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0474 - Nummer 1 wird abserviert

0474 - Nummer 1 wird abserviert

Titel: 0474 - Nummer 1 wird abserviert Kostenlos Bücher Online Lesen
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erreichen. Sie hatte es schon unter deiner Privatnummer versucht.«
    »Danke!« Ich hängte ein, klemmte mich hinter das Steuer und startete den Jaguar. Ich wußte, das Cashetts Sekretärin kein Telefon in ihrem Apartment besaß. Ich konnte also nicht zurückrufen. Von der nächsten Telefonzelle aus rief ich die Espresso-Bar an, in der wir uns einige Male getroffen hatten. Der Besitzer kannte Lydia.
    Ich fragte, ob sie vor einer Viertelstunde bei ihm gewesen wäre. Er bejahte, aber sie war nach dem Telefongespräch sofort wieder gegangen. Damit wußte ich, daß ich sie zu Hause antreffen würde. Ich zischte nach Queens hinaus.
    Zwanzig Minuten später stoppte ich den Jaguar vor dem Block, in dem Lydia wohnte. Ich läutete. Eine Türsprechanlage existierte nicht. Die Tür konnte elektrisch geöffnet werden. Als ich das Summen des Öffners hörte, drückte ich gegen den Flügel und gelangte ins Haus. Die Flurbeleuchtung brannte, aber am Fahrstuhl hing ein Schild. »Außer Betrieb.«
    Ich lief die Treppen zur dritten Etage hoch. Lydia Sleyght bewohnte das Apartrrtent C 9. Ich drückte die Wohnungsklingel. Fast augenblicklich wurde die Tür aufgerissen. Rank Metow hielt einen massiven Knüppel in der Hand, eine Art Baseballschläger, und er schlug sofort damit zu.
    Der Angriff kam so überraschend, daß ich als einzige Abwehrbewegung eine halbe Drehung des Oberkörpers zustande brachte. Aus diesem Grunde verfehlte der Hieb meinen Schädel, traf aber mein rechtes Schlüsselbein. Der große Schmerz zuckte mir wie eine grelle Flamme ins Gehirn. Mein Arm war wie gelähmt.
    Metow holte zum zweiten Hieb aus. Ich warf mein ganzes Körpergewicht in einen linken Haken, der die Brust des Mannes traf. Metow war nur ein Federgewicht. Er stürzte nach hinten. Die Wucht des Schlages riß mich nach vorn in die Diele hinein. Ich stolperte. Von der Seite her sprang mich Jack Serrer an. Er verstand sein Handwerk besser als sein Kumpan. Beide Fäuste schmetterte er in meinen Nacken. Ich brach in die Knie. Bevor ich mich aufrichten konnte, traf ein krachender Haken mein Kinn und warf mich auf den Rücken. Wie eine Katze warf sich Serrer über mich und riß mir die 38er aus der Halfter.
    Ich war angeschlagen, und mein rechter Arm war noch immer unbeweglich, aber als der Gangster aufsprang, landete ich einen Fußtritt, der ihn wieder herunterholte. Ich schnellte hoch, aber bevor ich den Kampf fortsetzen konnte, tauchte die riesige Gestalt Cashetts im Türrahmen zum Wohnzimmer auf. Er schob Lydia vor sich her. Seine linke Pranke lag auf ihrem Mund und verdeckte ihr halbes Gesicht, so daß nur die weit aufgerissenen Augen zu sehen waren. »Gib Ruhe, G-man!« grunzte er. »Oder ich werde ihr ein wenig die schöne Haut ritzen.« Tatsächlich hielt er in der rechten Hand ein schweres Schnappmesser, dessen Spitze er gegen Lydias Hals richtete.
    Ich stand langsam auf. Serrer und Metow erhoben sich vom Boden.
    Cashett machte eine Kopfbewegung. »Jack!« Serrer ging zu ihm. Er übernahm mit der linken Hand das Messer, hielt aber weiter die Spitze gegen den Hals des Mädchens gepreßt, Cashett nahm meine 38er. Er wandte sich Lydia zu. »Hör zu!« zischte er. »Ich übergebe dich jetzt an Jack. Wenn du auch nur ,piep‘ sagst, wird Jack sein Mütchen an dir kühlen. Er ist schon lange scharf darauf.«
    Er nahm die Hand von ihrem Gesicht und stieß sie gegen Serrer. Der Gangster mit dem bleichen Gesicht schlang sofort einen Arm um Lydias Hüfte.
    Der Boß der Fahrschule wandte sieh an Metow. »Geh hinunter und sieh nach, ob die Luft ’rein ist. Läute dreimal, wenn alles okay ist.« Rank Metow drückte sich aus der Tür.
    »Sie haben die Maske ziemlich überraschend fallenlassen, Dave Cashett«, sagte ich.
    »Halt den Mund!« schnauzte er mich an.
    Die Türklingel schlug dreimal an. Cashett nickte Jade Serrer zu. Serrer, dessen Gesicht sich in eine abstoßende Fratze verwandelt -hatte, in der die dunklen Augen wie Kohlen glühten, zerrte Lydia Sleyght zur Tür. Sie wehrte sich nicht. Die Angst lähmte ihren Widerstandswillen. Cashett drückte hinter beiden die Tür ins Schloß.
    »Damit wären wir unter uns, G-man! Ich werde Sie mit Ihrer eigenen Kanone abknallen, wenn Sie eine falsche Bewegung machen.«
    Ich reagierte nicht, sondern blickte ihm geradeaus in die kleinen, blassen Augen. Er bewegte unruhig den Kopf.
    »Vielleicht hält das Sie nicht ab, G-man, einen Angriff zu versuchen, aber denken Sie an Lydia. Sicherlich haben Sie gemerkt, daß Serrer

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