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0477 - Tanzplatz der Verfluchten

0477 - Tanzplatz der Verfluchten

Titel: 0477 - Tanzplatz der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mache.«
    »Kommt nicht in die Tüte. Ich gehe mit. Mitgegangen, mitgehangen.«
    »Soweit möchte ich es nicht kommen lassen.«
    Die Männer des Löschtrupps bekamen das Feuer schnell unter Kontrolle.
    Endlich kam auch der Sheriff. Er starrte uns beide an, als wollte er uns fressen.
    »Alles okay?« fragte ich.
    Er lachte quiekend. »Okay, Mister? Nichts ist okay, gar nichts. Was hier passiert ist, daran tragen Sie die Schuld. Sie allein. Und das wissen auch die Leute hier.«
    Plötzlich fuhr Douglas herum und packte Hunter am Kragen seiner Jeansjacke. Er drehte den Stoff zusammen und schaute dem Sternträger aus kürzester Entfernung ins Gesicht. »Wie soll dein letzter Satz heißen, Meister, he?«
    »Wieso ich…?«
    Abe stieß den Sheriff durch die offenstehende Tür in das Büro. »Ich will von dir eine Antwort haben, Feigling.« Er ließ den Mann los und schleuderte ihn gleichzeitig in Richtung des Schreibtischstuhles, auf den er dann auch fiel. »Ich will eine Antwort auf meine Frage, Sheriff!«
    Flash Hunter hatte sich wieder gefangen. Er nickte heftig. »Man gibt euch die Schuld. Und man will euch die Rechnung präsentieren. Ich glaube nicht, daß ich sie noch überzeugen kann.«
    »Vom Gegenteil?« fragte ich.
    »So ist es.«
    »Wie präsentiert man denn hier in Rainbow Falls einem Fremden die Rechnung?«
    »Wissen Sie das nicht?«
    »Rede endlich!« schrie Abe.
    »Man wird euch dafür verantwortlich machen, und man wird euch haben wollen.«
    »Aus dem Ort jagen?«
    »Ja, auch, vielleicht. Sie müssen das verstehen. Die Leute hier sehen sich gefährdet. Da kommt noch so etwas wie Widerstandswille durch und Pioniergeist.«
    »Damals hat man Menschen noch gelyncht«, sagte ich in seinen Redeschwall hinein.
    »Eben!« Hunter nickte.
    Abe Douglas drückte seinen Oberkörper zurück und schlug sich gegen die Stirn. »Soll das etwa heißen, daß uns die Meute ach so friedlicher Bürger aufhängen will?«
    Der Sheriff hob seine Schultern. »Ich… ähm… ich hoffe nicht, daß es soweit kommt. Aber garantieren kann ich für nichts. Die Ordnung hier ist zerstört worden. Sie hätten wirklich verschwinden sollen…«
    »Du bist doch wahnsinnig, Hunter!« schrie der G-man plötzlich. »Das kann doch nicht dein Ernst sein!«
    »Ich weiß es auch nicht.«
    »John, was sagst du dazu?« Douglas starrte mich an. »Wo leben wir eigentlich. Okay, ich habe davon gehört, daß es in den Südstaaten den Ku-Klux-Klan noch geben soll. Ich kannte auch einen Kollegen, der sein Leben deswegen verloren hat, aber was ich hier höre, das ist für mich unbegreiflich.«
    »Wir werden die Männer schon zur Vernunft bringen«, sagte ich mit ruhiger Stimme und zuckte im nächsten Moment zusammen, als der Schuß aufpeitschte, die Kugel durch das offene Fenster drang, über unsere Köpfe hinwegflog und in die gegenüberliegende Wand hämmerte, wo sie noch das dort hängende Sternenbanner durchschlug…
    ***
    Wir hatten uns nicht zu Boden geworfen, waren nur nach verschiedenen Seiten weggegangen, und Abe schleuderte mit einem Spagatschritt die Tür ins Schloß.
    »Das darf doch nicht wahr sein!« sagte er krächzend.
    »Ja, es ist wahr. Das ist der Anfang.« Hunter stand schwerfällig auf und griff nach seinem Gewehr.
    Douglas richtete blitzschnell seinen Dienstrevolver auf ihn. »Du nicht auch, Sheriff?«
    »Nein, nein, ich werde…«
    »Los, kommt raus!« Eine irr klingende, rauhe Männerstimme unterbrach den Sternträger mitten im Satz. Der Schreier stand draußen auf der Straßenmitte, wo sich auch die anderen Männer versammelt hatten und gegen das Office starrten.
    Ich wandte mich an den Sheriff. »Sollen wir etwas unternehmen, oder wollen Sie zuvor mit den Leuten reden?«
    »Ich… ich weiß eigentlich nicht, was ich ihnen sagen soll.«
    »Mensch, du Feigling!« schrie Abe den Mann an. »Erzähle ihnen, daß es Mord ist, was sie da vorhaben. Eiskalter Mord, verstehst du das, du komischer Sheriff?«
    »Ja, ja, ich kann es ja versuchen.« Der Sternträger quälte sich in die Höhe. Er hatte es nicht besonders eilig. Das wiederum wurmte Abe. Er packte den Mann an der Schulter und riß ihn in die Höhe.
    »Beeilen Sie sich, wir haben noch etwas anderes zu tun, als uns mit der Meute hier anzulegen!«
    Flash Hunter bewegte sich tatsächlich wie eine Witzfigur. Er schlurfte zum Fenster, den Kopf hatte er eingezogen, das Haar lag längst nicht mehr so glatt. Es war völlig durcheinander. »Nicht schießen!« brüllte er nach draußen, als sich

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