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048 - Blut für Lukretia

048 - Blut für Lukretia

Titel: 048 - Blut für Lukretia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Begleiter war, hatte sich zwischen den beiden ein seltsames Verhältnis entwickelt. Sera hing abgöttisch an Lukretia.
    »Wir fahren jetzt zu mir«, sagte Lukretia. »Ich nehme an, dass ihr mit einem Wagen gekommen seid?«
    »Richtig«, sagte Dorian. »Und was machen wir mit den Toten?«
    »Wir lassen sie liegen«, sagte Lukretia gleichgültig.
    Dorian legte einen Arm um Cocos Schultern und führte sie zum Wagen, während Lukretia Mahan Kal und Guido Sera in einigen Metern Abstand folgten.
    Dorian blieb vor dem VW stehen und sperrte auf. Lukretia sagte in herablassendem Ton:
    »Einen besseren Wagen hast du nicht besorgen können? Diese Klapperkiste ist meiner nicht würdig.«
    Dorian lächelte. »Wenn ich geahnt hätte, dass ich dich kennen lernen würde, hätte ich natürlich einen Luxuswagen gemietet.«
    Lukretia reagierte nicht darauf. »Setzt euch nach hinten. Ich fahre selbst.«
    Dorian und Coco gehorchten. Lukretia wartete, bis Guido Sera neben ihr Platz genommen hatte, dann fuhr sie los.
    »Habt ihr irgendetwas Wichtiges in eurem Hotel?«, fragte Lukretia, als sie die Schnellstraße erreicht hatten und in Richtung Bangkok fuhren.
    »Nein«, sagte Dorian. »Aber es würde auffallen, wenn wir einfach verschwinden …«
    »Lasst das nur meine Sache sein. Ich werde alles veranlassen.«
    »Und wie soll es weitergehen?«, erkundigte sich der Dämonenkiller.
    »Das werde ich mir noch überlegen. Es ist leider nicht möglich, dass wir einen Direktflug nach London nehmen. Wir müssen auf jeden Fall nach Bombay, dort werden wir weitersehen. Im Augenblick kann ich nichts Genaueres sagen, ich bekomme erst meine Instruktionen.«
    »Wohnst du ständig in Bangkok?«, fragte Dorian.
    »Nein. Ich habe ein Haus in Kalkutta und eines in Saigon.«
    Als sie die Stadt erreichten, fing es leicht zu regnen an. Das war im August nichts Ungewöhnliches, fast jeden Tag ging Regen nieder. Dorian musterte Lukretia und Guido Sera, der bis jetzt nicht ein einziges Wort gesprochen hatte. Der Zwerg hockte steif im Sitz, hatte die schmalen Hände über dem Bauch gefaltet und die Augen geschlossen. Ab und zu rülpste er geräuschvoll. Die Dämonenkillerinstinkte Dorians erwachten. Er hatte sich zwar mit den Oppositionsdämonen verbündet, aber bei den Zusammenkünften mit ihnen hatte er keinen erkennen können, da sie gesichtslos aufgetreten waren.
    Bei Lukretia war es anders. Sie war eine reinblütige Dämonin. Ein Mitglied der Schwarzen Familie, der auch Coco angehört hatte – bis sie von ihrem Vater verstoßen worden war. Lukretia war ein Vampir. Ihr Alter war nicht zu schätzen. Sie konnte fünfundzwanzig sein, so sah sie zumindest aus, aber auch einige hundert Jahre alt, was bei Dämonen häufig vorkam.
    Dorian fragte sich, wie vielen unschuldigen Menschen Lukretia wohl schon den Tod gebracht hatte? Seine Hände zitterten. Mühsam beherrschte er sich.
    Er durfte ihr nichts tun, und das war gegen seine Natur. Der Gedanke, auf die Hilfe einer Vampirin angewiesen zu sein, war nicht nach seinem Geschmack.
    Coco spürte Dorians Erregung, sie legte eine Hand auf seine Schenkel, und er blickte sie an. Sie lächelte ihm schwach zu. Ihr Haar war zerrauft und staubig, das Kleid war zerfetzt.
    »Das Leben ist seltsam«, stellte Lukretia fest. »Niemals hätte ich mir träumen lassen, dass ich dem größten Feind der Familie helfen soll.«
    »Mir geht es nicht anders«, erwiderte Dorian. »Ich kenne nur eine Behandlung für einen Vampir: den Pfahl!«
    Lukretia kicherte. Sie genoss die absurde Situation sichtlich.
    »Ich darf dich nicht töten«, sagte sie, »dabei würde ich so gern meine Zähne in deine Kehle schlagen. Und dir zittern die Hände bei dem Gedanken, mich mit Weihwasser zu besprengen und mir einen Eichenpfahl in die Brust zu treiben.« Sie lachte wieder, und Dorians Gesicht verfinsterte sich.
    Sie fuhren an der Hualumpong Railway Station vorbei, dem Hauptbahnhof Bangkoks, von dem aus die Züge in den Norden und Osten des Landes verkehrten. Den Menam überquerten sie über die Memorialbrücke, die nach dem Stadtbegründer Rama I. genannt wurde. Dann ging es geradeaus weiter, rund um den Big Circle, vorbei am Tak-Sin-Denkmal.
    Lukretia bog in die Lardva Road ein. Dorian und Coco glaubten sich in eine andere Welt versetzt. Hier gab es unzählige kleine Kanäle, winzige Gartenanlagen. Viele der Häuser standen auf Pfählen.
    »Wir befinden uns in Dhonburi«, sagte Lukretia. »Das ist der älteste Teil der Stadt.«
    Vor einem der

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