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0477 - Das Schwert des Träumers

0477 - Das Schwert des Träumers

Titel: 0477 - Das Schwert des Träumers
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Rolle. Von euch«, er sah die Dämonen der Reihe nach an, »erwarte ich, daß ihr mir eure gesamte Kraft zur Verfügung stellt - bis zur letzten Reserve. Selbst wenn ihr darüber sterben solltet.«
    »Du bist verrückt!« stieß Astardis hervor. »Du kalkulierst unseren Tod ein? Stehst du etwa auf der anderen Seite? Willst du uns auf diese Weise vernichten?«
    »Der Junge hat recht«, wandte Asmodis ein. »Wir brauchen jede Menge an magischer Energie. Merlin hatte mehr als ein Jahr, Kraft zu sammeln und war während dieser Zeit äußerst schwach. Wir müssen nun die gleiche Energiemenge innerhalb kürzester Frist aufbringen. Und ich bin nicht sicher, ob wir es schaffen, selbst wenn wir darüber unsere eigene Existenz aufgeben müssen. Aber wir werden lieber dieses Opfer bringen, als Merlins Fehler in der Weltgeschichte stehen zu lassen - mit allen daraus folgenden Konsequenzen.«
    Astardis war damit nicht zufrieden. Natürlich, denn er war derjenige unter den Erzdämonen, der am stärksten um seine Existenz fürchtete. Nicht umsonst hatte er sich jahrzehntausende lang in seinem Versteck verkrochen und immer nur seinen Doppelkörper ausgesandt.
    »Ich bin sicher, daß wir uns mit der veränderten Situation irgendwie arrangieren können«, behauptete er. »Ich bin jedenfalls nicht bereit, für dieses angeblich so hehre Ziel zu sterben. Es sei denn, dieser großmäulige Jüngling ist ebenfalls dazu bereit, zu sterben, wenn es sein muß.«
    Julians Blick wurde stechend. »Ich wäre durchaus dazu bereit«, sagte er, »aber meine Aufgabe ist eine andere. Ich muß diese Traumwelt stabil halten, was auch immer geschieht. Deshalb müßt ja ihr die Kraft aufwenden. Merlin dagegen steuert das Geschehen.«
    »Das heißt also, wir gehen unter Umständen drauf, und du lachst dir ins Fäustchen, Knirps!« fauchte Astardis. »Du glaubst verdammt schlau zu sein, indem du dich auf diese Weise aus der Affäre ziehen willst. Aber nicht mit mir!«
    »Hast du einen besseren Vorschlag?« fragte Lucifuge Rofocale spöttisch.
    »Ja!« fauchte Astardis. »Ich gehe! Macht ihr euren Kram allein! Sterbt, wenn ihr unbedingt sterben wollt. Aber mir ist etwas anderes bestimmt.«
    Er wandte sich ab und wollte dem Tor zustreben, durch das er die Traumwelt betreten hatte.
    »Du irrst dich, mein Freund Astardis«, sagte Asmodis mit einer geradezu bedrohlichen Sanftheit in der Stimme. »Es ist dir bestimmt, hierzubleiben und an der Rettung unserer aller gemeinsamer Welt mitzuhelfen.«
    Astardis setzte seinen Weg fort. Um Julians Lippen spielt ein dünnes Lächeln. Ein Gedanke von ihm reichte, das Tor zu schließen. Dann konnte Astardis’ Doppelkörper die Traumwelt nicht mehr verlassen. Aber Julian wartete noch ab.
    »Bleib stehen« sagte Asmodis scharf. »Ich befehle es dir!«
    Astardis verlangsamte seine Schritte zwar, blieb aber nicht stehen. »Du willst mir befehlen? Mit welchem Recht?«
    Lucifuge Rofocale ließ ein hohles Lachen hören. »Mit dem Recht der Macht. Asmodis ist wieder der Fürst der Finsternis. Im Namen LUZIFERs!«
    Da stoppte Astardis doch. »Stygia ist die Fürstin.«
    »Sie war es«, sagte Asmodis. »Aber jetzt bin ich es, der die Zügel wieder fest in der Hand hält. Willst du dich mir widersetzen, Astardis?«
    »Ich beuge mich der Macht LUZIFERs, die du vertrittst«, zischte Astardis wütend. »Doch von jetzt an hast du einen Feind mehr.«
    Julian hob die Hand. »Dann können wir ja anfangen«, sagte er.
    ***
    August 2058:
    Eine erneute, heftige Erschütterung packte das Jagdboot der Dynastie. Funken tanzten über einige der Instrumentenpulte. Eine Bildpfojektion implodierte. Zamorra spürte einen starken Sog, der ihn in die Richtung der Implosion reißen wollte. Die Beleuchtung flackerte in rhythmischen Intervallen. Ein unglaublich starkes Vibrieren erfaßte Zamorras Körper und schüttelte ihn durch.
    »Alarm aus!« schrie Alpha. Eine Sekunde später war das Vibrieren fort, und auch die Beleuchtung wurde wieder gleichmäßig - um zugleich mit der folgenden, dritten Erschütterung ganz zu erlöschen.
    »Was zum Teufel ist das?« schrie Alpha.
    Zamorra sah in einer der anderen Projektionen den Spider heranjagen, dem sie ausweichen mußten. Innerhalb von Sekundenbruchteilen wurde der Schatten, der den Sternenhintergrund verdunkelte, riesengroß, und dann traf etwas mit furchtbarer Wucht das Jagdboot. Zamorra klammerte sich krampfhaft an einem Sitz fest. Er sah, wie zwei der Männer in Schwarz quer durch die Zentrale geschleudert
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