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048 - Cinemania

048 - Cinemania

Titel: 048 - Cinemania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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hatten den ganzen Morgen noch nichts gegessen.
    Zügig ging es Richtung Osten. Als sie das ehemalige Koreatown erreichten, wagten sie sich wieder tiefer hinab. Dieses asiatisch geprägte Viertel im Schatten Downtowns war traditionell dem Handel verschrieben. Je näher sie dem Stadtzentrum kamen, desto stärker mischten sich die unterschiedlichen Kulturen. Im lebhaften Gewimmel geschäftiger Handler, die ihre Waren auf Lastandronen oder Biisonkarren transportierten, fielen die Bellits nicht weiter auf. Hier ernteten Matt und Aruula keine bösen Blicke, sondern lautstarke Gebote für das reiterlose Tier.
    Die Hautfarbe schien in diesem Gebiet keine große Rolle zu spielen. Pales, Blax, Jellos und Mechicos schwitzten einträchtig nebeneinander, während sie sich durch überfüllte Gassen drängten. Besonders Aruula genoss das exotische Ambiente, das durch Papierlampions und Holzhäuser im Pagodenstil geprägt wurde. Der Geruch von exotisch gewürzten Speisen kitzelte verführerisch in der Nase.
    Matt hielt nach einem geeigneten Landeplatz Ausschau, als Aruula plötzlich einen heiseren Schrei ausstieß. Seine Hand zuckte zum Schwertgriff, doch die Barbarin schwebte nicht Gefahr. Sie wedelte nur aufgeregt mit der Hand herum.
    »Dort drüben!«, sprudelte es aus ihr heraus.
    »Das ist doch Mr. Black!«
    Verblüfft blickte Matt in die angewiesene Richtung. Sie waren dem breitschultrigen Widerstandskämpfer zuletzt in Washington begegnet, wie sollte er da plötzlich auf diese Seite des Kontinents gelangen?
    Als Matt jedoch sah, was Aruula erspäht hatte, musste er ihr Recht geben. Trotz der schwarzen Sonnenbrille war Mr. Blacks Gesicht deutlich zu erkennen. Oder vielmehr das des Mannes, aus dessen Genen er vor dreißig Jahren geklont worden war: Präsident Schwarzenegger!
    Matt brauchte einen Moment, um die Konfrontation mit der Vergangenheit zu verdauen, starrte auf das gut zehn Meter hohe Wandgemälde, das einen bewaffneten Mann in schwarzer Lederjacke zeigte.
    Mehr nock als die vertraute Gestalt verwunderte ihn der Schriftzug darüber: Cinemaa präsentiert: Terminator! Und etwas kleiner darunter: Vorführung nach Anbruch der Dunkelheit. Aufgemalte Pfeile zeigten die Richtung an, in die sich interessierte Zuschauer wenden sollten.
    Mit leichtem Schenkeldruck lenkte Matt den Bellit näher. Wenige Flügelschläge später schwebte er direkt vor dem überdimensionalen Kopf, der auch auf kurze Distanz sehr realistisch wirkte. Wer auch immer das Wandgemälde angefertigt hatte, stand den Künstlern vergangener Zeiten in nichts nach. So kraftvoll wie die Farben leuchteten, konnten sie noch nicht lange Sonne und Regen ausgesetzt sein.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Aruula, während sie mit Feuerschwinge aufschloss.
    »Wird Mr. Black von der Stadtwache gesucht?«
    »Das ist kein Steckbrief«, korrigierte Matt, obwohl er selbst verwirrt war. Auf dem Rücken einer Riesenlibelle zu reiten schien ihm weit weniger bizarr als die Erkenntnis: »Das ist ein Filmplakat! Werbung für eine der besten Trilogien, die je gedreht wurden. Aber wie ist das möglich? Gibt es hier etwa ein funktionierendes Kino?«
    Warum eigentlich nicht?, korrigierte er sich gleich darauf. Wenn irgendwo auf der Welt ein Kino die Zeiten überdauert hat, dann doch wohl hier, im einstigen Mekka der Filmindustrie.
    Matt wurde von Neugierde gepackt. Gab es wirklich die Möglichkeit, noch einmal einen seiner Lieblingsfilme zu sehen? Getrieben von der Verlockung nostalgischer Erinnerungen wollte er der Sache unbedingt auf den Grund gehen.
    Während er Aruula notdürftig erklärte, dass ein Kino etwas Ähnliches wie der Legendenerzähler am Lagerfeuer ihres Stammes wäre, blickte er sich suchend um.
    Auf der gegenüberliegenden Straßenseite entdeckte er ein Gebäude ohne Dach, dessen oberstes Stockwerk als Gehege für Frekkeuscher und Andronen diente. Ein kunstvoll verziertes Schild verkündete, dass es sich um den günstigsten Mietstall von ganz El'ay handelte.
    »Lass uns dort rasten«, schlug er Aruula vor.
    »Dem Duft nach wimmelt es in diesem Straßenzug von Garküchen. Außerdem möchte ich mehr über dieses Wandbild erfahren.«
    Die hungrige Barbarin willigte sofort ein.
    Mit sicherer Hand lenkten sie die Bellits den Stallungen entgegen.
    ***
    Aiko durchflog die Häuserschluchten in mäßigem Tempo. Dank der grünen Tarn- lackierung unterschied sich sein Gleiter auf größere Entfernung kaum von einem Frekkeuscher. Selbst von nahem glaubten viele Passanten,

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