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0473 - Drogenteufel von Stonehenge

0473 - Drogenteufel von Stonehenge

Titel: 0473 - Drogenteufel von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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begehen.
    Trotz der Furcht erinnerte sie sich daran, was Pete ihr gesagt hatte. Er hatte von einem Zentrum gesprochen, einem Kreis, dem inneren Kreis der Steine, wo sich die Wege trafen. Eigentlich dem Opferplatz. Genau dort hatte er sich mit dem Großdealer treffen wollen.
    Das Mädchen merkte, daß sich die Umgebung änderte. Zwar konnte Lizzy noch die Steine erkennen, aber die Lücken zwischen ihnen waren größer geworden.
    Befand sie sich etwa vor dem Zentrum?
    Sie ging noch weiter. Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den anderen. »Pete…?«
    Da erklang die Antwort. »Lizzy…« Aber wie hatte sie sich angehört? Als würde Pete unter schrecklichen Schmerzen leiden, und die Angst des Mädchens steigerte sich noch mehr.
    Sie ging auch den Rest der Strecke.
    Da sah sie Pete liegen.
    Ein dunkler »Hügel«, der sich vom Schwarz des Bodens abhob.
    Sie lief auf Pete zu.
    Diesmal rannte sie, kam näher, sah jetzt besser und erkannte, daß ihr Freund kniete. Er hatte eine breitbeinige Haltung eingenommen, sein Rücken bildete ein Hohlkreuz. Es sah so aus, als könnte er sich nur noch mit äußerster Kraft halten.
    »Pete, lieber Himmel, was ist denn?«
    Er ächzte, als Lizzy die letzten Schritte ging, zu Boden schaute und rechts neben ihrem Freund etwas Blinkendes im weichen, nassen Gras liegen sah.
    Ein Messer!
    Lizzy wurde fast schlecht vor Angst. Ihr Freund hatte die Arme angewinkelt und die Hände gegen die Brust gepreßt. Er hatte die Finger dabei gespreizt, so daß Lizzy das Blut aus der Brustwunde strömen sah.
    Lizzy senkte den Kopf. Die eigenen Bewegungen kamen ihr fremd vor. Sie fühlte sich wie eine Person, die neben dem eigentlichen Vorgang stand und nicht unmittelbar betroffen war.
    »Pete, was hat man mit dir gemacht…?«
    »Lizzy!« Er hatte Mühe, die Worte zu formulieren. »Lizzy, ich… ich werde sterben…«
    ***
    Das Mädchen hatte schon viel Schreckliches in ihrem jungen Leben gesehen. Lizzy entstammte einem Elternhaus, das den Namen überhaupt nicht verdiente. Was sie jetzt allerdings erlebte, das übertraf die Ereignisse der Vergangenheit bei weitem.
    Ihr Freund wollte sterben. Den einzigen Halt, den sie je gehabt hatte. Und plötzlich flammte so etwas wie Widerstand in ihr hoch. Sie fiel auf die Knie, rutschte auf Pete zu und stützte ihn ab, weil sie jeden Augenblick damit rechnete, daß Pete fiel.
    Er schwankte, auch als er festgehalten wurde. Sein Gesicht glänzte. Es war nicht nur die Regennässe, die auf seiner Haut lag, auch der kalte Schweiß der Angst.
    »Du wirst nicht sterben, Pete. Nein, du wirst nicht sterben. Du kannst mich nicht allein lassen…«
    »Dieses… dieses Schwein!« keuchte der junge Mann. »Dieses verdammte Schwein…«
    »Wer, Pete, wer?«
    »Ich wollte ihn treffen. Er war auch da. Aber er hatte das Messer. Ich sah es zu spät. Ich gab ihm den Beutel. Er nahm ihn an sich und stach zu. Blitzschnell, weißt du. Ich konnte noch schlagen, traf sein Gesicht, er ließ das Messer los, es rutschte aus der Wunde. Jetzt liegt es neben mir. Verdammt, Lizzy. Das brennt so. Die Brust ist mit Feuer gefüllt. Es tut so verflucht weh…«
    »Okay, okay, Pete, wir schaffen das schon. Ich werde einen Arzt besorgen, glaub mir.«
    »Das hat keinen Sinn.«
    »Sag nicht so etwas!«
    »Lizzy, ich bin zwar noch nicht alt, aber mir hat mal jemand gesagt, daß man es spürt, wenn man stirbt. Der hatte recht. Ich spüre es, daß wir nicht mehr entwischen können. Wenigstens ich nicht. Aber der andere Hundesohn ist mit dem Rauschgift entwischt. Den mußt du dir holen. Er hat mich auf dem Gewissen.«
    »Hör auf zu reden, Pete. Scheiße, Mensch, hör auf zu reden. Du darfst nicht sterben. Was soll ich denn dann machen? Du bist doch der einzige, der zu mir gehalten hat. Pete, ich…«
    Er klammerte sich an sie. »Glaub mir, Lizzy, ich habe dich auch gemocht. Irgendwie sind wir gleich. Der Deal war nur eine Nummer zu groß für uns. Wir hätten klein anfangen sollen. Jetzt ist es zu spät…«
    Pete Talbot wurde schwer in Lizzys Armen. Sie sah auch ein, daß er diese Haltung nicht unbedingt beibehalten konnte und drückte ihn langsam zurück.
    Auf dem Rücken blieb er liegen. Sein Gesicht war so bleich wie die Züge einer Leiche. Er schaute in die Höhe und sah die Brücke von unten.
    »Hier sterbe ich«, flüsterte er. »Auf dem Gelände der Druiden hauche ich mein Leben aus…«
    »Das kannst du nicht sagen.«
    »Doch, Lizzy. Es brennt so. Der Tod wühlt in meinen Eingeweiden. Man hatte mich

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