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0475 - Der Drache der Zeit

0475 - Der Drache der Zeit

Titel: 0475 - Der Drache der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Meeghs oder die MÄCHTIGEN das zustandebringen, aber es muß sich um den gleichen Prozeß handeln. Ich begreife nur nicht, wie dein Machtkristall sich so verändern konnte, obgleich nichts unmittelbar auf ihn einwirkte.«
    Ted zuckte hilflos mit den Schultern.
    »Ich werde ihn jedenfalls vorerst nicht eher einsetzen. Ich fürchte, die Schwarzverfärbung würde sofort weitergehen, und was dann aus dem Kristall wird, wage ich nicht abzuschätzen. Ich will ihn weder ruinieren, noch will ich ihn zu einer Dunkelwaffe machen. Und ich würde dir und Zamorra auch davon abraten, euren Kristall 3. Ordnung einzusetzen. Möglicherweise würde er sich noch weitaus rascher verändert. Im Klartext heißt das: wir können unsere Superwaffe erst einmal vergessen.«
    »Und wir können dann wohl auch den Silbermond nicht mehr verlassen«, sagte Teri bitter. »Wir werden also mit ihm in dieses Sonnen-Ungeheuer stürzen. Denn ohne den Kristall können wir das Weltentor nicht mehr öffnen. Selbst wenn Sara wieder erwachen und uns den Weg in unserer Zeit zeigen sollte.«
    »Ohne Zamorra und Gryf würden wir ohnehin nicht gehen«, sagte Nicole.
    Ted starrte sie mit gesenkten Brauen an. »Das klingt, als hätte es sie erwischt. Aber sie werden gleich wieder hier erscheinen und uns erzählen, was sie gesehen haben, doch ob uns das weiterhilft, wage ich zu bezweifeln.«
    Nicole sah zu Boden und zuckte mit den Schultern.
    Ted trat zu ihr, faßte nach ihrem Oberarm. »Was ist los?«
    »Ich habe kein gutes Gefühl. Sie hätten nicht springen dürfen. Kannst du sie irgendwo am Rand dieses eigenartigen Gebildes sehen? Und seit der Spider über uns hinweggeflogen ist, hat sich dieses ungute Gefühl in mir noch weiter verstärkt. Sie sind nicht tot, aber ich glaube, sie sind in großer Gefahr.«
    »Möglicherweise hat Gryf seine Seele verloren«, sagte Teri tonlos.
    Teds Augen wurden groß. »Was?«
    Die Druidin erklärte ihm, was sie gespürt hatte. Sie deutete auch auf Sara Moon, die jetzt wieder ruhig lag. »Ihr geht es vielleicht ähnlich, und ich wage nicht, sie mental zu berühren. Ich weiß nur, daß es in diesen Stunden für Silbermond-Druiden lebensgefährlich ist, auf dem Silbermond zu leben. Die anderen herrschen jetzt hier.«
    »Was sollen wir tun?« fragte Ted. Er wog seinen Kristall in der Hand. »Ich habe keine Lust, hier zu sterben, aber ich bin mir auch sicher, daß wir die Rückkehr nicht schaffen. Der Kristall hat sich sehr, sehr schnell verfärbt. Das gefällt mir nicht. Wenn wir es trotzdem versuchen, vielleicht schleudert er uns mitten in die Hölle. Oder in den Kochtopf der MÄCHTIGEN.«
    Wieder verwischten die Umrisse. Alles wurde unscharf. Nicole hatte den Eindruck, daß sich mehrere Bilder überlagerten. Sie sah die Gefährten gleich drei- oder vierfach - und war nicht einmal in der Lage, die Zahl der Bilder tatsächlich genau zu bestimmen. Waren es nun drei, oder waren es vier Überlagerungen? Im nächsten Moment war wieder alles vorbei.
    »Was war das denn?« entfuhr es Ted.
    Er sah Sara Moon an, die immer noch auf dem Boden lag.
    Gerade in diesem Augenblick öffnete sie die Augen.
    Und schrie gellend auf.
    ***
    Merlin steuerte die entfesselten Energien. Sie griffen ins Gefüge der Vergangenheit und schlossen sich um den Silbermond.
    Die Heimat der Druiden galt es zu erhalten.
    Die Vernichtung des Silbermondes in der Vergangenheit konnte Merlin nicht verhindern. Das daraus entstehende Zeitparadoxon würde möglicherweise das gesamte Universum zerstören. Aber er hatte einen anderen Weg gefunden.
    Was nicht rückgängig zu machen ist, läßt sich umgehen.
    Schon einmal hatte er in kosmische Entwicklungen eingegriffen, als er einen Stern vom Himmel holte und aus dessen Kraft einer entarteten Sonne das siebte Amulett schuf, das jetzt Zamorra besaß. Es war eine gigantische Aufgabe gewesen, die doch geradezu spielerisch vollbracht worden war. Dagegen mutete es fast wie ein Kinderspiel an, den Silbermond zu retten.
    Dafür brauchte Merlin diese gigantischen Kräfte. In der Vergangenheit schuf er ein Tor durch Raum und Zeit einen Korridor, in welchen der Silbermond glitt, ehe er in seine Sonne gesteuert wurde.
    In der Zeitspanne zwischen dem Moment der Kollision und der Gegenwart konnte und durfte es den Silbermond nicht geben. Deshalb mußte Merlin ihn mit einem Impuls versehen, der ihn aus jener Zeit direkt in die Gegenwart katapultierte. Damit allein war es nicht getan; es würde das System der Wunderwelten nicht mehr geben,

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