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0474 - Nummer 1 wird abserviert

0474 - Nummer 1 wird abserviert

Titel: 0474 - Nummer 1 wird abserviert Kostenlos Bücher Online Lesen
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meldete sich. »Sie sitzt am Steuer«, sagte Ross und legte sofort wieder den Hörer in die Gabel. Er zahlte den Kaffee, ohne ihn zu trinken Als er auf dem Wege zum Cadillac den Bürgersteig überquerte, sah ihn der Mann vor der Schaufensterauslage.
    Er beobachtete, wie Ross wieder einstieg, und als seine Fahrschülerin sich anschickte, den Wagen aus der Lücke zu steuern, schlenderte der Mann langsam zu seinem Chevrolet zurück. Er nahm den Hörer seines Funksprechgerätes ans Ohr und drückte die Ruftaste. Die Zentrale meldete sich. »Überwachung 4«, sagte der Mann. »Ich bin unterwegs. Fulton Ross holte sie mit dem Cadillac ab. Sie spielen Fahrunterricht. Sie parkten kurz in der 125. Straße Ost.«
    Der Cadillac rollte an ihm vorbei. Der Mann beendete seine Meldung, scherte aus und hängte sich in gehörigem Abstand hinter den Wagen der Fahrschule. Da sie langsam fuhren, war es einfach für ihn, den Anschluß zu halten.
    ***
    Die Überwachungsabteilung gab mir die Meldung der Überwachung 4 telefonisch durch. »Gut! Ihr erreicht mich über die Funksprechanlage meines Wagens.«
    Ich ging hinunter und stieg in meinen Schlitten. Seit jenem Gespräch in Mr. Highs Büro waren Phil und ich immer dann unterwegs, wenn einer der Überwachten sich außerhalb der eigenen vier Wände auf hielt.
    Selbstverständlich hängten Phil und ich uns nicht Ezzard Duck, Harriet Armstrong oder der Freman-Tochter bzw. dem Derrick-Sohn an die Fersen. Sie wurden durch die G-men von der Überwachungsabteilung genügend beschattet. Wir versuchten herauszufinden, was zur gleichen Zeit die Gentlemen der Manhattan Driving School unternahmen. Auf eine sorgfältige Tarnung kam es uns dabei erst in zweiter Linie an. Wir wollten verhindern, daß ein neuer Mord geschah. Wir zeigten den Männern, die wir für Mörder hielten, daß wir sie bewachten. Es war eine verdammt primitive Methode, aber es war die einzige, die wir anwenden konnten.
    Ich fuhr zur Manhattan Driving School. Ich ließ den Jaguar auf der Straße stehen. Trotz der späten Stunde brannte Licht im Büro. Als ich die Tür öffnete, saß Dave Cashett auf dem Platz von Lydia Sleyght. Er sah gebräunt und gesund aus. Die Zigarre zwischen seinen Zähnen qualmte wie der Schornstein eines Dampfers.
    »Ein lieber Gast am späten Abend!« rief er. »Nett, daß Sie ’reinkommen, G-man. Vorgestern glaubte ich, Sie in der Umgebung meines Hauses in Suffolk zu sehen. Sie halten mich offenbar mächtig unter Aufsicht.«
    »Auf diese Weise werden Sie vor jeder ungerechtfertigten Verdächtigung geschützt.«
    Er grinste breit. »Wie liebenswürdig vom FBI. Ich werde jetzt hier Schluß machen und nach Suffolk hinausfahren. Ich werde den Sunrise Highway benutzen. Ich sage es Ihnen, damit es Ihnen leichter ist, mir zu folgen.«
    »Wo sind Ihre Leute, Cashett?«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Wissen Sie das nicht, G-man? Welche Nachlässigkeit! Einer von den Jungs könnte doch irgendwen ermorden.« Er zählte an den Fingern auf. »Fulton Ross absolviert eine nächtliche Fahrstunde mit Mrs. Armstrong. Jack Serrer tut dasselbe, aber kostenlos und mit mehr Gefühl, weil seine Schülerin Lydia Sleyght heißt. Rank Metow ist unten in der Werkstatt. Wollen Sie ihn sprechen?«
    »Danke, Cashett! Nicht notwendig.« Bevor ich die Fahrschule verließ, warf ich einen Blick in die Garage, die ja gleichzeitig als Werkstatt diente. Metow trug einen Overall und hantierte mürrisch an dem Lieferwagen der Fahrschule herum. Er hatte die Motorhaube geöffnet und arbeitete am Verteilerkopf.
    »Ist der Schlitten krank?« fragte ich. In Metows zerknittertem Gesicht zuckte kein Muskel. Seine kleinen dunklen Knopfaugen besaßen die Starrheit eines Schlangenblicks. Wortlos nickte er.
    Hinter mir tauchte Dave Cashett auf. Anscheinend beunruhigte es ihn doch, mich mit Metow allein zu wissen. Zwar beachtete er mich nicht, sondern fragte Metow: »Hast du es gefunden?«
    »Neue Zündspulen! Neue Verteilerkontakte!« flüsterte Metow heiser.
    Cashett fluchte laut. »Verdammt, das kostet Geld, das ich beim Verkauf nicht ’reinholen kann!« Er blickte auf seine Armbanduhr. »Fahr ihn in die Cray-Werkstatt. Sie unterhalten einen Nachtdienst. Für morgen früh habe ich eine Verabredung mit zwei Aufkäufern. Ich muß ihnen einen gesunden Wagen vorführen können. Du brauchst nicht zu warten. Wir können den Schlitten morgen früh abholen.«
    Metow nickte und schälte sich aus dem Overall. Cashett geruhte, mir einen Blick zu gönnen.

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