048 - Bestien aus Feuer und Asche
ihres Wagens brummen.
Dann war sie unterwegs – aber nicht zum Schönheitssalon, sondern zu Charlie Yates, ihrem windigen Freund.
Eine halbe Stunde und zwei Drinks später traf Sean Blocker ein. Er war bestimmt nur unwesentlich leichter als ein ausgewachsenes Nashorn, hatte dicke, vorgewölbte Wangen und sehr tief liegende himmelblaue Augen.
»Hallo, Freund«, sagte er grinsend, als ihm Frank Meax öffnete.
»Komm rein«, sagte Meax und gab die Tür frei.
»Ich bin gespannt wie ein Regenschirm«, bemerkte Blocker, während er mit gesenktem Kopf ins Haus stampfte. »Die Andeutungen, die du am Telefon gemacht hast, lassen einen ja ganz kribbelig werden.«
»Ich habe etwas Großes vor, und ich möchte, daß du dabei bist«, sagte Frank Meax. »Es soll gewissermaßen einen Zeugen geben, der die ungewöhnlichen Geschehnisse bestätigen kann.«
Sean Blocker nickte eifrig. »Ich bin dein Mann, Frank. Du weißt, daß du immer auf mich zählen kannst.«
»Ja, das weiß ich, und dafür bin ich dir sehr dankbar. Vielleicht werde ich in den nächsten Tagen niederschreiben, was wir erleben werden, und du wirst Kapitel für Kapitel bezeugen.«
Blocker lachte. »Mann, Mann, ich bin nervös wie ein Traber vor dem Start. Sagst du mir endlich, was du vorhast?«
»Eins nach dem andern. Zuerst wirst du dich mit einem Drink stärken.«
»Da sage ich nicht nein.«
Die Männer begaben sich ins Wohnzimmer, und Sean Blocker nahm seinen dreistöckigen Scotch entgegen. Er bekam immer dasselbe Quantum und immer dieselbe Marke.
»Auf uns«, sagte er mit erhobenem Glas. »Und auf das, was wir vorhaben. Was immer es sein mag. Ist Anne zu Hause?«
»Nein, sie ist bei ihrem Geliebten.«
Blocker schüttelte den Kopf. »Also ich verstehe dich nicht, Frank. Sie setzt dir Hörner auf, du weißt es, aber du unternimmst nichts dagegen.«
Meax grinste eisig. »Wer sagt, daß ich nichts unternehme?«
»Naja…«
»Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, mein Lieber, und finden heute ihren Abschluß.«
»Hast du vor, dich scheiden zu lassen? Anne mag mich nicht, und ich hab’ sie ehrlich gesagt auch nicht gerade ins Herz geschlossen, deshalb würde ich die Scheidung begrüßen. Sagte ich dir nicht schon vor zwei Jahren, daß Anne nicht zu dir paßt? Aber du hast nicht auf mich gehört. Gegen eine Frau im Bett kommt ein Freund, der es ehrlich meint, eben nicht an. Sie hat dich herumgekriegt.«
»Das stimmt nicht. Ich war es, der sie heiraten wollte.«
Blocker lachte. »Ich weiß, kein Mann hört das gern, aber es ist so, wie ich es sage, Frank. Sie hat dich um den Finger gewickelt. Okay, der Entschluß, sie zur Frau zu nehmen, kam von dir, aber Anne hat dich dazu veranlaßt, ohne daß es dir auffiel. Ja, ja, die Weiber haben eine große, geheimnisvolle Macht über uns Männer.«
»Trink aus, ich möchte dir etwas zeigen«, sagte Meax, allmählich unruhig werdend.
Das war kein Problem für Sean Blocker. Er soff wie ein Loch. Seine diesbezüglichen Ausrutscher ließen den Verdacht begründet erscheinen, daß er hart an der Grenze zum Alkoholiker war.
Er warf den Kopf in den Nacken, setzte das Glas an den weit geöffneten Mund und schüttete den Scotch mit einem schnellen Ruck hinein.
Nachdem er das Glas abgestellt hatte, klatschte er in die Hände und sagte: »Hepp! Ich bin bereit.«
Frank Meax führte den Freund in den Keller. Blocker wußte, daß sich Meax dort unten ein Laboratorium eingerichtet hatte.
Hin und wieder nahm ihn Frank Meax mit in sein Allerheiligstes.
Ob Anne schon mal hier unten gewesen war, wußte Blocker nicht.
Jedenfalls war Anne von ihrem Mann noch nie dazu aufgefordert worden, diese Räume zu betreten.
Der Keller war Franks Reich, hierher zog er sich zurück, wenn er allein und ungestört sein wollte, hier frönte er seinem Hobby, von dem Blocker nicht ahnte, wie gefährlich es war.
Das Kreischen und Keckem zweier Gibbons begrüßte sie, als sie das Laboratorium betraten. Die beiden kleinen, lustigen Affen sprangen im großen Gitterkäfig hin und her.
»Na, ihr beiden«, sagte Sean Blocker und klopfte mit dem Handrücken gegen den Käfig. »Drollige Kerlchen sind das…«
»Laß sie!« sagte Frank Meax scharf.
Blocker kehrte dem Käfig den Rücken zu. »Sag mal, du hast jede freie Minute dafür verwendet, um an irgendeinem Ding herumzubasteln, tatest immer sehr geheimnisvoll. Was ist daraus geworden?«
»Das Gerät ist fertig.«
»Tatsächlich? Und wozu ist es gut? Darf ich es mal sehen?«
»Das
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