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0476 - Die Hölle auf Erden

0476 - Die Hölle auf Erden

Titel: 0476 - Die Hölle auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auch wenn das an sich das letzte war, das er jemals wollte. Aber ihm blieb keine andere Wahl. Zuviel hatte sich verändert, und er kannte sich in dieser Zukunft nicht aus. Ihm fehlten grundlegende Informationen. Hinzu kamen die Meeghs, die es eigentlich schon seit vielen Jahren nicht mehr geben durfte, und die jetzt doch wieder existierten. Merlins Versuch, den Silbermond vor der Vernichtung zu retten, hatte das Raum-Zeitgefüge durcheinandergewirbelt und alles verändert.
    So wie es aussah, gab es für Zamorra nur zwei Möglichkeiten. Die eine bestand darin, auf eigene Faust etwas zu unternehmen. Das mußte grundsätzlich schiefgehen, da er zu wenig über diese Zeit und die Veränderungen wußte, die sich ereignet hatten. Die zweite Möglichkeit bestand in der Zusammenarbeit mit den Ewigen. Dann konnte er sich ihrer Technik wenigstens zum Teil bedienen, und er konnte herausfinden, was mit Nicole und den anderen geschehen war - und auch mit Gryf.
    Die dritte Möglichkeit schied von vornherein aus.
    Die Meeghs würden ihn niemals als Partner akzeptieren. Für sie wäre er nichts anderes als ein Sklave.
    Er sah den ERHABENEN an. Eysenbeiß-Salem lächelte. »Wir sollten unsere Streitigkeiten aus der Vergangenheit erst einmal zurückstellen«, schlug der ERHABENE vor. »Wir haben einen gemeinsamen großen Feind, den wir bekämpfen müssen - die Meeghs und die MÄCHTIGEN, ihre Herren.«
    »Du hast recht, Eysenbeiß«, sagte Zamorra langsam. »Es mißfällt mir tatsächlich. Aber ich bin zu diesem Zweckbündnis bereit.«
    ***
    Mai 1992: Merlins Burg Caermardhin in Wales.
    »Ich bin froh, daß du gekommen bist, dunkler Bruder«, sagte Merlin leise. »Ich lehne deine Hilfe nicht ab; im Gegenteil, ich erbitte sie. Ich habe versucht, dich zu erreichen, doch ich konnte dich nirgends finden. Nun aber bist du von selbst gekommen.«
    »Wen hast du sonst noch zu erreichen versucht?« fragte Asmodis. »Zamorra?«
    »Er und die Druiden, und auch meine Tochter, müssen bereits in die Vergangenheit des Silbermondes gereist sein«, erwiderte Merlin. »Sie sind aus unserer Welt und unserer Zeit verschwunden, ich kann sie weder erreichen noch mittels der Bildkugel im Saal des Wissens irgendwo entdecken.«
    »Vielleicht sind sie auch tot«, sagte Asmodis. »Dann kannst du sie ebenfalls nicht mehr sehen. Die Bildkugel zeigt dir nur die Lebenden.«
    »Und was siehst du, Bruder?«
    Asmodis spreizte Daumen und Zeige- wie Mittelfinger so, daß die Kuppen die Eckpunkte eines gleichschenkligen Dreiecks bildeten. Innerhalb dieses imaginären Dreiecks entstand ein Bild. Asmodis hatte schon immer andere Mittel verwandt als Merlin.
    »Ich kann sie ebensowenig erkennen wie du«, sagte der einstige Fürst der Finsternis. »Aber ich kann dir etwas zeigen. Schau genau hin!«
    Er konzentrierte sich.
    In dem Dreieck erkannte Merlin eine Trümmerstätte, die möglicherweise einmal ein Haus gewesen sein konnte. Ein ziemlich großes Haus mit einem großen Grundstück ringsum. Jetzt existierten nur noch Mauerreste und Trümmer, und über diesen huschten schattenartige Objekte geschäftig hin und her und woben ein dichtes, schwarzes Spinnennetz von immensen Ausmaßen über das Ruinenfeld.
    »Das war Ted Ewigks Haus in Rom«, sagte Asmodis.
    Das Bild wechselte; es zeigte eine weitere teilzerstörte Ruine, die Merlin nur zu gut kannte.
    »Das war Professor Zamorras Château Montagne«, sagte Asmodis.
    Wieder ein Wechsel.
    Menschen, die schreiend vor etwas zu flüchten versuchten. Doch eine unsichtbare Kraft griff nach ihnen, wirbelte sie in die Luft empor. Sie verschwanden in einem über dem Ort schwebenden riesigen, fliegenden Schatten. Dann zuckten seltsame Strahlen aus der Schattenwolke hervor und zerstörten die Häuser der entvölkerten kleinen Ortschaft.
    »Das war ein blühendes kleines Dorf in Nordspanien«, sagte Asmodis.
    Das Bild zeigte eine weitere dieser schwarzen Schattenwolken, irgendwo über dem Meer. Aus der Ferne jagten mit orgelnden Triebwerken Kampfflugzeuge heran. Sie schossen auf das Schwarze, ohne ihm Schaden zufügen zu können. Erneut fuhren die dunklen Strahlen aus der Wolke hervor, erfaßten eines der Flugzeuge nach dem anderen. Die Maschinen verfärbten sich, wurden von einem auf erschreckende Weise leuchtenden Schwarz eingehüllt - und verschwanden dann einfach, als hätten sie niemals existiert.
    »Das war ein Abfanggeschwader der Royal Air Force«, sagte Asmodis.
    Er schloß die Hand zur Faust. »Ich denke, Merlin, das reicht. Du

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