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0478 - Der Horror-Kalender

0478 - Der Horror-Kalender

Titel: 0478 - Der Horror-Kalender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ignorierte sie. »Jetzt mal raus mit der Sprache, Mara! Was ist da passiert? Was weißt du?«
    »Nichts, im Prinzip. Ich hörte nur die Geräusche, ganz flüchtig. Du weißt ja, wie das ist.«
    »Klar, du bist öfter vor der Wohnung als in deinem Bett.«
    »Das kannst du auch nicht so sagen.«
    Rolly faßte ihr rechts Gelenk an.
    »Was ist mit meiner Mutter passiert? Spuck's endlich aus!«
    Im düsteren Flurlicht wirkte das Gesicht des »Modells« schwammig. »Ich weiß es nicht genau, Junge, aber sie hat geschrieen. Sogar ziemlich schlimm.«
    Rolly ließ sie los. Die letzten Worte hatten ihm Angst gemacht. »Hast du nachgeschaut?«
    »Nein, wie sollte ich?«
    »Wenn sich ein Mensch in Gefahr befindet…«
    »Rede doch nicht. In dieser verdammten Bude wird oft geschrieen, das weißt du selbst.«
    Er nickte und ging rückwärts. »Gut, Mara, gut, ich werde nachschauen, was mit meiner Mutter ist.«
    »Ja, gib mir dann Bescheid.«
    Er tippte mit dem Zeigefinger an seine rechte Stirnseite und schob endlich den Schlüssel ins Schloß.
    Das drückende Gefühl war nicht gewichen. Mochte Mara sein, wie sie wollte, irgendwie hatte sie Herz und erzählte auch nicht nur dummes Zeug. Rollys Mutter und Mara hatten sich ziemlich gut verstanden. Die Frau hatte sich bei den Randers so manches Mal ausgeheult.
    In der Wohnung war es still.
    Zu still, fand Rolly, so daß ihm der Schweiß auf die Stirn trat und er gleichzeitig eine Gänsehaut auf dem Rücken spürte. Der Flur war schmal, man konnte sich kaum drehen. Zum Glück waren seine Wände hell gestrichen, so wirkte er etwas freundlicher.
    Links an der Wand schauten die drei Garderobenhaken wie große Köpfe hervor. Geradeaus befand sich die Tür zum Wohnraum. Davon abzweigend ging es in das Zimmer, das sich Rolly und Harriet teilten. Es besaß auch eine Naßecke, wo eine Dusche von den Randers eingebaut worden war. Von seinem ersten verdienten Geld hatte Rolly sie gekauft.
    »Mum?« rief er und lauschte den krächzenden Klang seiner eigenen Stimme.
    Sie gab keine Antwort.
    Rolly atmete scharf durch die Nase. Er dachte an seine Schwester, die mit der Klasse in ein Schullandheim nach Schottland gefahren war. Sie hatte den Tag über nicht in der Wohnung sein können.
    Die Tür zum Livingroom, der gleichzeitig auch als Küche diente, stand halboffen. Aus dem Raum dahinter fiel ein grauer Lichtstreifen in den Flur. In ihm tanzten zahlreiche Staubteilchen.
    Der Junge zögerte noch. Das unheimliche Gefühl wollte nicht weichen. Obwohl hinter der Tür nur der Wohnraum lag, hatte er Angst davor, ihn zu betreten. Er wußte mit fast tödlicher Sicherheit, daß ihn dort etwas Schreckliches erwartete.
    Seine Mutter hatte geschrieen, jetzt glaubte er den Worten der Nachbarin, holte noch einmal tief Luft, ging den letzten Schritt und stieß die Tür ganz auf.
    Der Raum war - leer!
    Rolly sah die Couch, den Schrank, das Regal, den schmalen, viereckigen Tisch, die beiden Sessel, auch den Stuhl und den Ausschnitt des Fensters in der Wand.
    Nur seine Mutter entdeckte er nicht, und diese Tatsache erleichterte ihn ungemein. Ronny stieß den Atem zischend aus, als er zur Seite ging und sich gegen den Türpfosten lehnte. Mit einer fahrigen Bewegung wischte er eine Haarsträhne zur Seite, bevor er tiefer in den Raum hineinschritt, um nach einer Nachricht zu suchen, die ihm seine Mutter eventuell hinterlassen hatte. Sie tat dies immer, wenn sie unverhofft wegmußte. Heute fand er nichts, auch nicht auf der schmalen Spüle neben dem Fenster, wo auch die beiden Kochplatten standen. Eine Küche besaß diese Wohnung nicht.
    Kein Hinweis, wo die Mutter eventuell hingegangen sein konnte. Das beunruhigte Rolly wiederum.
    Er drehte sich. Dabei fiel sein Blick zwangsläufig auf die Tür zu seinem und dem Zimmer seiner Schwester. Auch sie war nicht richtig geschlossen. Möglich, daß die Mutter in dem anderen Raum die Nachricht für ihn hinterlegt hatte.
    Er ging hin, drückte die Tür auf, blieb abrupt stehen und hatte plötzlich das Gefühl, Mittelpunkt eines grauenvollen Horrorfilms zu sein, in dem seine Mutter die Hauptrolle spielte.
    Sie lag auf seinem Bett, war tot und sah fürchterlich aus…
    ***
    Aus der feuchten Graberde kroch eine Knochenhand in die Höhe, die das rechte Bein eines jungen Mädchens umkrallte, um es in das Grab zu ziehen. Ein Werwolf hockte auf einem fahrenden Personenwagen und war dabei, den Beifahrer durch die zertrümmerte Frontscheibe zu ziehen. Ein schwarz gekleideter Vampir jagte

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