Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
048 - Amöba saugt die Menschen aus

048 - Amöba saugt die Menschen aus

Titel: 048 - Amöba saugt die Menschen aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
ihren nassen
Füßen auf die Deckplanken zu stehen. Mit fiebernden Blicken starrte sie zum Bug
und sah etwas, das einem Alptraum glich.
    Der Körper
des Matrosen war eingehüllt wie in ein dichtes Spinngewebe. Vom Scheitel bis
zur Sohle eine einzige pulsierende, grauweiße, durchsichtige Masse.
    Leo lebte! Er
wehrte sich verzweifelt. Wo er hinschlug, gab es Ausbuchtungen in dem
ungewöhnlichen, erschreckenden Körper, der ihn verschlungen hatte.
    Das dumpfe
Rufen des Matrosen hörte sich an wie bei einem Menschen, dem man einen Sack
über den Kopf gestülpt hatte.
    Natascha
schrie gellend auf. Das blanke Entsetzen stand in ihren Augen.
    Sie hörte
Schritte, die sich rasch näherten. Jemand hatte den Schrei gehört.
    Zwei, drei
Besatzungsmitglieder tauchten hinter den Kajüten auf.
    Natascha
stand mit leeren Augen da, streckte eine Hand aus und wies nach vom zum Bug, wo
nichts mehr zu sehen war.
    Es störte sie
nicht, daß sie triefend naß und nur mit dem winzigen Bikini bekleidet war. Der
BH war verrutscht, die kleinen Körbchen bedeckten kaum noch ihre Brüste. Über
dem Rettungsboot neben ihr hing der trockene Bademantel.
    Sie griff
nicht danach, obwohl sie schlotterte. Nicht vor Kälte - vor Entsetzen! Sie
wußte später nicht mehr zu sagen, welche Worte über ihre Lippen gesprudelt
waren.
    Sie sah die
Männer zum Bug laufen, aber die Besatzungsmitglieder entdeckten keine Spur mehr
von Leo.
    Das Wasser
kräuselte sich in weiten Ringen vor der Bugspitze, obwohl es keinerlei weitere
Anzeichen dafür gab, daß hier jemand über Bord gefallen war.
    Kapitän Droganoff sprach mit Natascha.
    Ihm kam das
Ganze nicht geheuer vor. Er ließ überall auf dem Schiff nach Leo suchen,
nachdem feststand, daß sich der Matrose weder im Mannschaftsraum noch in der
Mannschaftskabine aufhielt.
    »Was ist
wirklich passiert ?« Pjotr Droganoff war sehr ernst. »Sie hatten den Wunsch zu baden, das haben Sie mir schon
gesagt. Leo hielt sich zufällig auch an Deck auf, nicht wahr ?«
    Sie zuckte
die Achseln. »Ich weiß nicht. Aber so muß es wohl gewesen sein .«
    »Hat er
sich... Ihnen genähert ?«
    Natascha riß
die Augen auf und begriff erst jetzt, worauf der Kapitän hinauswollte. »Aber
nein, Towarischtsch Kapitän. So war es nicht !« Ihre
Stimme klang noch immer schwach. Die Reporterin hatte den Frotteemantel über
die Schultern geworfen. Dennoch zitterte sie wie Espenlaub.
    »Sie haben
sich gewehrt. Das war Ihr gutes Recht, Natascha. Es kam zu einem kurzen Kampf.
Leo verlor das Gleichgewicht - und er stürzte über die Reling. War es nicht so ?«
    Natascha
schüttelte verzweifelt den Kopf. Sie sah, daß ihr Erscheinen hier auf Deck in
diesem Aufzug eine solche Möglichkeit einschloß.
    »Es war, wie
ich Ihnen sagte, Towarischtsch Kapitän .« Natascha
wurde nach unten geführt. Der Arzt kümmerte sich um sie.
    Die
Reporterin blieb bei ihrer Aussage. Der. Bordarzt stellte einen leichten Schock fest.
    Pjotr Droganoff ließ alle Scheinwerfer anschalten; Boote
wasserten. Mit vier Suchbooten sondierte man die nähere Umgebung des Schiffes.
Das Deck und die unmittelbare Wasserfläche waren in gleißendes
Scheinwerferlicht getaucht.
    Man fand
nichts.
    Der Matrose
Leo blieb verschwunden, und Natascha bestand auf ihrer Interpretation.
    Auf der
Dmitri Schostajow wurde lange diskutiert. Professor Dommajew mußte eingestehen, daß er vor einem Rätsel stand,
daß er sich das Erlebnis der Reporterin nicht erklären könne.
    Iwan
Kunaritschew beteiligte sich eifrig an der Suche nach dem verschwundenen
Matrosen. Er achtete aufmerksam auf jede Bewegung im Wasser. In dem Suchboot befanden sich außer dem russischen PSA-Agenten der
Erste Offizier der Schostajow und ein Mitglied des
wissenschaftlichen Teams, Towarischtsch Tugarin .
    Die drei
Männer entfernten sich weiter von dem Forschungsschiff, als an sich vorgesehen
war. Der Lichtkreis, in dem sie sich noch befanden, war schwächer.
    Wie eine
beleuchtete Festung lag in einer Entfernung von etwa fünfhundert Metern das
große Schiff. Die dunklen, sich bewegenden Flecken waren Menschen, kaum
erkennbar. Ein erstes Boot wurde wieder an Bord gehievt.
    Ferne Stimmen
drangen an die Ohren der drei Männer. Kunaritschew führte die Ruder. Lautlos
glitt das Boot über die unbewegte Wasseroberfläche. Seine beiden Begleiter
hatten starke Stablampen dabei, mit denen sie die Wasseroberfläche
ableuchteten.
    »Da!« Nur
dieses eine Wort kam über die Lippen des Offiziers. Der Strahl der

Weitere Kostenlose Bücher