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048 - Amöba saugt die Menschen aus

048 - Amöba saugt die Menschen aus

Titel: 048 - Amöba saugt die Menschen aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dar.
     
    ●
     
    Es war ein
heißer Tag, der zu Ende ging. Die Mannschaft und ein Teil der wissenschaftlichen
Mitarbeiter hielten sich noch lange an Deck auf. Nur Professor Dommajew verließ seine Kabine nicht. Er war mit den letzten
Vorbereitungen beschäftigt.
    Iwan
Kunaritschew war in dieser letzten Stunde vor Einbruch der Dunkelheit überall.
Er fing hier ein paar Gesprächsfetzen auf, dort einige Bemerkungen, beobachtete
die Menschen und ihr Tun an Bord, und ihm allein fiel es auch auf, daß Pjotr Droganoff so ähnlich wie ein Privatdetektiv wirkte. Die
Worte des PSA-Agenten hatten ihn aufhorchen lassen. Ging an Bord etwas vor, das Droganoff unbekannt war?
    Die Techniker
an Bord überprüften noch einmal den Bathyskaphen - wie ein Weltraumschiff, das
auf große Fahrt ging. Und in gewissem Sinn glich das Unternehmen Dommajews dem Risiko der Astronauten. Er stieß nur nicht in
die Weite des Alls vor - sein Metier war die Tiefsee, unbekannt und unerforscht
wie der Weltraum. Ein Minimum nur wußte der Mensch vom Leben im Meer.
    Eine
Sensation war es gewesen, als im Jahr 1960 der bekannte Professor Piccard mit
seinem Bathyskaph Trieste eine Tiefe von mehr als
zehntausend Metern erreicht hatte. Erst da zeichnete sich überhaupt ab, was
noch zu tun war.
    Dommajew hatte sich
einer ähnlichen Aufgabe verschrieben. Sein Spezialgebiet waren die sogenannten Guyots . Ein paar tausend erst waren entdeckt und in den
Seekarten eingetragen. Noch viele tausend aber harrten ihrer Entdeckung. Daß
ausgerechnet der Pik Dommajewa , wie der unterseeische
Berg nach seinem Entdecker benannt worden war, abermals Dommajews Interesse geweckt hatte, beschäftigte nun auch Iwan Kunaritschew in immer
stärkerem Maß.
    Es gab noch
so viele andere Guyots zu finden und zu
katalogisieren. Normalerweise wurde der Fundort eingetragen, und damit hatte
sich zunächst die Angelegenheit. Aber mit dem Pik Dommajewa mußte es seine besondere Bewandtnis haben.
    Iwan ertappte
sich dabei, daß ihn jede Einzelheit beschäftigte.
    Er verließ
gegen acht Uhr das Deck. In der Messe war noch einiges los. Man unterhielt
sich, trank Wodka und spielte Karten. Gemächlich schlenderte der PSA-Agent
durch die Korridore, um seine Kabine aufzusuchen. Ihm war nicht nach
Gesellschaft zumute. In seinem Raum angekommen griff er nach der Bordzeitung,
die in einer kleinen Druckerei täglich frisch aufgelegt wurde und die letzten
Neuigkeiten berichtete.
    Hin und
wieder griff er nach der Wodkaflasche auf dem flachen Tisch neben sich und nahm
einen Schluck direkt aus der Flasche.
    Kunaritschew
hatte ein Bullauge weit geöffnet. Aber auch von draußen drang keine Kühlung
herein. Kein Lüftchen regte sich. Die See lag dunkel und glatt wie ein Spiegel
da.
    Kunaritschew
zog sich völlig nackt aus. Er schwitzte. Der Ventilator in seiner Kabine war
ausgefallen. Ein Techniker hatte ihm versprochen, sich darum zu kümmern. Aber
dann war der technische Stab doch zu sehr eingespannt gewesen, um sich einer
solchen Lappalie annehmen zu können.
    Es war nicht
Kunaritschews Angewohnheit, früh schlafen zu gehen. Doch wann bot sich für ihn
schon die Gelegenheit, ein paar Stunden in Ruhe und Entspannung zu verbringen?
    Nach und nach
kehrte Ruhe auf dem Schiff ein. Die gedämpfte Musik in der angrenzenden Kabine
verstummte. Gleich nebenan wohnte Natascha, eine reizende, ungewöhnlich
attraktive Reporterin, die Mühe hatte, sich die Männer der Dmitri Schostajow vom Hals zu halten.
    Kunaritschew
bewunderte die grazile Russin, die jedem westlichen Mannequin Konkurrenz hätte
machen können. Eine solche Frau auf einem Schiff! Wenn das nur gutging... Aber
mit dem ihr eigenen Charme und der großartigen Zurückhaltung, die sie an den
Tag legte und die von durchschlagender Wirkung war, hatte sie die Gefahren
durch die Mannsleute hier gemeistert.
    Natascha
verstand es, die Männer richtig zu nehmen - und trotz ihrer ungewöhnlichen
Schönheit kam sie mit jedem aus. Es kamen keine Eifersucht und kein Streit auf.
    Natascha war
Kamerad, voll emanzipiert. Sie ließ sich keine Kavaliersdienste leisten, packte
selbst an wie ein Mann und vermied es von Anfang an, aufreizende oder gar zu
wenig Kleidung zu tragen. Obwohl ihr manchmal danach zumute gewesen wäre,
gerade bei diesem herrlich warmen Wetter. Die Männer waren oft nur mit einer
Badehose bekleidet. Einen solchen Luxus und solche Erleichterung hatte Natascha
sich nicht leisten können!
    Sie wäre
nicht einmal auf den Gedanken gekommen, ihren Bikini

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