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0476 - Kalis tödlicher Spiegel

0476 - Kalis tödlicher Spiegel

Titel: 0476 - Kalis tödlicher Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lief neben Garuda her, verlor trotzdem die Balance und landete auf der harten Erde.
    Der Adler stieg wieder in die Höhe, wo noch zwei Geier auf ihn warteten. Sie standen fast in der Luft, bewegten sich nur sehr träge und warteten ab.
    Dabei befanden sie sich nicht dicht beisammen, so daß der Adler nicht beide zur gleichen Zeit angreifen konnte. Aber er würde auch so mit ihnen fertig werden.
    Ich war nahe der Statue wieder auf die Beine gekommen und dachte daran, daß sich hier unten noch ein Gegner herumtrieb.
    Diesmal ein zweibeiniger, Singal mit Namen!
    Noch sah ich ihn nicht. Vielleicht hielt er sich versteckt, bei ihm wußte man schließlich nie, was er vorhatte. Den Dolch behielt ich in der Hand. Wo die Beretta lag, konnte ich nicht erkennen. Sie war irgendwo mit dem Dunkel des Untergrunds verschwunden.
    »Singal!«
    Ich schrie seinen Namen. Ich wollte ihn, der sich indirekt für all das Grauen, das über uns gekommen war, verantwortlich zeigte, endlich haben und besiegen.
    Er zeigte sich nicht.
    Über mir tobte der Kampf zwischen den Totenvögeln und dem Adler. Im Moment war nicht zu erkennen, wer sich auf der Siegerstraße befand. Nur einige Federn, durch harte Schnabelhiebe aus dem Verbund gerissen, taumelten zu Boden.
    Zum erstenmal sah ich die Göttin aus der normalen Perspektive. Mein Blick glitt an ihrem Körper hoch. Die mächtige Gestalt stand unbeweglich auf dem Fleck. Sie war starr, dennoch überkam mich der Eindruck von einem schrecklichen Leben.
    Sie besaß eine breite Figur. Aus ihrem Körper wuchsen an bestimmten Stellen die Köpfe meiner drei Freunde. Jeder von ihnen hatte etwas abbekommen, Schnabelhiebe oder Tritte mit den Krallenfüßen hatten ihre Gesichter gezeichnet.
    Mandras Kopf befand sich in der freien Fläche an der Brust, die von der oval nach unten hängenden schaurigen Kette begrenzt wurde. Aus dem schwarzen Maul der Göttin floß dünner Rauch. Ich sah auch ihre vier Arme und dachte an das Abenteuer in Indien, als es zur ersten Begegnung mit Kali gekommen war. Da hatte sie ihre Arme bewegen können und mit der Kraft ihrer Hände Menschen zerquetscht. Bisher war sie uns nur als Statue begegnet. Es schien sie als eigentliche oder Urperson überhaupt nicht zu geben. Doch die Statuen waren ebenso gefährlich, denn sie alle erfüllte der Geist der Totengöttin.
    Über die Reichweite ihrer Arme konnte ich nichts aussagen. Vorsichtig blieb ich auf Distanz, damit sie mich nicht mit einem schnellen Griff zu fassen bekam.
    Singal zeigte sich noch immer nicht. Es gab in der Nähe kaum Verstecke. Er konnte sich höchstens ungesehen hinter dem mächtigen Leib der Göttin aufhalten.
    Ich schlug einen Bogen, ging dabei geduckt. Über mir kämpfte Garuda noch immer mit den Totenvögeln.
    Dann sah ich meine Beretta. Ich nahm sie trotzdem nicht an mich, weil sie einfach zu nahe an der Statue lag und ich nicht in Gefahr laufen wollte, von einer Hand gepackt zu werden.
    Wieder schrie ich nach dem Inder!
    In meinem Schrei rammte etwas zu Boden. Rechts von mir schlug der schwere Körper auf und zerbrach. Der Adler hatte ihm zu große Verletzungen zugefügt.
    Vielleicht war dieser Fall das auslösende Moment, denn Singal hielt sich nicht länger versteckt. Er hatte tatsächlich hinter der Statue gelauert und rannte aus der Deckung hervor. Er bewegte sich dabei mit gewaltigen Schritten. In der rechten Hand hielt er einen Säbel mit leicht gekrümmter Klinge.
    Die Schneide schimmerte bläulich, sie- war höllisch scharf und würde es schaffen, mir mit einem Hieb den Schädel in zwei Hälften zu teilen.
    Mein Dolch wirkte gegen seine Waffe wie ein Zahnstocher. Mir blieb nur mehr eine Chance, um nicht tödlich getroffen zu werden. Als er zuschlug, ließ ich mich auf den Rücken fallen und riß gleichzeitig die Beine in die Höhe. Ich rammte meine Füße in seinen Leib, verlängerte den Schwung und schleuderte ihn über mich hinweg. Dabei hatte ich das Glück, von der Klinge nicht getroffen zu werden.
    Er klatschte irgendwo in der Nähe auf, kam sofort wieder hoch, aber auch ich stand auf den Beinen.
    Singal hatte sich geduckt und breitbeinig hingestellt. In seinen Augen flackerte es. Es war der böse Geist der Totengöttin Kali, der sie zeichnete.
    Die rechte Hand umklammerte den Säbelgriff so hart, als wäre sie mit ihm verwachsen. Dieser Mensch verließ sich voll und ganz auf seine Waffe und auf Kali, der er zu Diensten war.
    Er kam noch nicht, fintierte aber, wollte mich irritieren, damit es mir nicht

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