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048 - Blut für Lukretia

048 - Blut für Lukretia

Titel: 048 - Blut für Lukretia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Dorians Seite stand. Vielleicht hatten die Oppositionsdämonen ihn ohne Lukretias Wissen mit seinem Schutz beauftragt. Nach einigen Minuten gab er es auf. Er war auf Vermutungen angewiesen, die ihm nicht weiterhalfen.
    Die Maschine setzte zur Landung an, und sie stiegen aus. Dorian und Coco sahen sich genau um, doch von dem Unbekannten sahen sie keine Spur. Er war verschwunden. Lukretia hatte für sie Zimmer im Oberoi Sheraton, einem vierunddreißigstöckigen Luxushotel, bestellt.
    Die Fahrt vom Flughafen zum Hotel verlief ohne Zwischenfälle. Dorian und Coco konnten sich nicht satt sehen, für einige Zeit vergaßen sie all ihre Sorgen. Bombay ist Indiens bedeutendste Hafenstadt, sie ist als Gateway of India – Tor zu Indien – bekannt. Eine eindrucksvolle Stadt, die von unzähligen Hügeln umgeben ist. Hier finden sich alle Volksgruppen des Riesenlandes zusammen. Jede hält an ihren Sitten und Gebräuchen und an ihrer traditionellen Kleidung fest, was ein buntes Bild ergibt. Das Hotel lag im südlichen Teil des Stadtviertels Marine Drive. Hier war ein modernes Hotel- und Geschäftszentrum entstanden. Das Oberoi Sheraton war eine kleine Stadt für sich. Es gab sieben Restaurants, drei Bars, einen Nachtklub, ein Schwimmbad, ein drehbares Terrassengeschoss, und in vier Stockwerken des Wolkenkratzers waren mehr als zweihundert Läden untergebracht. Dorian wäre es lieber gewesen, wenn Lukretia in einem kleineren Hotel Zimmer bestellt hätte. Sie hatten nebeneinanderliegende Zimmer im zwanzigsten Stockwerk.
    »Jetzt wird es Zeit, dass wir uns unterhalten«, sagte Dorian.
    »In einer halben Stunde«, sagte Lukretia. »Ich muss mich um Guido kümmern.«
    Dorian warf dem Bassgeigenkasten einen misstrauischen Blick zu. »Okay«, stimmte er zu und ging zu Coco ins Zimmer. »Lukretia kommt in einer halben Stunde.«
    »Ich dusche mich rasch«, meinte Coco, schlüpfte aus ihrem Kleid und verschwand ins Badezimmer.
    Dorian unterzog die Minibar einer Prüfung. Sie war gut gefüllt. Er nahm sich eine Cola, stellte sich ans Fenster und blickte über die Back Bay. Er trank in kleinen Schlucken, rauchte eine Zigarette und dachte nach. Er beschloss, Lukretia gegenüber nichts vom Eingreifen des Unbekannten zu erwähnen. Coco trat aus dem Badezimmer. Sie trug einen flauschigen Bademantel und setzte sich auf einen Stuhl.
    »Willst du etwas trinken, Coco?«
    »Nein, danke«, lächelte sie. »Ich bin müde. Ich halte nichts mehr aus.«
    »Das ist bei deinem Zustand auch kein Wunder«, sagte Dorian und setzte sich neben sie.
    Coco beugte sich vor. »Mir geht der Zwischenfall aus dem Flugzeug nicht aus dem Kopf«, meinte sie nachdenklich. »Ich würde nur zu gern wissen, wer der Mann ist.«
    »Mir geht es nicht anders.«
    »Wir müssen auf alle Fälle vorsichtig sein. Lukretia scheint mir nicht die ideale Verbündete zu sein. Sie lässt sich zu sehr von ihren dämonischen Neigungen treiben. Ich fürchte, wir werden noch Schwierigkeiten mit ihr bekommen.«
    Dorian nickte und stand auf, als an der Tür geklopft wurde. Lukretia trat ein. Sie hatte sich nicht umgezogen, aber sie wirkte wie neugeboren. Dorian vermutete, dass sie sich ihrem Gefährten gewidmet hatte und ihm etwas Blut ausgesaugt hatte. Dorian war die Gegenwart der Vampirin fast unerträglich.
    »Wie geht es jetzt weiter?«, fragte er.
    Lukretia setzte sich. »Ich besorge uns ein Schiff.«
    »Unser Bedarf an Schiffsreisen ist für die nächsten Jahre gedeckt«, sagte Dorian grimmig.
    »Es gibt aber keine andere Möglichkeit«, stellte Lukretia fest. »Ich habe eine vorgeschriebene Route erhalten. Die Reise geht per Schiff weiter.«
    »Da dauert es Wochen, bis wir endlich in London sind«, warf Coco ein.
    Lukretia schüttelte den Kopf. »Wir fahren nach Aden. Und von dort aus … Das wird sich dann herausstellen.«
    Nach ihrem Abenteuer mit Tangaroa hatte Dorian wenig Lust auf eine Schiffsfahrt.
    »Es steht euch aber frei, eine andere Route einzuschlagen«, sagte Lukretia spitz, »dann braucht ihr aber nicht mit meiner Hilfe zu rechnen.«
    Dorian musterte die Vampirin. Er hatte gute Lust, die Reise auf eigene Faust fortzusetzen. Lukretia erschien ihm immer weniger geeignet für ihre Aufgabe.
    »Nun – was ist?«, fragte Lukretia schließlich, als Dorian und Coco schwiegen.
    »Es bleibt uns wohl keine andere Möglichkeit, als zuzustimmen«, meinte Coco.
    »Gut. Ich besorge ein Boot. Irgendeine Jacht. Mit einem Linienschiff ist es zu gefährlich.« Sie stand auf. »Ich gebe euch

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