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0475 - Der Drache der Zeit

0475 - Der Drache der Zeit

Titel: 0475 - Der Drache der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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herangetreten hatte.
    Er zog die Strahlwaffe der Ewigen aus dem Gürtelholster unter der schwarzen Lederjacke. Sie umzuschalten, war eine Fingerbewegung, und dann richtete er die Spiralmündung auf Gryf, preßte den Zeigefinger gegen den Kontakt und sah einen bläulichen, flirrenden Blitz aus dem Abstrahlpol zucken. Der Blitz hüllte Gryf ein, der im gleichen Moment zu Boden stürzte, als habe ihm jemand die Beine unter dem Körper weggezogen.
    Gryf bewegte sich nicht mehr.
    Gryf war paralysiert! Für eine Stunde oder länger würde er in diesem Lähmungszustand verharren. In diesem Zustand konnte er selbst auch auf Para-Ebene nicht mehr aktiv werden, aber er konnte auch nicht mehr durch einen Para-Angriff verletzt werden.
    Zamorra fuhr herum. Die Waffe auf die herankommenden Meeghs richten und wieder umschalten!
    »Zurück mit euch!« schrie Zamorra sie an. »Stellt euren Angriff ein! Sofort!«
    Wieviele waren es? Fünf oder sieben?
    Schatten, die sich in den Schatten versteckten, konnte er nicht mehr genau erkennen. Einer von ihnen setzte eine Waffe ein, die Zamorra schon bei einer seiner ersten Begegungen mit diesen Kreaturen fürchten gelernt hatte. Ein schwarzer Peitschestrahl zuckte heran und traf Zamorra. Das grüne Schutzfeld glühte, sprühte Funken und dehnte sich gefährlich weit aus, um dabei dünner zu werden. Zamorra erkannte, daß ihn bloß drei oder vier dieser Strahlpeitschen gleichzeitig zu treffen brauchten, um das Schutzfeld zusammenbrechen zu lassen. Und schon der nächste Peitschenhieb würde…
    Da hatten die Meeghs es sich anders überlegt.
    Sie griffen mit ihren Strahlpeitschen nicht mehr Zamorra an! Einer von ihnen probierte diese furchtbare Waffe an dem hilflosen Druiden aus!
    Zamorra drückte den Strahlkontakt.
    Ein kurzer, schriller Pfeifton wurde laut, als ein weißroter Blitz aus der Mündung zuckte und den Meegh traf, der Gryf gerade geschlagen hatte. Kannten die Meeghs diese Strahlwaffen nicht? Wußten sie nicht, daß man sie nach Belieben umschalten konnte von Paralyse auf Laser?
    Der Meegh flammte grell auf! Sich zusammenkrümmend flog der Schatten durch die Luft und wurde zurückgetrieben. Sekundenlang waren seine Umrisse von weißlichem Feuer eingehüllt. Ein schriller, durch Mark und Bein gehender Pfeiflaut entstand. Der Meegh schrie!
    Zamorras Hand mit der Waffe flog herum. Er sah das Aufblitzen einer Strahlpeitsche, die auf ihn gerichtet war, und löste den Blaster erneut aus.
    Er traf die Mündung der Strahlpeitsche!
    Die flog in einer grellen Explosion auseinander. Die Meeghs wurden zurückgewirbelt. Im nächsten Moment flüchteten sie. Der, in dessen Hand die gemeine Folterwaffe zerstrahlt worden war, blieb als zuckender, wimmernder Schatten zurück, ebenso wie der andere, den Zamorra zuerst getroffen hatte. Die anderen flohen durch eine Zwischentür, die hinter ihnen donnernd zuschlug. Dieses Donnern war ungewöhnlich. In Meegh-Spidern zeichnet sich jeder Technikgebrauch durch Lautlosigkeit aus. Ebenso ungewöhnlich war aber auch, daß die Schattenhaften flohen. Das paßte nicht zu ihnen.
    Zamorra senkte die Hand mit dem Blaster wieder. Er fühlte sich nicht als Sieger. Er war kein Luke Skywalker oder Han Solo. Um die Meeghs, auf die er geschossen hatte, machte er sich keine Gedanken. Die waren künstlich geschaffene Geschöpfe, die es in der Natur einfach nicht geben durfte. Werkzeuge der MÄCHTIGEN! Ebensogut hätten es Roboter sein können, die stur ihrem Programm gehorchten.
    Organisch gezüchtete Roboter…
    Ein einziges Mal hatte Zamorra sich mit Meeghs »unterhalten« können. Das war zu jener Zeit gewesen, als ein endgültiger Schlußstrich unter diese Bedrohung gezogen wurde. Und jene, mit denen Zamorra sprechen konnte, waren nicht »reinrassig« gewesen. Sie waren Mutationen, die nichts mehr mit den anderen ihrer Art zu tun hatten. Er hatte sie in der Blauen Stadt unter dem ewigen Eis der Antarktis gefunden, die jetzt verschüttet war - und in der auch der gefürchtete Schwarzzauberer Amun-Re gefangen lag.
    Diese Meeghs aber, das bewies schon ihr kompromißloser, brutaler Angriff auf Gryf und Zamorra, waren »Originale«. Und gegen sie half nur eines: sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu wehren. Dabei war Zamorra etwas gehandicapt; hätte er damals nicht jene Mutanten am Südpol kennengelernt, hätte er wahrscheinlich viel früher, möglicherweise rechtzeitig, geschossen.
    Die beiden, die er getroffen hatte, verglühten innerhalb der Schattenschirme,

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