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0477 - Das Schwert des Träumers

0477 - Das Schwert des Träumers

Titel: 0477 - Das Schwert des Träumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Körper gab es noch, diese schlanke Gestalt mit dem Zeitauge anstelle des Bauchnabels. Das asiatisch anmutende Gesicht, das silberblonde halblange Haar. Die schwarzen Augen, die nun niemals mehr im Schockgrün der Silbermond-Druiden glühen würden.
    Alles, was einmal Sara Moon gewesen war, war ausgelöscht. Ihr Bewußtsein, ihr Geist, ihre Seele. Es gab nur noch ihr angesammeltes Wissen. Aber dieses Wissen verarbeitete sie jetzt nicht mehr wie ein menschliches Wesen, sondern wie ein Roboter.
    Ein Schwarzkristall steuerte ihren Körper.
    Er ersetzte ihr Gehirn, und er versorgte ihren Körper auch mit der nötigen Energie, um die einzelnen Funktionen aufrecht zu erhalten. Er arbeitete als steuernder Computer, der im Fall des Falles von ihrem Wissen Gebrauch machte, es abrief und nutzbringend verarbeitete.
    Reglos stand sie in der Mitte des Raumes, beobachtet von den mittlerweile drei MÄCHTIGEN, von denen zwei sich als menschliche Schattenrisse in Dunkelrot sowie allen Regenbogenfarben schillernd zeigte, der dritte dagegen als gespenstischer Nebelschleier.
    - es ist bedauerlich, daß CRAAHN ein solches Ende finden mußte -, sendete der Dunkelrote seinen beiden Artgenossen zu. Sie empfingen seine lautlosen Worte direkt in ihren Denkzentren.
    - CRAAHN war ein fehlschlag, jene, die es initiierten, arbeiteten zu übereilt, sie begingen fehler -, erwiderte der Regenbogenschillernde. - so ist es kein wunder, daß das projekt scheitern mußte. -
    - der erste fehler war es, ausgerechnet merlin und die zeitlose als eitern auszuwählen -, mischte sich der Nebelschleier nun ein. - das risiko war zu groß, allein merlin war ein symbol des lichtes, und die zeitlose… -
    -… war das produkt der Verbindung eines MÄCHTIGEN mit einem aus der DYNASTIE DER EWIGEN, also gleich zwei komponenten der dunklen seite der macht, es hätte gelingen können. -
    - dennoch war es ein fehlschlag, wir werden ein neues experiment starten, doch wir werden eine sorgfältigere aus wähl als jene, die seinerzeit verantwortlich waren -, beschloß der Dunkelrote.
    - was geschieht nun mit dem cyborg sara moon? - fragte der Regenbogen-schillernde. - sie ist nur noch ein primitives dienergeschöpf, durch die Umwandlung hat sie sogar ihre drui-denfähigkeiten verloren, sie ist für uns wertlos. -
    Der Nebelschleier begann seine diffuse Gestalt zu verfestigen. -vielleicht nicht ganz, ich werde sie als modell nehmen, vielleicht hilft uns das, andere zu täuschen und so in gefilde vorzudringen, die uns bislang verschlossen waren, unsere feinde vertrauen ihr, solange sie nicht wissen, daß sie nur noch eine marionette ist. -- aber sie werden es unverzüglich erkennen, wenn sie mit ihr Zusammenkommen -, wandte der Dunkelrote ein.
    - deshalb wird sie ja auch nicht mehr selbst agieren, sondern nur noch als modell dienen. -
    Der MÄCHTIGE, der eben noch wie ein gespenstischer Nebelhauch ausgesehen hatte, verdichtete seine Gestalt immer mehr. Erste Umrisse bildeten sich heraus. Er nahm körperliche Gestalt an.
    Schon immer war es die unheimliche Spezialität der MÄCHTIGEN gewesen, jede beliebige Form anzunehmen. Menschen, Tiere, Ungeheuer, Minerale… einer hatte sich vor geraumer Zeit als Weltentor manifestiert, als welches er Kontrolle über alles und jeden besaß, von dem dieses »Tor« benutzt wurde, und ein anderer hatte gar eine Dimensionsfalte dargestellt, eine Welt neben der Welt, in welcher sich allerlei Dinge abspielten. Den MÄCHTIGEN war praktisch nichts unmöglich; wer mit ihnen zu tun hatte, mußte auf buchstäblich jede Überraschung gefaßt sein - und meist waren es Überraschungen-, mit denen man trotz aller Voraussicht niemals rechnen konnte, weil sie einfach viel zu ungewöhnlich waren.
    Dieser MÄCHTIGE jedoch machte es sich relativ einfach, als er seine Gestalt veränderte.
    Er hatte ja das Vorbild unmittelbar in seiner Nähe…
    ***
    »Wir sollen schon tot sein, wenn sie kommen und uns abholen?« echote Teri Rheken. »Bist du verrückt geworden, Ted? Das würde Selbstmord bedeuten. Und nicht einmal das funktioniert, weil wir unter diesem Fesselfeld nicht die Möglichkeit haben, uns umzubringen. Wie stellst du dir das also vor?«
    »An der Sache ist was dran«, warf Nicole ein.
    »Bist du jetzt genauso verrückt? Ja, ihr seid Menschen, ich bin Druidin. Ihr seid dieser Belastung geistig wohl nicht mehr so recht gewachsen. Das muß es sein.«
    »Kollektiver Irrsinn?« Ted lachte bitter auf. »So ein Blödsinn. Ich versuche nur, eine

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