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0473 - Drogenteufel von Stonehenge

0473 - Drogenteufel von Stonehenge

Titel: 0473 - Drogenteufel von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Klinge erwischt, die quer über sein Handgelenk in die Haut schnitt.
    Da schrie er auf, blieb stehen und stellte sich auf die Zehenspitzen. Aus der frischen Wunde floß Blut und tropfte zu Boden.
    »Du verdammte… du verfluchte…« Er röchelte und konnte nicht mehr weitersprechen. Alles drehte sich vor seinen Augen. Die unmittelbare Umgebung wurde zu einem rasenden Kreisel, und da gab es keinen Gegenstand, an dem er sich festhalten konnte.
    Hadib fiel zu Boden. Er schlug schwer auf. Mit dem Gesicht prallte er in das nasse Wintergras und blieb liegen, ohne sich zu rühren.
    Auch Lizzy bewegte sich nicht. Sie stand da und starrte über den Mann hinweg. Ihr Blick fiel auf den Stein, der noch immer glühte und dicke Tropfen absonderte, die glücklicherweise den schwerverletzten Freund nicht trafen.
    Das Mädchen sah noch mehr.
    Daß sie das Zentrum des magischen Ortes erreicht hatte, war ihr längst klargeworden. Sie stand genau in der Mitte, und sie drehte sich sehr langsam um.
    Lizzy sah die Gesichter.
    Die Steine standen sehr weit entfernt. Sie bildeten einen großen Kreis, aber einige von ihnen waren deutlich zu erkennen, weil in ihrer Fläche die alten Gesichter schimmerten.
    Fahl und grünlich, wie mit kurzen Farbstrichen überpinselt. Vier Gesichter zählte sie, vier Steine, in denen ein uraltes, unheimliches Leben steckte.
    Lizzy wußte nicht, was dies zu bedeuten hatte. Sie glaubte an einen Zauber und kam mit dieser Annahme der Wahrheit sogar sehr nahe. Mehr aber wußte sie nicht.
    Hitze stieg durch ihren Körper. Lizzy wußte, daß sie einen roten Kopf bekommen hatte. Die Kälte war vorbei. Innerliche Furcht hielt sie umfangen.
    Der Killer lag auf dem Bauch. Er hatte auch seinen linken Arm unter dem Körper vergraben. Tot war der Mann nicht. Aus seinem Mund drang ein leises Röcheln.
    Lizzy nahm an, daß ihr Hadib nicht mehr gefährlich werden konnte, und sie ging mit steifen Schritten dorthin, wo Pete, ihr Freund lag. Die Angst nahm zu. Diesmal ging es nicht um ihre eigene Bedrohung, sie fürchtete sich vor Petes Ende. Diesen Augenblick der Wahrheit zu verkraften, war mehr, als ein Mädchen wie Lizzy vertragen konnte.
    Neben Pete ging sie in die Knie!
    Er lag da, als schliefe er.
    Sein Gesicht sah entspannt aus, sogar friedlich. Kein Zeichen des Schmerzes mehr.
    Für Lizzy hatte es einen zu friedlichen Ausdruck angenommen. Sie hatte zwar in ihrem Leben bisher noch keinen Toten direkt aus der Nähe gesehen, aber sie wußte von Erzählungen, daß Tote so aussahen. »Pete?« fragte sie mit einer Stimme, die auch einer Fremden hätte gehören können. »Pete, hörst du mich?«
    Er gab keine Antwort.
    Lizzy begann zu weinen. Sie wollte es noch immer nicht wahrhaben, strich über das Gesicht des Jungen und drückte ihren Kopf so nahe an ihn heran, daß sie genau den Ausdruck seiner Augen sehen konnte.
    Den gab es nicht mehr…
    Die Augen waren leer. Pupillen wie Glas, so starr und leblos. Kein Pulsschlag, kein Zucken unter der dünnen Haut, wo die Halsschlagader lag, dafür den dunklen Blutfleck auf der Brust, mit dem sich anschließenden Wundkanal.
    Es gab keinen Zweifel mehr. Pete Talbot war tot. Er hatte den Messerstich nicht überstanden.
    Lizzy löste ihre Hand von seinem Gesicht. Sie konnte ihn plötzlich nicht mehr berühren, aber sie selbst bewegte sich ebenfalls nicht. Aus einem jungen Menschen schien eine Statue geworden zu sein. Lizzys Kopf war nach vorn gesunken. Eigentlich hätte sie weinen müssen, das tat sie auch nicht. Sie saß da, stierte neben dem Toten zu Boden, wollte an etwas denken, doch ihr Gehirn war leer.
    Noch nie zuvor hatte sie so etwas erlebt. Der einzige Mensch, der ihr und dem sie Vertrauen entgegengebracht hatte, lag nun vor ihr und rührte sich nicht mehr. Das Leben war aus seinem Körper geronnen.
    Lizzy hielt Wache neben einem Toten.
    Ja, Totenwache…
    Etwas rann über ihre Wangen. Es waren doch Tränen, aber sie kamen ihr vor wie Eiskristalle. Ob sie Minuten oder Stunden an der Leiche verbracht hatte, war ihr nicht bewußt. Sie starrte ins Leere und spürte gleichzeitig den Tränenschleier, der sich vor ihre Augen gelegt hatte. Deshalb sah sie alles noch verschwommener.
    Manchmal erreichte ein schmerzvolles Stöhnen ihre Ohren. Es war der Killer, der nicht weit entfernt im nassen Gras lag. Lizzy kümmerte sich nicht um diese Laute.
    Aber etwas anderes ließ sie dennoch aufhorchen.
    Schritte!
    Gleitende, durch das Gras und die Nässe schleifende Schritte, die von mehreren

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