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048 - Cinemania

048 - Cinemania

Titel: 048 - Cinemania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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unser Gilde wird aufgelauert, viele wurden schon verprügelt oder gar getötet. Ohne unsere japanischen Freunde«, er nickte in Richtung von General Fudoh, »wäre es schlecht um die Sicherheit von Microware bestellt. Doch zur Vergeltung bedrängen die Nams nun seine - und auch Ihre - Landsieute, die sich im Hafenviertel angesiedelt haben. Wir leben leider in einer ungerechten Welt, in der jede Hand gebraucht wird, um den ungleichen Kampf zu gewinnen.«
    Aiko presste seine Finger in einer nachdenklichen Geste gegeneinander. Aus den Augenwinkeln sah er zu General Fudoh hinüber, der sich während der rührseligen Geschichte nicht einen Zentimeter von der Stelle gerührt hatte. Wären nicht die funkelnden Augen über der Maske gewesen, hätte die Rüstung genauso gut leer sein können.
    »Sie wollen mich als Söldner engagieren?«, fasste Aiko die Ansprache zusammen.
    Thornton gab sich enttäuscht. »Ich möchte Sie bitten, uns zu unterstützen«, berichtigte er.
    »Natürlich würde diese Hilfe auf unserer Seite Kräfte freisetzen, die sich um die Suche nach Ihrem Vater bemühen könnten. Sie wissen doch: Eine Hand wäscht die andere.«
    Der Cyborg schnaufte verächtlich. »Wen kann ich schon umbringen, den Ihre vermummten Schergen nicht besser erledigen können?«
    Thornton ließ sich von diesem Vorwurf nicht aus der Ruhe bringen. »Ihre Begegnung auf dem Dach war ein bedauerliches Miss Verständnis«, beharrte er. »Wenn Sie mit der Lage in El'ay besser vertraut wären, würden Sie unsere Vorsichtsmaßnahmen verstehen. Wie ich hörte, hatte Ihre Gemeinschaft ebenfalls Schwierigkeiten mit Neidern aus der Umgebung, drüben in…«
    Aiko hütete sich davor, den Satz für Thornton zu beenden. Niemand brauchte zu wissen, dass ihre Enklave in Amarillo lag. Miki Takeo hatte ebenfalls dicht gehalten, anders war Thorntons Neugierde nicht zu verstehen.
    Ein Moment des peinlichen Schweigens entstand. Aiko machte sich nicht die Mühe, ihn zu überbrücken. Er wusste nun, dass sein Vater in Los Angeles gewesen war. Das genügte, um seine Spur aufnehmen. Ein gepanzerter Androide hinterließ überall einen bleibenden Eindruck.
    »Sie müssen sich nicht sofort entscheiden«, lenkte Thornton ein. »Hören Sie sich ein wenig in der Stadt um, Tsuyoshi-San. Machen Sie sich Ihr eigenes Bild. Ich sehe inzwischen, was sich bezüglich Ihres Vaters machen lässt. Warum schauen Sie sich heute Abend nicht unsere Kinovorstellung an? Es ist ein Film aus der Zeit unserer Vorväter. Er wird Ihnen gefallen. Es geht um einen Maschinenmenschen.« Der Gildenführer ließ ein süffisantes Grinsen aufblitzen. »Danach unterhalten wir uns noch mal. Was meinen Sie?«
    Aiko erklärte sich einverstanden. Je eher er aus diesem Bau heraus kam, desto besser. Der General hatte während des ganzen Gesprächs keinen Ton von sich gegeben. Jetzt hob er nicht mal die Hand zum Abschied.
    Thornton rief einen Bewaffneten herein, der Aiko zurück in den vierten Stock begleiten sollte. Der Cyborg schloss sich dem Mann an, froh, endlich wieder ins Freie zu gelangen.
    General Fudoh blieb unbeweglich wie eine Statue, während Thornton aufgeregt im Kreis herum tigerte. »Nicht schlecht, nicht schlecht!«, wiederholte der Gildenführer immer wieder.
    »Besser könnte es gar nicht laufen! Dieser Aiko wird uns noch von Nutzen sein.«
    »Wir dürfen ihn nicht gehen lassen«, hielt Fudoh dagegen. Obwohl seine Stimme durch die Maske gedämpft wurde, klang sie kalt und schneidend. »Meine Männer können Aiko noch innerhalb des Gebäudes abfangen. Wir kennen nun seine Stärken und wissen, wie man ihn besiegen kann. Ist er erst mal ausgeschaltet, schlachten können wir in Ruhe den Gleiter aus. Die Bauteile könnten uns helfen, eine viel sendestärkere Anlage zu bauen.«
    »Sind Sie wahnsinnig geworden, General?« Rot vor Zorn blieb Thornton stehen. Nervös auf den Zehenspitzen wippend, polterte er los:
    »Was ist, wenn Takeo schon von seiner Anwesenheit weiß? Wenn er erfährt, dass wir seinem Sohn auch nur ein Haar gekrümmt haben, hetzt er uns sofort seine Kampfroboter auf den Hals.«
    »Ich fürchte den Androiden nicht!« Fudoh schlug sich in einer martialischen Geste auf den Brustkorb. »Unsere Divisionen sind abmarschbereit. Wir fegen Takeos Stützpunkt einfach von der Landkarte.«
    »Nein, nein«, beharrte der Gildenführer gereizt. »Für eine offene Auseinandersetzung ist es noch viel zu früh. Wir müssen noch mehr Menschen ins Cinemaa locken, um unseren Halt in der

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