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048 - Cinemania

048 - Cinemania

Titel: 048 - Cinemania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Jellos erschauderten, obwohl Cortes nicht mehr gefährlich werden konnte. Kimjo wollte den schrillen Tönen ein Ende machen.
    Entschlossen setzte er ein Messer an den Hals des Mechicos, doch Matt hielt ihn zurück.
    »Warte! Wir müssen herausfinden, was hinter diesem Anfall steckt! Ein Toter kann keine Fragen beantworten!«
    Außerdem wäre es kaltblütiger Mord gewesen, aber Kimjo machte nicht den Eindruck, als würde er sich in diesem Moment um moralische Grundbegriffe scheren. Matt hatte in den letzten beiden Jahre die Erfahrung gemacht, dass man in solchen Fällen den Leuten ihren eigenen Vorteil klarmachen musste. Kimjo zögerte zwar einige Sekunden, ließ dann aber von seinem Opfer ab.
    Matt atmete auf. Endlich kam er dazu, sich nach Rodriq umzusehen. Aruula und zwei Jellos hatten den zweiten Mechico ebenfalls niedergerungen. Er schien nicht ganz so schwer verletzt zu sein. Offensichtlich war er leichter zu bändigen gewesen als sein Companio.
    Langsam beruhigte sich die Lage wieder. Cortes hörte auf zu strampeln. Sein Gekreische verebbte, die glühenden Pupillen wurden stumpf und leer. Der Wahn, der ihn erfasst hatte, fiel langsam von ihm ab. Erste Anzeichen von Schmerzempfinden zuckten über sein Gesicht.
    »Warum bist du ausgerastet?«, fragte Matt, erhielt aber keine Antwort. Abgesehen vom Winseln der verletzten Biisons wurde es totenstill in dem Rondell. Die Schaulustigen, die sich auf der Straße drängten, wagten sich noch nicht heran.
    »Ich…«, drang es über die blutigen Lippen des Mechicos. Seine Stimme schwankte, doch nach zwei weiteren Versuchen gelang es ihm, den Ton zu halten. »Ich… ich wollte das nicht. Es war wie ein Drang. Als ob ich… Argghl«
    Es war nicht der Schmerz, der Cortes mitten im Satz verstummen ließ, sondern ein paar schwarze Fasern, die aus seinem Adamsapfel quollen. Sein Kinn ruckte in die Höhe, die Augen weiteten sich vor Schreck - dann sackte er leblos zur Seite.
    Rodriq erging es nicht anders. Auch sein Kehlkopf wirkte, als ob ein Insekt daraus hervorbrechen würde, doch bei genauem Hinsehen entdeckte Matt einen winzigen Pfeil, der sich in den Hals des Mechicos gebohrt hatte. Die vermeintlichen Käferbeine waren in Wirklichkeit dünne Fäden, die zur Stabilisierung der Flugbahn dienten.
    Aruula war die Erste, die auf dem Absatz herum wirbelte.
    Ihr Blick suchte das Obergeschoss des Nachbarhauses ab. Legte man Schussrichtung und Winkel zugrunde, mussten die Pfeile von dort stammen. Vermutlich aus einem Blasrohr oder etwas Ähnlichem. Matt, Kimjo und die anderen Jellos schlossen sich an, doch außer einem hölzernen Wasserturm war auf dem Dach nichts auszumachen.
    Wer immer die beiden Amokfahrer zum Schweigen gebracht hatte, war nach dem zweiten Schuss abgetaucht, ohne zu prüfen, ob er seine Opfer getroffen hatte. Das war die Tat eines Schützen, für den Mord aus dem Hinterhalt zur Routine gehörte.
    Perfekt durchgeführt. Lautlos, schnell . und unerkannt.
    »Die Schatten«, flüsterte Kimjo, der es nicht wagte, seine Vermutung laut auszusprechen. Trotzdem verstanden die Umstehenden jedes Wort, als er fortfuhr: »Hab ich's nicht gesagt? Sie erledigen jeden, der Microware gefährlich werden könnte.«
    Matt spürte einen eisigen Hauch, der seinen Nacken streifte. »Du glaubst wirklich, dieser Amoklauf hatte etwas mit dem Cinemaa zu tun?«
    Kimjo bekräftigte seinen Standpunkt, und diesmal war Matt durchaus bereit, ihm Glauben zu schenken. Denn es gab etwas, das die Worte des Nams in völlig neuem Licht erscheinen ließ. Matt erinnerte sich wieder, warum ihm der Satz »Ich komme wieder« so bekannt vorkam. Dasselbe hatte Arnold Schwarzenegger in The Terminator gesagt, bevor er mit einem Auto in die Polizeistation rauschte…
    ***
    Aikos Gleiter umrundete unbehelligt den Turm, der einst als Arco Plaza bekannt gewesen war. Als sie die Nordflanke des Gebäudes erreichten, wurden in der vermauerten Front schwere Stahlplatten sichtbar. Durch handbreite Sichtschlitze registrierte man ihre Ankunft. Als sie näher kamen, schwangen die Tore quietschend nach innen auf.
    Der Cyborg warf einen misstrauischen Blick in den primitiven Hangar. Mehrere Wachposten zeichneten sich im Halbdunkel ab, doch sie nahmen keine bedrohliche Haltung ein. Also flog Aiko hinein. Wenn er seinen Vater finden wollte, musste er einfach das eine oder andere Risiko auf sich nehmen.
    Der offene Zweisitzer beschrieb eine elegante Schleife, kehrte zum Tor zurück und setzte sanft auf. Die Kraftzellen

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