern nicht gemeldet.
    Er hatte sein Wort gehalten.
    Nach den vereinbarten zwanzig Stunden starteten sie und nahmen wieder Kurs auf Punkt David.
    Noch vor der ersten Linearetappe wurden sie von einer automatisch gesteuerten Orterstation entdeckt, die ihnen ein halbes Dutzend torpedoförmiger Fernbomben nachschickte.
    Corner betrachtete sie auf dem Bildschirm.
    „Sie holen auf, Sylvio. Wenn wir uns nicht beeilen, erwischen sie uns noch."
    „Noch zwei Minuten, Rain. Wir schaffen es leicht."
    Es wurden zwei sehr lange Minuten und die sechs Geschosse kamen schnell näher. In der Zwischenzeit würden die Takerer Alarm geben und die Verfolgung aufnehmen. Aber der Raumjäger war viel zu klein, um von Halbraumspürern im Linearflug verfolgt werden zu können.
    Endlich konnte Maron den Knopf eindrucken, der die Programmierung anlaufen ließ. Sekunden später tauchten sie in den Linearraum ein und ließen Deep Purple mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit hinter sich.
    Und damit auch die Ferngeschosse und alle anderen etwaigen Verfolger.
     
    6.
     
    Noch am selben Abend mußten die Gefangenen ihre Quartiere verlassen.
    Der Befehl dazu kam ohne Begründung. Man ließ ihnen eine Stunde Zeit, sich auf den Umzug vorzubereiten. Immerhin ließ Ginkorasch ihnen durch seine Offiziere bestellen, daß sie von nun an nicht mehr getrennt untergebracht würden, sondern zusammenblieben.
    Rhodan flüsterte Atlan zu: „Was soll denn das?"
    „Ich nehme an, Perry, daß bei unserer bisherigen Überwachung nicht viel herausgekommen ist. Nun bringt man uns in entsprechend vorbereitete Räume.
    Man hofft, einiges mehr als bisher

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