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0475 - Der Drache der Zeit

0475 - Der Drache der Zeit

Titel: 0475 - Der Drache der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schutzfeld, das sie aussehen ließ wie eine große schwarze, schattenhafte Wolke. So abgeschirmt, konnte man sie ohne schlimme Folgen ansehen.
    Davon, daß sich die furchtbaren, kampfstarken Kriegsraumschiffe der Meeghs auf dem Silbermond befanden, hatte Sara Moon damals nichts erzählt!
    Irgendwie hatte Zamorra plötzlich das Gefühl, als würde eine riesige Hand mit einem noch riesigeren Schwamm durch das Universum fahren. Unmittelbar zu erkennen war nichts, aber Zamorra wurde das Gefühl nicht los, daß irgend etwas sich in diesem Moment veränderte. Ihn schwindelte, und wenn es ihm nicht bewußt gewesen wäre, sich im freien Fall zu befinden, hätte er geglaubt, in diesem Moment den Boden unter den Füßen zu verlieren.
    Aber da war etwas, das ihn festhielt.
    Und nicht nur ihn, sondern auch Gryf.
    Eine unsichtbare Hand packte sie beide und zog sie auf den Spider zu. Diese Bezeichnung hat man seinerzeit jenen Raumschiffen gegeben, weil sie in ihrer Konstruktion riesigen metallischen Spinnen gleichen sollten, trotz ihrer eigenartigen Gitterhüllen. Und auch darüber hinaus war die Bezeichnung nicht unbedingt falsch; die Meeghs selbst glichen körperlich spinnenartigen Wesen. Aber es hatte lange gedauert, das herauszufinden; erst, als dieses unglaubliche Sklavenvolk der MÄCHTIGEN ausgelöscht wurde, hatte Zamorra erkannt, wie diese Kreaturen wirklich aussahen, die sich selbst hinter schwarzen Schattenschirmen verbargen und viele Jahre lang geheimnisvoll geblieben waren.
    Der Zugstrahl riß sie in den Spider hinein.
    Da begann Zamorra zu begreifen, daß etwas völlig anders verlief, als die geschichtliche Entwicklung, es eigentlich vorschrieb.
    Jemand mußte ein Zeitparadoxon geschaffen haben, mit dem er alles veränderte.
    ***
    Sara Moon begann, immer noch mit geschlossenen Augen, heftig um sich zu schlagen. Sie wälzte sich über den Boden, auf dem sie lag, und tobte wie eine Irrsinnige. Teri versuchte im ersten Moment mit ihren Para-Kräften auf sie einzuwirken, um sie ruhigzustellen, ließ es dann aber ganz schnell wieder sein. Immer noch, und jetzt stärker denn je, fühlte sie den Seelen-Sog.
    Sara beruhigte sich von selbst wieder.
    Vorsichtig hob Nicole den Blick. Der Himmel war wieder frei. Der Meegh-Spider war davongezogen. Von Zamorra und Gryf gab es keine Spur. Aber sie konnten nicht tot sein. Nicole hätte es gewußt. Zwischen ihr und Zamorra gab es eine innere Bindung, die sich nicht erklären ließ. Nicole war einfach sicher, daß sie es spüren würde, wenn er starb. Dennoch konnte ihr die Situation nicht gefallen. Sie wies Teri auf den Überflug des Spiders hin.
    Teri nagte an ihrer Unterlippe.
    »Ich bin nicht sicher, ob das mit der Realität übereinstimmt«, sagte sie. »Sara hat damals nicht über dermaßen starke Aktivitäten berichtet. Es gab die Meeghs, und es gab die MÄCHTIGEN. Aber daß sie so stark präsent waren und patrouillierten… nein. Hier stimmt etwas nicht. Kann es sein, daß wir in eine andere Wirklichkeit abrutschen? Daß wir vielleicht eine Abspaltung miterleben, wie sie vor über 60 Millioen Jahren die Erde erlebte, als aus ihr heraus die Echsenwelt entstand?«
    »Ich bin mir nicht sicher… und ich fürchte, daß auf irgendeine Weise Merlin seine Hände im Spiel hat, nur kann ich mir nicht vorstelle, daß er eine Entwicklung forciert, die den MÄCHTIGEN in die Hand spielt.«
    »Was auch immer passiert, wir müssen versuchen, damit zurechtzukommen«, warf Ted Ewigk ein, der seinen Dhyarra-Kristall wieder an sich genommen hatte. Aber er hatte ihn vorher deaktiviert. Der Verwandlungsprozeß war - vermutlich dadurch -gestoppt worden. Immerhin waren mehrere Quadratzentimeter Oberfläche des relativ kleinen Sternensteins, der über eine schier unermeßliche Macht verfügte, schwarz verfärbt. Es war, als habe jemand mit einem Pinsel und Lackfarbe darüber gestrichen.
    »Die Schwarzkristalle der Meeghs«, sagte Nicole. »Aus ihren schwarzen Kristallen gewinnen sie die Energie, um ihre unglaubliche, verrückte Technik betreiben zu können. Ihre Raumschiffe fliegen mit Schwarzkristallenergie, und wer weiß, was sie sonst noch damit anfangen - dabei handelt es sich um entartete Dhyarra-Kristalle.«
    »Hat das etwas mit der Entartung der Sonne zu tun?« fragte Ted mißtrauisch und deutete in Richtung des bedrohlich glosenden Zentralgestirns, in welches der Silbermond in Kürze stürzen mußte.
    »In gewisser Hinsicht schon«, sagte Nicole. »Wir wissen zwar bis heute nicht, wie die

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