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0474 - Nummer 1 wird abserviert

0474 - Nummer 1 wird abserviert

Titel: 0474 - Nummer 1 wird abserviert Kostenlos Bücher Online Lesen
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ein echter Mörder ist, ein Mann, dem das Morden Genuß bereitet. Nur ich kann ihn davon abhalten, Lydia umzubringen.«
    »Sie bewegen sich in kürzester Linie auf den Elektrischen Stuhl zu, Dave Cashett.«
    »Kümmern Sie sich nicht um meine Zukunft, sondern um Ihre und diejenige des Mädchens. Wir werden jetzt zusammen hinuntergehen, G-man. Sie werden sich hinter das Steuer Ihres Jaguar klemmen, und ich werde mich neben Sie setzen. Selbstverständlich werde ich Ihnen eine Kugel in den Kopf jagen, wenn Sie mich zu überrumpeln versuchen. Vor allen Dingen aber wird in einem solchen Falle Jack Serrer der unschuldigen Lydia die Kehle durchschneiden.«
    Wir verließen die Wohnung. Cashett blieb einen halben Schritt hinter mir. Meine 38er hatte er in die Manteltasche geschoben, aber er hielt die Hand in der Tasche. Als wir im Jaguar saßen, zog der Fahrschul-Boß meine Kanone wieder aus der Tasche.
    »Lassen Sie vor allen Dingen die Finger von der Rufanlage! Fahren Sie los!« Er gab mir die Richtung an. Wir fuhren in Richtung Manhattan, aber wir überquerten den Eastriver nicht, sondern die Fahrt endete in Greenpoint. »Jetzt langsamer!« befahl Cashett.
    Wir fuhren an einer Fabrikmauer entlang. »Rechts!« lautete das nächste Kommando.
    Ich schlug das Steuer ein. Der Jaguar holperte über einige Feldbahngleise auf das Gelände, das zu einem stillgelegten Verladebahnhof zu gehören schien. Ich steuerte den Wagen über die schlechte Verladestraße. Die Scheinwerfer erfaßten zwei andere Autos, die sich in diesem Gelände ebenso befremdlich ausnahmen wie mein Wagen, der Chevrolet und der Thunderbird der Fahrschule.
    Rank Metow tauchte auf. Er hatte den Baseball-Knüppel mit einer schweren Pistole vertauscht. Ich mußte aussteigen. Sie dirigierten mich über zwei Schienenstränge zu einer kleinen, aber intakten Hütte. Als sie die Tür aufstießen, sah ich im Schein einer Karbidlampe Lydia Sleyght. Sie saß auf einer niedrigen Pritsche. Serrer stand neben ihr. Die übrige Ausstattung des Raumes erschöpfte sich in zwei Stühlen, einem Kanonenofen und einem Tisch, auf dem außer der Karbidlampe ein Telefon stand.
    Metow dirigierte mich mit einer Handbewegung an die Wand. Cashett kam herein und stellte eine Aktentasche auf den Tisch. Er nahm den Telefonhörer ab und wählte eine Nummer. Er lauschte einige Sekunden lang. Dann sagte er: »Alles ist planmäßig verlaufen. Jetzt bist du an der Reihe!« Ohne eine Antwort abzuwarten, legte er auf.
    ***
    Der Mann kam aus einer Toreinfahrt. Er trug einen blauen Trenchcoat und einen dunklen Hut, den er tief in die Stirn gezogen hatte. Sehr schnell, fast laufend, ging er die Straße hinunter, bog in die nächste Querstraße ein. Vor dem großen, auch zu dieser Stunde hell erleuchteten Eingang der »Quetex-Garagen-Gesellschaft« blieb er eine Sekunde lang stehen und rückte an seinem Hut, bevor er an den Tanksäulen vorbei zur Glaskabine des Nachtdienstes ging. Er tippte an seinen Hut. »Ich brauche noch meinen Rambler. Platz 268.«
    »Guten Abend, Mr. Deghard!« sagte der junge Garagenwart und nahm die Wagenschlüssel von dem Haken mit der Nummer 268. »Kommen Sie noch heute nacht zurück?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Wie steht's mit dem Lieferwagen? Ist er ernsthaft beschädigt?«
    »Neue Zündspulen und neue Kontakte.«
    Der Garagenwart wiegte den Kopf. »Kostet auch wieder einige Dollar.«
    Der Mann hörte ihn nicht mehr. Er hatte schon den Lift betreten und fuhr zur zweiten Ebene des Garagenhauses hoch. Auf Platz 268 stand ein blauer Rambler. Der Mann schloß den Wagen auf. Er stieg ein, startete und fuhr hinunter. Der Garagenwächter grüßte, aber der Mann am Steuer des Rambler antwortete nicht. Auf dem kürzesten Wege fuhr er zur Morningside Avenue und stoppte den Rambler vor der Villa von Charles Armstrong.
    ***
    Dave Cashett legte den Hörer zurück. Langsam griff er mit der linken Hand in die Innentasche seiner Jacke, holte eine seiner schweren Zigarren hervor, biß die Spitze ab und schob sich die Zigarre zwischen die Lippen.
    »Letzter Akt, G-man!« knurrte er. »Wir werden euch euren verdammten Verdacht, daß meine Fahrschule mit ‘nem Rauschgiftring zusammenhängt, austreiben.«
    Er öffnete die Aktentasche, griff hinein und holte ein flaches Lederetui heraus. Er hielt es Serrer hin. »Verpaß dem Girl die Spritzen, Jack!« Er quirlte die Zigarre zwischen den Zähnen. »Heroinspritzen, G-man, damit ihr endlich einen zweiten Heroinfall habt, an dem ihr herumschnüffeln

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