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048 - Blut für Lukretia

048 - Blut für Lukretia

Titel: 048 - Blut für Lukretia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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aber sie musste es nicht tun, wenn sie nach Blut gierte. Sie konnte ihre Menschengestalt beibehalten, was sie meist tat, da sie es genoss, ihre Schönheit auf ihre Opfer wirken zu lassen. Ihre Wut auf Dorian steigerte sich. Warte nur , dachte sie, einmal erwische ich dich auch noch.
    »Erinnere dich an deinen Auftrag, Lukretia!«, sagte der Dämonenkiller, »du sollst uns sicher nach London bringen. Vergiss das nicht!«
    »Ich vergesse es nicht«, flüsterte Lukretia. Aber ihr Verlangen nach dem jungen hübschen Inder dauerte an. Und die Stewardess reizte sie ganz besonders. Vielleicht ergab sich doch noch eine Möglichkeit, ihre Begierde zu stillen.
    Coco schloss die Augen und entspannte sich. Sie versuchte sich in Trance zu versetzen. Sie wollte wissen, ob es ihr heute gelang, einen Teil ihrer magischen Kräfte zu mobilisieren, doch wie in den vergangenen Tagen blieb ihr Bemühen erfolglos.
    »Pass auf Lukretia auf«, sagte Dorian leise zu Coco. »Ich sehe mich um, ob ich etwas Verdächtiges entdecke.«
    Coco nickte ihm zu, und Dorian stand auf. »Ich geh mal wo hin.«
    Dorian holte sein Amulett hervor. Der Reihe nach musterte er die hinter ihnen sitzenden Passagiere, doch keiner schenkte ihm mehr als einen flüchtigen Blick. Er ging langsam den Gang entlang, bis er die Toilette erreicht hatte, betrat sie, wusch sich die Hände, wartete einige Minuten und kehrte zu seinem Sitz zurück. Die Passagiere waren der übliche, bunt zusammengewürfelte Haufen, fast alles Geschäftsleute. Der Dämonenkiller setzte sich. Die Stewardessen hatten begonnen, das Mittagessen zu servieren. Coco und Lukretia aßen nichts, und Dorian ließ das Essen nach ein paar Bissen stehen.
    Sie landeten in Kalkutta, wo sie eine halbe Stunde Aufenthalt hatten. Einige Reisende stiegen aus. Dorian beobachtete die Passagiere, die jetzt zustiegen, doch es fiel ihm an keinem etwas auf. Das Flugzeug hob ab, und die Drei schwiegen.
    Nachdem sie etwa fünfzehn Minuten unterwegs waren, stand Lukretia auf. Dorian blickte ihr nach. Sie öffnete eine der drei Toilettentüren und zog die Tür hinter sich zu. Der Dämonenkiller wandte den Kopf und sah Coco an.
    »Irgendetwas stimmt nicht«, sagte sie rasch. »Ich spüre es. Ich weiß nicht …« Sie brach ab und richtete sich auf. »Merkst du es nicht, Dorian?«
    Er fühlte sich plötzlich schläfrig. Er schloss die Lider halb, kämpfte gegen die Müdigkeit an und riss die Augen auf. Sein Blick fiel auf die Passagiere. Alle schienen zu schlafen.
    Dorian sprang auf.
    »Ich spüre, dass etwas mit Lukretia geschieht«, sagte Coco.
    Der Dämonenkiller trat in den Gang und lief an den schlafenden Passagieren vorbei in Richtung der Toiletten. Noch immer musste er gegen die magische Schläfrigkeit ankämpfen. Hoffentlich ist der Pilot nicht auch eingeschlafen, schoss es ihm durch den Kopf, dann hatte er die Toilettentür erreicht. Die beiden anderen Toiletten waren unbesetzt. Dorian riss an der Tür, doch sie ließ sich nicht öffnen. Er hörte einen lauten Schrei, der gurgelnd abbrach.
    »Lukretia!« Dorian riss stärker an der Tür. Er warf sich dagegen, doch sie ging nicht auf.
    Coco war ihm gefolgt und blieb neben ihm stehen. »Sie ist in Lebensgefahr – ich spüre es. Wir müssen die Tür aufbrechen.«
    »Das ist leicht gesagt.« Dorian warf sich wieder gegen die Tür. Er prallte zurück, doch er hatte nichts erreicht.
    Wieder war ein gurgelndes Geräusch zu hören, in das sich ein Zischen mischte. Dorian und Coco hatten nicht bemerkt, dass sich ein Mann genähert hatte.
    »Lassen Sie mich mal ran!«, sagte der Mann.
    Dorian warf ihm einen überraschten Blick zu. Der Mann trug einen gut sitzenden blassblauen Anzug. Sein schwarzes Haar lag eng am Kopf und war streng nach hinten gekämmt. Sein Teint war olivfarben. Das einzig auffallende an dem Unbekannten waren die seltsamen Stulpenhandschuhe aus Rehleder. Der Mann lächelte schwach, hob beide Hände und bewegte sie blitzschnell. Die Tür sprang mit einem lauten Knall auf und glitt wie von unsichtbaren Händen bewegt zurück. Gestank drang aus der Toilette. Lukretia lehnte an der Wand. Ihr Gesicht war angstvoll verzerrt. Mit beiden Händen wehrte sie die hübsche Stewardess ab, die dabei war, sich zu verwandeln. Sie hatte sich in die Toilette geschlichen, ohne von Dorian bemerkt zu werden.
    Lukretia hatte eine magische Spange im Mund, die verhinderte, dass sie sich in eine Fledermaus verwandeln konnte, außerdem konnte sie ihre Vampirzähne nicht gebrauchen.

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