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048 - Blut für Lukretia

048 - Blut für Lukretia

Titel: 048 - Blut für Lukretia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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es in Thailand für Ausländer nicht zu geben. Mehr als zehn verschiedene Speisen befanden sich auf dem Wagen. Während sie aßen, wurde es langsam dunkel. Für Coco und Dorian waren die Speisen nichts Ungewohntes, da sie in London häufig thailändische, indische und chinesische Restaurants besuchten.
    Besonders gut schmeckte der Kao Pad, gebratener Reis, und das süßsaure Rindfleisch. Dazu tranken sie deutsches Bier. Zu Dorians größter Überraschung hatte Coco einen gesegneten Appetit. Nach einer halben Stunde waren die vielen Tassen und Schüsseln bis auf einige Bissen leer.
    Der Kellner hatte eine englischsprachige Abendzeitung, die Bangkok World, mitgebracht. Noch immer beschäftigte sich die Presse mit Tangaroa. Wie üblich waren sich die Wissenschaftler nicht einig. Hinter all den Theorien stand die bange Frage, ob es noch andere solcher Monster in den Tiefen der Ozeane gab. Eines war aber sicher: In Zukunft würden sich die Großmächte intensiver mit der Tiefsee beschäftigen.
    Dorian legte die Zeitung zur Seite. »Ich fahre jetzt los.«
    »Ich komme mit.« Coco stand auf. »Ich glaube, dass es besser ist, wenn wir zusammenbleiben.«
    Der Dämonenkiller teilte ihre Meinung. Sie verließen das Hotel und blieben auf der Straße stehen. Dorian sah sich rasch um. Die meisten Leute, die ihnen entgegenkamen, waren europäisch gekleidet. Nichts Verdächtiges war zu sehen. Dorian sperrte den VW auf, setzte sich hinters Lenkrad, während Coco neben ihm Platz nahm. Er schlug den Stadtplan auf und reichte ihn Coco. Mit einem roten Filzstift hatte er die Route eingezeichnet. Er wollte die Stadt in Südostrichtung verlassen.
    Er startete, schaltete die Scheinwerfer ein und fuhr langsam los. Das Linksfahren war er gewohnt. Er bog nach rechts in die Rama IV Road ein und fuhr am Lumpini Park vorbei. Coco blickte interessiert auf die Statue des Königs Vajiravudh, die vor dem Park stand.
    »Schade, dass wir nicht unter anderen Umständen hier sind«, sagte Coco bedauernd. »Hier gibt es so viele Dinge zu sehen, die mir gefallen.«
    Dorian lächelte. »Ich verspreche dir, dass wir, sobald uns keine Gefahr mehr droht und das Kind auf der Welt ist, einen ausgedehnten Urlaub machen werden. Eine Weltreise, bei der …«
    »Belüge dich nicht«, sagte Coco fast unhörbar. »Einen richtigen, unbeschwerten Urlaub werden wir nie machen können, dazu haben wir zu viele Feinde. Wir müssen immer darauf gefasst sein, dass uns jemand etwas antun wird.«
    Der Dämonenkiller presste die Lippen zusammen. Er wusste, dass Coco Recht hatte. Schweigend fuhr er weiter. Nach einigen Minuten änderte sich das Stadtbild, jetzt waren fast nur noch kleine moderne Häuser und Bungalows zu sehen.
    Bald hatte er den Stadtrand erreicht. Er fuhr jetzt die gut ausgebaute Überlandstraße Sukhumvit Road entlang, die nach Samutprakan führte. Der Verkehr wurde immer schwächer, je weiter sie sich von der Stadt entfernten. Dorian fuhr langsamer und suchte nach einem geeigneten Platz, wo er die Beschwörung durchführen konnte. Das Land war flach, nirgends auch nur der kleinste Hügel. Überall waren riesige Obstgärten, Kokospalmen, Betelnussbäume, Zuckerrohrplantagen und Reisfelder zu sehen.
    Dorian bremste ab, als er einen schmalen Feldweg erblickte, der zu einer Kokospalmenplantage führte. Er bog in den Feldweg ein und schaltete die Scheinwerfer ab. Der hochstehende Mond spendete genügend Licht, trotzdem fuhr er langsam. Nach zweihundert Metern stellte er den Motor ab und stieg aus. Er sah sich aufmerksam um, nickte zufrieden und half Coco beim Aussteigen. Er nahm ein kleines Säckchen aus dem Handschuhfach, in dem sich die Utensilien befanden, die er zur Beschwörung benötigte. Der Dämonenkiller wandte sich nach links, und Coco folgte ihm in einigen Metern Abstand. Zwischen einer Palmengruppe blieb er stehen. Er nickte zufrieden. Weder von der Straße, noch vom Feldweg aus war er zu sehen.
    Er schlüpfte aus seinen Kleidern und rieb sich Hände und Gesicht mit einer scharf riechenden Flüssigkeit ein, die er aus verschiedenen Kräutern zubereitet hatte. Aus dem Säckchen holte er ein blutbeschmiertes Hühnerbein, mit dem er um sich einen Kreis in den sandigen Boden zog. Er kniete nieder und presste die Knie zusammen. Dann setzte er sich auf die Fersen, beugte den Oberkörper vor und stieß den Hühnerknochen vor sich in den Boden, presste die Hände gegen die Schenkel und legte die Stirn auf den Hühnerknochen. Er konzentrierte sich, versuchte

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