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0477 - Das Schwert des Träumers

0477 - Das Schwert des Träumers

Titel: 0477 - Das Schwert des Träumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»So einfach nun auch wieder nicht. Aber es gibt Überlebende, die ihn kennen. Und so kommt eines zum anderen.«
    »Ich kenne ihn auch« sagte Gryf. »Sehr gut sogar. Ich war früher oft bei ihm. Daher kann ich es mir einfach nicht vorstellen, daß er wahnsinnig geworden sein soll. Es gibt nichts, was Merlin aus seiner Bahn wirft.«
    »Wie auch immer, seine Burg ist zerstört und er selbst verrückt. Trotzdem sollten wir ihn suchen und finden. Nur er mit seinen Machtmitteln kann noch etwas tun. Du sagtest, daß du ihn gut kennst.«
    »Sagte ich.«
    »Du weißt, wie man zu ihm kommt?«
    Gryf nickte.
    »Worauf warten wir dann noch?« erkundigte sich YeCairn. »So, wie du aussiehst, kannst du schon wieder gehen. Also…«
    Gryf konnte sogar mehr als schon wieder gehen. Was sich in den letzten Minuten abgespielt hatte, war enorm. Der Heilungsprozeß schien um so schneller voranzuschreiten, je weiter er voranschritt. Was in aller Welt hatte »Gevatter Tod« getan, um Gryf so rasch wieder genesen zu lassen?
    »Ich warte auf einen Vertrauensbeweis«, murmelte Gryf, der nicht noch einmal in eine Falle tappen wollte und der sich immer noch mit dem Gedanken an einen Merlin schwer tat, der dem Wahnsinn verfallen war. Was waren schon 66 Jahre für ein Wesen wie Merlin? So schnell veränderte sich der Charakter des Alten aus Avalon nun auch wieder nicht!
    »Was muß ich noch tun?« fragte YeCairn dumpf. Plötzlich offenbarten sich seine Gedanken dem Silbermond-Druiden, und Gryf erschrak fast.
    Padrig YeCairn meinte absolut, was er sagte. Er hatte Gryf in keinem Punkt belogen. Er hatte nicht einmal versucht, Wahrheiten zu verschönern oder zu verschleiern!
    »Es ist gut, Gevatter« murmelte er. »Arbeiten wir zusammen. Was ist meine Aufgabe dabei?«
    »Sagte ich es nicht schon? Bring uns zu Merlin.«
    ***
    Mai 1992: Der Traum
    Sie kamen durch die anderen Tore und standen sich nun gegenüber. Asmodis hatte es geschafft. Er hatte sie überredet: Lucifuge Rofocale, Astaroth und selbst Astardis, der normalerweise sehr zurückgezogen lebenden Erzdämon. Astardis war sich allerdings auch diesmal treu geblieben; was in Julians Traumwelt materialisierte, war wie üblich ein feinstofflicher Doppelkörper. Das Original, der wirkliche Astardis, der seinen Doppelkörper jede nur vorstellbare Gestalt geben konnte, verließ sein Versteck in den Tiefen der Hölle niemals. Selbst die anderen Dämonen wußten nicht genau, wohin er sich dort zurückgezogen hatte. Sein Unterschlupf war bislang nicht gefunden worden, und da er sich normalerweise aus den Intrigenspielen und Machtkämpfen völlig heraushielt, hatte auch kaum jemand Interesse daran, ihn aufzuspüren.
    »So also sieht man sich wieder«, sagte Lucifuge Rofocale. »Merlin, warum hast du nicht auf die Warnungen gehört? Wenigstens mir hättest du glauben sollen, wenn du schon alle anderen nicht ernstnehmen wolltest.«
    Er wandte sich zu Julian um. »Du bist also die Hoffnung der Hölle?«
    »Er ist die Hoffnung der Welt, wollen wir einmal sagen«, mischte sich Asmodis ein. »In diesem Fall müssen wir alle an einem Strick ziehen - an dem Strick, den wir den MÄCHTIGEN und den Meeghs um den Hals legen müssen - und ihn eigentlich«, fügte er mit einem Seitenblick auf seinen Lichtbruder hinzu, »Merlin um den Hals legen sollten, weil er diese unendlich große Gefahr auf uns herabbeschworen hat, dieser Narr.«
    »Auch ein Merlin kann Fehler machen«, meinte Julian. »Er ist kein Gott.«
    Asmodis sah ihn lauernd an.
    »Und ich bin es auch nicht« fügte Julian mit dezent spöttischem Unterton hinzu. »Falls du darauf gelauert haben solltest, daß ich jetzt eine entsprechende Äußerung machen würde…«
    Lucifuge Rofocale grinste wölfisch. »Ich nehme es dir übel, daß du den Thron des Fürsten der Finsternis verlassen hast. Du warst seit Asmodis der erste, der der Schwarzen Familie wieder eine Aufgabe hätte stellen können. Die anderen, nun, reden wir nicht über sie. Die beiden einzigen anderen, die dafür in Frage kämen, Astaroth und Astardis…«
    »… haben keine Lust, sich auf diesen Schleudersitz zu setzen«, erklärten beide Dämonen gleichzeitig.
    »Es ist jetzt nicht die richtige Zeit, darüber zu reden«, sagte Julian. »Außerdem interessiert es mich nicht mehr. Ich werde euch sagen, was zu tun ist. In dieser Welt, die ich mit der Kraft meiner Träume geformt habe, gelten andere Naturgesetze. Wir werden den Silbermond einbeziehen. Raum und Zeit spielen nur eine untergeordnete

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