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0477 - Tanzplatz der Verfluchten

0477 - Tanzplatz der Verfluchten

Titel: 0477 - Tanzplatz der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durch die Luft tanzten, mal gegen Laternenpfosten schlugen, wieder abprallten und in die Höhe stiegen und vor dem Office mit ihrem Tanz begannen.
    Douglas stieß mich an. »Ich habe das Gefühl, John, daß sie uns meinen.«
    »Glaube ich auch.«
    Hunter sprang auf. »Wieso uns? Doch nur euch, verdammt! Mich wollen sie nicht. Ich stehe auf ihrer Seite. Ich habe euch gewarnt. Ihr hättet verschwinden sollen…«
    »Ja, ja, schon gut. Jetzt sind wir einmal hier und stehen es durch«, erwiderte Abe.
    »Sie reden, als hätten Sie schon mit Ihnen Kontakt gehabt.«
    »Hatten wir auch. Und wir leben sogar noch.« Der G-man wollte etwas hinzufügen, zuckte aber zurück, denn aus dem Knochenwirbel lösten sich zwei lange Gebeinstangen, änderten die Richtung und jagten genau auf unser Fenster zu.
    Wir sprangen nach links und rechts in dem Augenblick zur Seite, als die Knochen gegen die Scheibe prallten und diese durchschlugen. Sie wirbelten mit den Splittern in den Raum, flogen über unsere Köpfe hinweg und jagten geradeaus weiter, ausgerechnet dorthin, wo der Sheriff hockte.
    Er tauchte nicht schnell genug weg.
    Plötzlich waren die Gebeine so nahe, daß sie ihn erwischten. Sie droschen hart auf ihn ein. Sein Haar war zu dünn, um die Treffer noch dämpfen zu können. Er duckte sich, riß die Arme hoch, doch abzuwehren brauchte er die Angreifer nicht mehr.
    Ich war bei ihm. Natürlich mit meinem Kreuz. Den ersten Knochen erwischte ich mit einem seitlichen Hieb. Er löste sich in einem Lichtblitz auf. Den zweiten Knochen bekam ich zu fassen, als er noch einmal auf den Sheriff eindreschen wollte. Ich hielt ihn fest, drehte die Hand und brachte ihn mit dem Kreuz zusammen.
    Wieder flammte es zischend auf und war einen Moment später verschwunden.
    Flash Hunter hockte vor mir am Boden, hatte den Kopf schiefgelegt und mich beobachtet. Das Staunen wollte aus seinen Augen nicht verschwinden. Er stellte mit zitternder Stimme Fragen, auf die ich keine Antworten gab. Während er mich ansprach, stierte er auf mein Kreuz.
    Durch den Raum dröhnte Abes Lachen. »Denen hast du es wieder gezeigt, John.« Er deutete durch das Fenster. »Du brauchst nur nach draußen zu laufen und dir jeden Knochen einzeln vorzunehmen. Dann ist die Sache erledigt.«
    »Du wirst lachen, aber mit dem Gedanken habe ich gespielt.«
    »Dann tu's doch.«
    Ich winkte ab. »Noch nicht. Erst mal schauen, wie es draußen auf der Straße aussieht.«
    Unter meinen Füßen zerknirschten Scherben, als ich nahe an das Fensterkreuz herantrat.
    Der Knochenwirbel bewegte sich rhythmisch. Einmal zum Ortsausgang hin, dann wieder in die entgegengesetzte Richtung, als würde er einem Takt gehorchen.
    Auch dem G-man war dies aufgefallen. »Da stimmt etwas nicht«, erklärte er.
    »Finde ich auch.«
    »Willst du gehen?«
    Ich schaute noch einmal auf die Straße und nickte. »Okay, halte du mir den Rücken frei. Gib auch auf den Sheriff acht, damit er nicht durchdreht.«
    »Mach' ich.« Er schlug mir auf die Schulter, während ich zur Tür lief, sie aufzog und geduckt über die Schwelle sprang. Mit beiden Füßen gleichzeitig landete ich auf dem Gehsteig, drehte mich nach rechts, um die Knochen besser sehen zu können, aber sie interessierten mich plötzlich nicht mehr.
    Hinter ihnen, etwa dort, wo ich zuerst die Wolke gesehen hatte, erhob sich eine unheimliche Gestalt.
    Sie schwebte in einer geisterhaften Plasmawolke, es war die gleiche Gestalt, die ich schon auf dem Parkplatz am Flughafen gesehen hatte.
    Der Irokese!
    Hatte er mich gesehen? Es schien so, denn er hob den rechten Arm, ließ ihn dann urplötzlich fallen und schleuderte die Waffe über die Straße.
    Urplötzlich bekam sie einen Drall nach links, wurde zu einem wirbelnden Schatten und hämmerte gegen die Vorderfront eines Hauses, in dem sich ein Friseur befand.
    Mit Wucht zerschlug die Waffe die Scheibe. Die Waffe raste in den Raum, und einen Moment später blitzte es auf, bevor die Flammen aus dem Geschäft schlugen.
    Ich stand wie angegossen. Bisher hatten die anderen Kräfte nur mit uns gespielt, jetzt aber machten sie ernst. Menschenleben standen auf dem Spiel, ich hatte die tödliche Gefahr der Waffe erkannt und schrie nach Abe.
    Douglas war schon da.
    »Los, renn du zum Haus! Ich muß zum Wagen.«
    »Und wa…?«
    Er fragte nicht mehr weiter und hetzte los, während ich geduckt unter dem tanzenden Knochenhaufen hinwegrannte und mich dicht am Straßenrand hielt.
    Ich wollte nicht zum Wagen, um zu fliehen. Im

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