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048 - Cinemania

048 - Cinemania

Titel: 048 - Cinemania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Kopf und zuckte gleichzeitig die Schultern. »Die sind bestimmt nicht schwerer zu reiten als ein Frekkeuscher«, vermutete sie optimistisch.
    Matt nahm die angebotenen Zügeln entgegen, machte aber ein zweifelndes Gesicht. Als Jetpilot war er ein passionierter Flieger, doch er vertraute lieber der Technik als überdimensionalen Insekten. Vor einigen Monaten war er bedenkenlos in einen offenen Schwebegleiter gesprungen, nun zögerte er.
    Aruula hatte weniger Bedenken. Ihrem Instinkt vertrauend, schwang sie sich auf den Rücken einer feuerroten Libelle, die ein Stück größer als ihre Artgenossen war.
    Der Bellit lief ein paar Schritte vorwärts und entfaltete seine Doppelflügel. Sekunden später hob er fast geräuschlos ab, stieg fünf Meter in die Höhe und blieb, wie auf Kommando, in der Luft stehen. Aruula schaute hinab und machte eine fordernde Handbewegung. »Komm schon, Maddrax! Die sind ganz zahm!«
    »Bockmist«, brummte der Pilot leise. »Mir bleibt aber auch nichts erspart.«
    Schicksalergeben ließ er sich in den ledernen Sattel sinken, der zwischen Kopf und Flügeln saß. Sobald er die Zügel anhob, entfaltete die Libelle ihre transparenten Schwingen und stieg in die Höhe. Ähnlich wie die Frekkeuscher, die er schon geritten hatte, reagierten die Bellits auf sanften Schenkeldruck.
    Die Libelle, auf der Matt saß, war äußerst sanftmütig. Sie nahm von ganz alleine ihre Position neben Aruula ein, als könne sie Matts Unsicherheit spüren. Der reiterlose Bellit schloss sich ebenfalls der Formation an.
    Matt sah auf die Mechicos hinab, die stöhnend zu Bewusstsein kamen. Den Dreien geschah es ganz recht, dass sie von nun an laufen mussten.
    »Was hältst du von einem kleinen Rundflug?«, rief er Aruula zu und deutete in Richtung der San Rafael Hills. »Erst mal nach dort drüben.«
    Die abenteuerlustige Barbarin nickte. Das war ein Ausflug nach ihrem Geschmack. Zufrieden tätschelte sie ihren rot schattierten Bellit. »Los gehts, Flammenschwinge!«, rief sie aus. »Jetzt besuchen wir El'ay!«
    Matt machte sich nicht die Mühe, ihre Aussprache zu korrigieren. Er hatte sich daran gewöhnt, dass die Menschen dieser Zeit alte Namen und Ausdrücke zu neuen Wörtern verballhornten. So wurde aus Matt Drax eben Maddrax, oder aus der Abkürzung L. A. ganz einfach El'ay.
    Matt lockerte die Zügel. Sein Bellit, den er wegen einer auffälligen Schädelfärbung Blaukopf taufte, schloss sich der davonfliegenden Barbarin an. Das reiterlose Tier folgte dichtauf.
    In perfekter Dreierformation schwebten sie über Pasadena hinab, das direkt am Fuße der San Gabriel Mountains lag. Die Stadt, einst selbstständig, dann Teil des Molochs Los Angeles, unterschied sich nicht sonderlich von dem aus Ruinen auferstandenen Washington. Was nach fünfhundert Jahren noch erhalten war, nutzten die Menschen als Wohn- oder Arbeitsstätte. Was sich nicht mehr reparieren ließ, ersetzten sie durch neue Gebäude aus Trümmerstücken oder gebrannten Lehmziegeln. Die Bellits sanken auf eine Flughöhe von fünfzehn Metern herab, von der aus sich das Leben am Boden gut überblicken ließ. Im Gleitflug ging es Richtung Norden.
    Schon bald folgten weitläufigen Siedlungen aus Einfamilienhäusern, wie sie für Los Angeles typisch gewesen waren. Erst bei näherem Hinsehen erkannte Matt, dass die gleichmäßigen Hausreihen seines Jahrhunderts windschiefen Hütten gewichen waren. Die Menschen, die dort unten ihr Tagwerk verrichteten, trugen Fellwesten, Wildlederhosen und grobe Leinenhemden. Sie wirkten wie Trapper, die in den angrenzenden Bergen auf die Jagd gingen. Jeder von ihnen war mit Bogen, Säbel oder Axt bewaffnet. Einige hielten primitive Vorderlader in den Händen.
    Die drei tief fliegenden Bellits wurden misstrauisch beäugt, ob sie eine Bedrohung darstellten. In dieser Siedlung schien man eher auf Frekkeuscher und Andronen als Transportmittel zu setzen, während Bellits wohl die bevorzugte Spezies der Mechicos waren.
    In Matt machte sich ein unangenehmes Gefühl breit. Schon zu seiner Zeit bestand der Großraum Los Angeles aus ethnisch stark voneinander abgegrenzten Bezirken. Ein Blick auf die hellhäutige Bevölkerung zu seinen Füßen ließ ahnen, dass sich daran in den letzten Jahrhunderten nicht viel geändert hatte.
    Sie passierten die San Rafael Mountains und überflogen zwanzig Minuten später den ehemaligen Stadtteil Glendale. Wie schon auf den Hochhausdächern in Pasadena, fielen auch hier die zahlreichen Windräder auf, die zur

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