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0477 - Tanzplatz der Verfluchten

0477 - Tanzplatz der Verfluchten

Titel: 0477 - Tanzplatz der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nur mit Dämonen umgehen, John.«
    »Tja, Großmäuler liegen mir auch.«
    Ein Kommentar wurde nicht abgegeben, die Zuschauer schwiegen lieber. Sie hatten auf ihren Mann gesetzt und verloren. Manche schauten auch betreten zu Boden und machten den Eindruck, als würden sie über ihr schlechtes Gewissen nachdenken.
    Vier Leute stutzten den Schläger Kilkanny. Obwohl er dicht an uns vorbeitaumelte, sah er mich nicht.
    Sheriff Hunter lutschte wieder an seiner Zigarre. Er kam mir erleichtert vor. »Man muß nur konsequent sein«, sagte er.
    »Ja, Sheriff, merken Sie sich das für die Zukunft.«
    Er starrte mich an. »Was soll das heißen?«
    »Denken Sie mal darüber nach.«
    Mein New Yorker Kollege hatte es eiliger. Er stand schon am Wagen und winkte. Auch Hunter hatte die Bewegung gesehen. »Wollen Sie die Stadt jetzt verlassen?«
    »Ja.«
    Er lächelte. »Das ist gut. Warten Sie, ich gehe noch mit bis zum Wagen.«
    »Darum wollte ich Sie auch gebeten haben.«
    Aus der Hausruine trieben dichte Rauchschleier. Vor dem niedergebrannten Bau standen mehrere Menschen und diskutierten, um sie herum verteilten sich die Pfützen des Löschwassers wie große, blinde Augen.
    Die Februarsonne war längst hinter den Hügeln verschwunden. Restlicht strahlte noch über die Ränder und ließ sie weich erscheinen. Allmählich kroch die Dämmerung heran. Der Himmel hatte dort, wo die Sonne sank, eine purpurne Farbe angenommen, ein Zeichen, daß auch der nächste Tag den Hauch von Frühling ahnen ließ.
    Sheriff Hunter wußte nicht so recht, was er sagen sollte. Er fragte schließlich: »Fahren Sie direkt nach New York?«
    Auch Abe Douglas hatte die Worte gehört. Er lachte auf. »Sie glauben doch nicht, Sheriff, daß wir hier ohne ein Ergebnis wieder verschwinden?! Nein, das ist nicht drin.«
    »Aber was wollen Sie…?«
    »Was wir wollen, Mr. Hunter? Ganz einfach. Wir brauchen diesen Shalaka. Oder wollen Sie, daß er zurückkehrt? Dann haben Sie nämlich ihren zweiten Toten im Ort. Vielleicht auch den dritten und vierten.«
    »Natürlich nicht.«
    Douglas tippte ihm gegen die Brust. »Und deshalb sind wir gekommen. Wir wollen zum Tanzplatz der Verfluchten, Sheriff. Und Sie werden uns den Weg zeigen.«
    »Ich fahre nicht mit!«
    »Das brauchen Sie auch nicht. Wir wollen nur, daß Sie uns den genauen Weg erklären.«
    »Den kennen Sie doch - oder?«
    Ich hatte ihn angesprochen. Hunter strich durch sein Haar. »Ja, den kenne ich, obwohl ich ihn selbst noch nicht gefahren bin, wie Sie sich vorstellen können.«
    »Klar, Sie hatten Angst.«
    »So ist es.«
    »Wie müssen wir fahren?« Sicherheitshalber schrieb ich die Angaben des Sheriffs auf. Das war gut, denn er hatte sich bei der ersten Beschreibung zweimal vertan, so daß ich wieder von vorn anfangen konnte. Schließlich blickten wir durch und nickten zufrieden. »Na, dann können wir ihn ja nicht mehr verfehlen, Meister.«
    »Das glaube ich auch.« Er räusperte sich. »Kehren Sie noch einmal zurück, wenn Sie es…?«
    »Das will ich doch hoffen«, sagte ich und öffnete die Beifahrertür..
    Der Sheriff zog ein skeptisches Gesicht. So wie er aussah, glaubte er uns nicht. Sicherlich hatte er uns schon abgeschrieben. Mich aber interessierte der Tanzplatz sehr, und Abe Douglas erging es nicht anders, deshalb fuhr er zügig los…
    ***
    Der Wald war dicht, hoch und trotzdem kahl. Nicht zerstört, wie ich es vor einigen Monaten erlebt hatte, als wir die Werwölfe im Gespenster-Wald jagten, nein, er zeigte das Winterkleid. Die Zweige und Äste hielten kein Blatt mehr. Schnee lag noch auf dem Boden und bildete graue Flecken.
    Die Region der Nadelhölzer sah anders aus. Sie bildete dichte Wände rechts und links des schmalen Weges, über den wir schaukelten.
    Abe Douglas lenkte. Hin und wieder schüttelte er den Kopf. »Ich habe das Gefühl, geleimt worden zu sein.«
    »Wieso?«
    Er hob die Schultern. »Vielleicht hat uns dieser komische Sheriff bewußt in die Irre führen wollen. Dieser Feldweg ist ja unmöglich.«
    »Was hätte er davon gehabt?«
    »Keine Ahnung. Für mich hat der sowieso einen Riß in der Schüssel. Und zwar einen sehr breiten.«
    »Halte du dich lieber weiter nach links. Da rauscht der Wasserfall, wenn mich nicht alles täuscht.«
    »Hörst du ihn?«
    »Ja.«
    Ich hatte einige Male das Fenster nach unten gekurbelt und gelauscht. Der Weg aber, den uns Hunter beschrieben hatte, führte genau in die andere Richtung.
    »Einigen wir uns auf den Wasserfall?« fragte

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