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0472 - Das violette Feuer

Titel: 0472 - Das violette Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    „Ich bin nicht dafür", lehnte Corner den Vorschlag ab. „Wir würden damit nur die anderen aufmerksam machen, oder glaubst du vielleicht, der würde allein hierher einen Wochenendausflug unternehmen?"
    „Stimmt! Du, der will landen!"
    Das allerdings war eine erstaunliche Feststellung, denn kein vernünftiger Mensch würde hier ohne Grund landen. Aber wenn sie, die Terraner, nicht der Grund waren, was war es dann?
    Zufall?
    „Den sehe ich mir an!" sagte Maron endlich und schloß seinen Kampfanzug. „Vielleicht erwische ich ihn, dann können wir ihn ausfragen."
    „Bist du verrückt?"
    „Noch nicht, aber wenn ich keine Antwort auf meine Fragen erhalte, kann ich es leicht werden."
    Der fremde Gleiter war ein sehr kleines Fahrzeug, in dem nur ein Pilot Platz haben konnte. Von schwerer Bewaffnung war nichts zu bemerken. Auch hier war das Kuppeldach der Kabine durchsichtig, und Maron sah einen Mann, einen Takerer, in gelber Kombination. Der Raumanzug, den er darüber trug, war noch geöffnet.
    Keine fünfzig Meter von ihnen entfernt setzte der Gleiter sanft auf.
    Er war gelandet.
    „Willst du es dir nicht lieber doch noch überlegen?" fragte Corner besorgt.
    „Wir könnten ihn mit dem Narkosestrahler betäuben. Danach kannst du ihn fragen, was du willst."
    „Ich weiß nicht", knurrte Maron, nicht mehr ganz so sicher. „Ich möchte versuchen, sein Vertrauen zu gewinnen. Aber ich verstehe nicht, warum er gerade fünfzig Meter von uns entfernt landete, ohne uns zu sehen ...?"
    Corner seufzte: „Also gut, geh und frage ihn. Anders werden wir es nie erfahren. Aber verlaß dich darauf, daß ich hier nicht untätig bleibe.
    Ich hocke mich hinter das Geschütz, und wehe, der Bursche macht Anstalten, sich nicht anständig zu benehmen!"
    „Okay, gib mir Feuerschutz, wenn meinst." Maron schob einen kleinen Impulsstrahler in die Tasche.
    „Aber sei beruhigt, ich kann mich schon wehren."
    Sie standen mit dem Jäger in einer flachen Senke, vielleicht war das auch einer der Gründe, warum der andere sie nicht gleich entdeckt hatte. Immerhin bewies die ganze Art der Landung daß er sich nicht zum ersten Mal hier aufhielt.
    Einen logischen Grund dafür gab es nicht, aber weder Maron noch Corner konnten ahnen, welche Beweggründe Calimasch in diese Einsamkeit geführt hatten.
    Maron kroch in die winzige Luftschleuse an der Unterseite des Jägers und verschloß die Innenluke.
    Dann ließ er die in der Kammer vorhanden Atemluft in das Vakuum entweichen und öffnete die Außenluke. Als er im Freien war, konnte er den fremde Gleiter nicht sehen.
    Der flach ansteigende Hang verdeckte ihn.
    Er wagte auch noch nicht, das Sprechfunkgerät einzuschalten, denn der Fremde könnte vielleicht mithören.
    Die natürliche Schwerkraft von „Schneeball" war gering. Sie lag weit unter einem Gravo. Er winkte Corner zu, dessen Gesicht er in der Plastikglasscheibe erkennen konnte, dann marschierte er los, genau in Richtung des gelandeten Gleiters.
     
    *
     
    Calimasch saß noch immer im Kontrollsessel und genoß die schweigende Einsamkeit, als er plötzlich keine vierzig Meter vor sich eine Bewegung erkannte.
    Einen Augenblick lang glaubte er, sich getäuscht zu haben, denn hier oben konnte es nicht einmal künstlich geschütztes Leben geben.
    Der Eisplanet gehörte der Marsav. Und in dieser Region hatte niemand etwas außer ihm zu suchen.
    Das Gebiet gehörte zu seiner Station.
    Dann erst registrierte er den Unterschied, und es wurde ihm klar, daß er keinen Takerer vor sich hatte.
    Wer immer sich von vorn näherte, es war kein Takerer.
    Was aber war es dann?
    Die Haltung des Unbekannten zeigte eindeutig, daß er keine feindlichen Absichten hegte. Offen und ohne auf Deckung zu achten, näherte er sich seinem Gleiter. Calimasch konnte nicht einmal eine Waffe entdecken.
    Dieser Umstand trug auch dazu bei, daß er darauf verzichtete, den Fremden sofort und ohne Anfrage zu töten.
    Die Möglichkeit dazu war vorhanden.
    Langsam schloß er seinen Raumanzug. Der Gleiter verfügte nicht über eine Luftschleuse, also war es nötig, die gesamte Atemluft der Kabine absaugen zu lassen, um sie verlassen zu können. Vielleicht beging er einen Fehler damit, aber die Haltung des Fremden überzeugte ihn. Und in diesem Augenblick entdeckte er auch das Raumfahrzeug, mit dem er auf die Eiswelt gelangt war. Der Bug zeigte nach vorn, und es wurde Calimasch klar, daß der schlanke Raumjäger den Gleiter längst hätte vernichten können, wenn er Wert darauf

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